Für Kirchen und Vereine wird 2022 zum Jahr des Aufbruchs. Pandemie-Einschränkungen fallen weg, Begegnungen und Zusammenkünfte werden im größeren Umfang wieder möglich. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland setzt ihr aktives Gemeindeleben fort. Ihre Gläubigen beteiligen sich am interreligiösen Dialog und stehen Menschen in Not bei. So verstehen sie christliche Nachfolge.
Die Kirche gedenkt 2022 der beiden Heiligen der Letzten Tage, nach denen in Deutschland Schulen benannt sind. Der als „Rosinenbomber-Pilot“ bekannt gewordene Oberst Gail S. Halvorsen verstirbt am 16. Februar. Am 27. Oktober jährt sich zum 80. Mal die Hinrichtung von Helmuth Hübener, der sich während der nationalsozialistischen Diktatur für Wahrheit und Gerechtigkeit eingesetzt hat.
Januar
Auf der Presseseite erscheint ein Beitrag über ein Interview mit Elder Dieter F. Uchtdorf, das dieser bereits im September 2019 einem freien Journalisten gegeben hatte. Es wurde vorher nicht veröffentlicht.
Februar
In einer neuen Folge aus der Podcast-Reihe MIT IHM erklärt eine junge Frau namens Hannah, wie sie durch ihre körperlichen Einschränkungen die Liebe Gottes auf besondere Weise spürt.
In Nürnberg beteiligt sich die örtliche Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an einem multireligiösen Friedensgebet in der Lorenzkirche. „Lass uns immer Liebe im Herzen spüren und diese Liebe verbreiten, denn wir glauben daran, dass wir dadurch etwas verändern können in dieser Welt“, sagte Matthias Lange als Vertreter der Kirche Jesu Christi.
Das Leben und Wirken von Gail S. Halvorsen ehrt der Verein „Luftbrücke Frankfurt-Berlin 1948-1949 e.V.“ am 27. Februar mit einer Gedenkveranstaltung am Luftbrückendenkmal in Frankfurt am Main. Der als „Rosinenbomber-Pilot“ bekannt gewordene Oberst der amerikanischen Luftwaffe war am 16. Februar im Alter von 101 Jahren verstorben. An der Feier sind Sprecher und ein Chor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage beteiligt.
März
Bäckereigutscheine sowie gespendete Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Kleidung verteilen erwachsene und jugendliche Gläubige der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an obdachlose Menschen in Nürnberg. Mitglieder der örtlichen Gemeinde hatten über 100 Kilogramm an Hilfsgütern gespendet. Die Hälfte davon wird direkt in der Stadt ausgegeben, über die andere Hälfte freute sich die ökumenische Wärmestube.
Bei strahlendem Sonnenschein treffen sich 15 Frauen der Gemeinde Herne der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Caritas-Altenzentrum St. Anna in Gelsenkirchen-Bulmke-Hüllen, um für die Bewohner des Hauses den Frühling einzuladen. Die Frauen nehmen das 180-jährige Bestehen der Frauenhilfsvereinigung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zum Anlass, anderen eine Freude zu bereiten und ihnen zu dienen.
April
Die BYU Ballroom Dance Company ist sowohl national als auch international als geschätztes und einzigartiges Universitätstanzensemble anerkannt. Ihre neue Show Come Alive ist eine spektakuläre Show, die Gesellschaftstanz in einer theatralischen Umgebung aus zeitgenössischer Sicht präsentiert. Nachdem die BYU Ballroom Dance Company bereits durch Belgien und Frankreich getourt ist, kehrt sie nach der letzten Tournee hier im Jahr 2013 wieder nach Deutschland zurück. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist Träger der Brigham Young University (BYU).
Mai
Unter dem Motto „Für die Besserung der Welt“ führt die Religionsgemeinschaft der Baháʼí weltweit Konferenzen durch. Die Baháʼí in Ostwestfalen-Lippe verfügen über keine eigenen Räumlichkeiten. Sie werden daher eingeladen, ihre Konferenz im Mai 2022 im Bielefelder Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage durchzuführen. Der Einladung folgen 80 Gläubige. Es sind alle Altersgruppen vertreten.
Schals mit dem aufgedruckten Leitwort gehören dazu bei Katholikentagen. In Stuttgart prägen vom 25. bis 29. Mai gleich zwei Schals das Stadtbild. Doch längst nicht jeder, der den orangefarbenen Stoff mit der Aufschrift „leben teilen“ oder das Tuch der Diözese Rottenburg-Stuttgart in den ukrainischen Landesfarben um den Hals trägt, ist katholisch. Auf einer Bühne am Schillerplatz stellt sich der Stuttgarter Rat der Religionen den Teilnehmenden des Katholikentages durch ein Podiumsgespräch mit musikalischer Umrahmung vor. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine von 20 Gemeinschaften, die dem Rat angehören. Heilige der Letzten Tage sind unter den Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern des Katholikentages und nehmen ebenfalls an mehreren Empfängen und Begleitveranstaltungen anlässlich des Glaubensfestes teil. Elder Markus Zarse, Siebziger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Gebiet Europa Mitte, grüßt über das Internet alle, die in Stuttgart gemeinsam beten, diskutieren und feiern.
Juni
Die Gläubigen des Pfahles Friedrichsdorf der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bestätigen am 12. Juni im Rahmen eines Konferenzgottesdienstes in der Kongresshalle Gießen eine neue Präsidentschaft im Amt. Die Gebietssiebziger Elder Michael Cziesla und Elder Markus Zarse berufen das dreiköpfige Gremium. Der neue Pfahlpräsident, Björn Tiebing, war bislang als Bischof der Gemeinde Wiesbaden tätig. Ihm zur Seite stehen Joshua Konietz als Erster Ratgeber und Daniel Kopischke als Zweiter Ratgeber. Alle drei üben ihre Aufgaben ehrenamtlich aus. Sie lösen Mark-René Harth, Horst Grünewälder und Michael Newsome ab, die seit Juni 2014 die Friedrichsdorfer Pfahlpräsidentschaft bildeten.
Eine der vielen misslichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts ist, dass die Versorgungskette für eine Vielzahl von Lebensmitteln, insbesondere für Grundnahrungsmittel, zusätzlich belastet ist. Diese Störungen wirken sich auf die Bürger im ganzen Land aus und schränken ihren Zugang zu vielen grundlegenden Produkten ein, wie etwa Fertiggerichten in Dosen, Babynahrung, Mehl, Nudeln und Reis. In Zusammenarbeit mit der ukrainischen Regierung initiiert die Kirche ein Nothilfeprojekt, um benötigte Lebensmittel an Versorgungszentren und Lagerhäuser in den Nachbarländern Polen und Rumänien zu liefern. Es werden Lieferanten in mehreren Ländern ermittelt und kontaktiert, unter anderem in Deutschland, Spanien, Polen und Rumänien.
350 selbst genähte Kuscheltiere nimmt die Kinderkrebsinitiative Du musst kämpfen! am 29. Juni im Friedrichsdorfer Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Empfang. Anlass der Hilfsaktion ist der 180. Jahrestag der Gründung der Frauenhilfsvereinigung.
Juli
Anfangs ist auf der Leinwand auf dem Pausenhof der Karl-Rehbein-Schule lediglich ein kahles Geäst zu sehen. Anwesende beim zweiten Hanauer Fest der Religionen am 3. Juli tunken ihre Finger in Farbe und stempelten so rosa Blüten an den Mandelbaum. Ein Pendant in natura auf der Bühne wird im November eingepflanzt und steht als Symbol für Hoffnung. Durch das Programm führen Ricarda Sommer-Charrier von der katholischen Pfarrei St. Klara und Franziskus sowie Dr. Ralf Grünke von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Ebenfalls am 3. Juli findet der multireligiöse „Tag der Religionen“in Frankfurt am Main statt. Die Veranstaltung in den Römerhallen zeigt unter dem Motto „Gebet und Ritual“ die religiöse Vielfalt Frankfurts. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gehört von Anfang an dem Frankfurter Rat der Religionen an, der das Event in Zusammenarbeit mit dem Amt für multikulturellen Angelegenheiten ausrichtet.
Antisemitismus betrifft nicht nur Jüdinnen und Juden. Darin einig sind sich der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Dr. Michael Blume, Susanne Jakubowski von der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg (IRGW) sowie der Bundestagsabgeordnete Dr. Nils Schmid bei einem Podiumsgespräch am 20. Juli in Esslingen. Gastgeber ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Acht Prozent der Befragten eines Eurobarometers in Deutschland ordnen sich einer christlichen Kirche zu, sind aber nicht katholisch, protestantisch oder orthodox. Darunter fallen die Gläubigen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Eine weltweite Kirche, die seit Juli 2022 Dr. Daniel Fingerle als ehrenamtlicher Kommunikationsdirektor für Deutschland nach außen vertritt. „Das Evangelium Jesu Christi ist eine Botschaft der Freude. Es ist mir ein Bedürfnis, diese zu teilen“, erklärt der gebürtige Schwabe, der seit mehr als 25 Jahren in Sachsen lebt.
August
„Niemals dürfen wir zulassen, dass die Religion, die den Menschen aufrichten, ermutigen und erhöhen soll, zu einem Instrument der Erniedrigung anderer, des Hasses und der Gewalt wird“, sagt Präsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates (ÖRK). Ein Angestellter der Kommunikationsabteilung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nimmt an der diesjährigen Vollversammlung als akkreditierter Journalist teil. Ein Vertreter der Brigham Young University ist in Karlsruhe ebenfalls anwesend.
September
Vom 11. auf den 12. September findet die 5. Tagung des Bundeskongresses der Räte der Religionen in Berlin statt. Der Ort solle auch den Anspruch des Kongresses unterstreichen, als bundesweiter Zusammenschluss lokaler interreligiöser Dialoginitiativen Ansprechpartner für die Bundespolitik zu sein. Zentrales Thema Veranstaltung ist die Sichtbarkeit und Sichtbarmachung von Religion im öffentlichen Raum, mitsamt der sich daraus im gesellschaftlichen Miteinander ergebenden Fragen und Spannungen. Aktive der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage beteiligen sich an interreligiösen Gremien und Initiativen, deren Delegierte in Berlin vertreten sind.
Der Dialog der Religionen, ein Zusammenschluss der Bielefelder Religionsgemeinschaften veranstaltet am 11. September einen „Tag der Religionen“. Zwölf Bielefelder Religionsgemeinschaften versammeln sich mit Informationsständen bei freundlichem Spätsommerwetter auf dem Bielefelder Siegfriedplatz.
Oktober
Zwanzig Religionsgemeinschaften in Stuttgart, die den Rat der Religionen bilden, laden gemeinsam mit der Stadt Stuttgart am 6. Oktober zum ersten Tag der Religionen ins Stuttgarter Rathaus ein. Mitglieder des Rates sind: Ahmadiyya Muslim Jamaat, Alevitische Gemeinde, Armenische Gemeinde, Bahá’i‐Gemeinde, DITIB, Die Christengemeinschaft, Evangelische Kirche, Êzidische Sonne, Freikirche der Siebenten‐Tags‐Adventisten, Griechisch‐Orthodoxe Gemeinde, Hindu Verein, Islamische Gemeinschaft, Islamisches Zentrum für Albaner, Israelitische Religionsgemeinschaft, Katholische Kirche, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Netzwerk Buddhistische Zentren, Neuapostolische Kirche, Russisch‐Orthodoxe Kirche, VIKZ Kultur‐ und Bildungswerk sowie die Stadt Stuttgart.
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dienen ehrenamtlich. Die gesamte Gemeindearbeit wird von Gläubigen geleistet. Daher kommt es regelmäßig zu Amtswechseln. Dass es binnen eines Jahres aber in gleich fünf Gemeinden eines Pfahles zu Änderungen in der Leitung kommt, ist ungewöhnlich. In Friedrichsdorf im Taunus ist genau dies der Fall.
Einmal im Jahr tritt die Primarvereinigung in den sonntäglichen Gottesdiensten der Kirche Jesu Christi in Erscheinung. Die Organisation macht Kinder zwischen eineinhalb und elf Jahren mit dem Evangelium Jesu Christi vertraut und hilft ihnen dabei, das Gelernte im Alltag umzusetzen. In diesem Jahr tragen die Kinder durch Lieder und Texte vor, was sie in den vorherigen Monaten über das Alte Testament gelernt hatten.
„Tu, was ist recht! Lass dich Folgen nicht sorgen, kämpfe für Wahrheit und Tugend und Recht!“ Die Melodie zu diesen für Gläubige der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vertrauten Liedzeilen erklingt am 27. Oktober in der Gedenkstätte Plötzensee in Berlin auf der Trompete. Anlass ist eine Gedenkfeier genau 80 Jahre nach der Hinrichtung Helmuth Hübeners. Helmuth Hübener war erst 17 Jahre alt, als er im damaligen Strafgefängnis an selber Stelle durch das Fallbeil starb. Unter denjenigen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und dafür vom sogenannten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden, war niemand jünger. Im deutschsprachigen Raum hat im Laufe der Jahre niemand so viel über die Geschichte Helmuth Hübeners veröffentlicht wie der Journalist Ulrich Sander. Die Redaktion der Presseseite der Kirche führt ein Gespräch mit ihm.
Im Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ der rheinland-pfälzischen Stadt Ramstein-Miesenbach entsteht ein neues Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Am Spatenstich am 29. Oktober nehmen insgesamt über 150 Gläubige sowie Menschen aus der Nachbarschaft und dem öffentlichen Leben teil. Nach Einweihung soll das Gebäude nicht nur für Mitglieder der Kirche als Ort der Besinnung und Begegnung dienen. Es soll ein Anziehungspunkt für Menschen aus der Umgebung werden.
November
Die historische Haller’sche Villa gehört zu den Sehenswürdigkeiten im hessischen Friedrichsdorf. Sie befindet sich auf dem Gelände des Tempels der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Zum traditionellen Adventsempfang in der ehemaligen Residenz eines Nudelfabrikanten hieß die Kirche am 27. November Engagierte aus dem Gemeinwesen willkommen. „Wir sind angekommen in der Adventszeit. Das ist wirklich etwas Besonderes. Man merkt, wie sehr man zur Ruhe kommen und über das Wichtige im Leben nachdenken möchte“, erklärt Bürgermeister Lars Keitel während seines Grußwortes.
Dezember
Eine Live-Krippe, über hundert Krippendarstellungen aus aller Welt sowie eine Choraufführung von Händels Messias-Oratorium sind vom 1. bis 3. Dezember im Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Kaiserlautern zu sehen. Auch lustige Aktivitäten für Kinder werden geboten.
Einen fünfminütigen Wortbeitrag der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sendet Deutschlandfunk Kultur am zweiten Adventssonntag. Es spricht Thomas Hengst.
Dreiundachtzig festlich verpackte Geschenke sammelt der Weihnachtsmann bei der Adventsfeier der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Hanau am 10. Dezember ein. Die Gläubigen hatten Süßigkeiten, Körperpflegeartikel, Rätselhefte, Kartenspiele, Konserven und warme Socken festlich verpackt. Empfänger ist das Franziskus-Haus, eine Einrichtung der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe in Hanau. Sie dient als Tagesstätte, Herberge und Anlaufstelle für Menschen ohne Unterkunft.