Schals mit dem aufgedruckten Leitwort gehören dazu bei Katholikentagen. In Stuttgart prägten vom 25. bis 29. Mai 2022 gleich zwei Schals das Stadtbild. Doch längst nicht jeder, der den orangefarbenen Stoff mit der Aufschrift „leben teilen“ oder das Tuch der Diözese Rottenburg-Stuttgart in den ukrainischen Landesfarben um den Hals trug, war katholisch.
„Der Katholikentag ist ökumenischer geworden, er ist interreligiöser geworden“, erklärte Marc Frings bei der Eröffnungspressekonferenz des Katholikentags. Auf der Kirchenmeile seien nicht nur katholische Einrichtungen vertreten, sondern verschiedene Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, freute sich der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
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Bei einer Podiumsveranstaltung führte Bischof Dr. Bertram Meier aus, „dass sich nicht jede Religion allein mit dem Thema der gemeinsamen Umwelt und der Geschwisterlichkeit beschäftigen sollte, sondern dass die Religionen gemeinsam, also multireligiös, als Religionen in die Gesellschaft und Kultur hineinwirken sollen.“ Das sei ihre Verantwortung vor Gott und den Menschen, meinte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Auf einer Bühne am Schillerplatz stellte sich der Stuttgarter Rat der Religionen den Teilnehmenden des Katholikentages durch ein Podiumsgespräch mit musikalischer Umrahmung vor. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine von 20 Gemeinschaften, die dem Rat angehören. Heilige der Letzten Tage waren unter den Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern des Katholikentages und nahmen ebenfalls an mehreren Empfängen und Begleitveranstaltungen anlässlich des Glaubensfestes teil.
Katholiken und Heilige der Letzten Tage arbeiten in vielen Ländern zusammen, um bedürftigen Menschen zu helfen und für gemeinsame Werte einzutreten.
Papst Franziskus hieß Präsident Russell M. Nelson am 9. März 2019 im Vatikan willkommen, das erste Treffen zwischen einem Papst und einem Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die beiden Kirchenoberhäupter berieten über Hilfe für notleidende Menschen, die Bedeutung von Religionsfreiheit und den Stellenwert der Familie.