„Niemals dürfen wir zulassen, dass die Religion, die den Menschen aufrichten, ermutigen und erhöhen soll, zu einem Instrument der Erniedrigung anderer, des Hasses und der Gewalt wird“, sagte Präsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates (ÖRK). Diese Worte des deutschen Bundespräsidenten wurden von Vortragenden während der gesamten Veranstaltung dem Sinn nach aufgegriffen.
Die Delegierten versammelten sich vom 31. August bis 8. September 2022 in Karlsruhe unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Die ÖRK-Vollversammlung wird etwa alle acht Jahre abgehalten. Die letzte Versammlung in Europa fand 1968 in Uppsala in Schweden statt.
Der ÖRK ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern. Zu den Mitgliedern gehören die meisten, aber nicht alle protestantischen und östlich-orthodoxen Kirchen. Die römisch-katholische Kirche entsendet Beobachter zu ÖRK-Versammlungen, gehört jedoch nicht dem Rat an.
Ein Angestellter der Kommunikationsabteilung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nahm an der diesjährigen Vollversammlung als akkreditierter Journalist teil. Ein Vertreter der Brigham Young University (BYU) war in Karlsruhe ebenfalls anwesend. Die BYU ist eine Hochschule mit kirchlichem Träger in Provo im US-Bundesstaat Utah.