Als die gebürtige Ghanaerin Constance Boahene die Leitung der Frauenorganisation der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Duisburg übernahm, stellte sie sich eine Frage: "Ich hatte mir Gedanken darüber gemacht, ob es den Schwestern schwer fallen würde, mich anzunehmen, weil ich nun einmal Afrikanerin bin. Es funktioniert wunderbar. Wir arbeiten Hand in Hand miteinander und das ist wirklich sehr schön." Die vierte Teil der Videoserie "Mormonen erklären ihren Glauben" beschäftigt sich mit der Vielfalt der Kulturen unter den Gläubigen.
Das vierte Video aus der Serie "Mormonen erklären ihren Glauben".
Die Bürokauffrau lernt gerne unterschiedliche Menschen und Kulturen kennen. Das gilt auch für die eigene Kirchengemeinde. Dabei geht es ihr nicht nur darum, kulturelle Unterschiede als Phänomen an sich zu erkunden. Constance Boahene ist überzeugt: "Man sieht die Gottheit in den verschiedenen Kulturen."
Besonders gefreut hat sich die Mormonin als sie vom Bau eines Tempels in ihrem Geburtsland Ghana erfuhr. Durch den Besuch des Tempels fühle sich sich mit ihrer eigenen Kultur und ihren Vorfahren verbunden.
"Meine Herkunft hat niemals eine Rolle gespielt", meint Evans Boahene. Der Student hat bereits auf verschiedenen Kontinenten Gottesdienste der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage besucht. Egal wie er heiße oder aussehe, werde ich überall herzlich aufgenommen. "Das Christentum lehrt die Liebe für jeden Menschen, egal welcher Rasse oder Herkunft", fügt er hinzu.
Für Rassismus sei kein Platz in der Kirche und in der Gesellschaft, erklärt Evans Boahene. Seine Kirche spreche sich deutlich gegen jede Form von Rassismus aus. Dies sei der frühere, jetzige und zukünftige Standpunkt.
Zur Ordinierungspraxis der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage heißt es in einer offiziellen Stellungnahme aus dem Jahr 2012:
"Seit es die Kirche gibt, haben sich Menschen aller Hautfarben taufen lassen und sind stets gern aufgenommen worden. Schon der Prophet Joseph Smith, der die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gegründet hat, sprach sich 1844, gegen Ende seines Lebens, gegen die Sklaverei aus. Zu dieser Zeit wurde einigen Schwarzen das Priestertum übertragen. Irgendwann hörte man aber – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in der Kirche auf, männlichen Mitgliedern afrikanischer Abstammung das Priestertum zu übertragen. Niemand weiß genau, warum, wie oder wann diese Einschränkung einsetzte, aber heute ist es damit vorbei. Die Führer der Kirche haben sich in dieser Frage um göttliche Führung bemüht, und so können seit über drei Jahrzehnten wieder alle würdigen männlichen Mitglieder das Priestertum empfangen. Seit dieser Zeit werden den Mitgliedern überall auf der Welt Ämter im Priestertum übertragen."
Für die Videoserie "Mormonen erklären ihren Glauben" standen keine Schauspieler vor der Kamera. Gläubige aus verschiedenen Gemeinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland gewähren Einblicke in ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.
Immer dienstags wird im Laufe der kommenden Wochen jeweils ein neues Video veröffentlicht. In weiteren Folgen befassen sich Gläubige unter anderem mit der Geschichte der Kirche, Kirchenfinanzen und der Bedeutung des Tempels.