Durch die Medien auf die äußerst schwierige Lage im Erstaufnahmelager für Asylbewerber aus den Kriegsgebieten aufmerksam gemacht, wollten viele Gläubige der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus dem Raum München helfen.
Eva Hettenkofer, die örtliche Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche, sowie deren Glaubensbruder Phil Johnson nahmen mit der Leitung des Flüchtlingsheimes in der Bayernkaserne Kontakt auf, um zu erfragen, welche Hilfe am dringendsten wäre.
Die Heimleitung zeigte sich erfreut über dieses Hilfsangebot. Vereinbart wurde eine Kinderbetreuung mit Deutschunterricht sowie Hilfe bei der Kleiderausgabe und beim Sortieren. Von Nöten sei auch eine Trennwand in Trockenbauweise, um die Arbeit der Sozialarbeiter zu erleichtern, erfuhren die Kirchenvertreter. Dringend gebraucht würden schließlich Kleiderspenden und Spielsachen.
Helfer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bauen eine Trockenwand in einem Münchener Flüchtlingsheim.
Phil und Cora Johnson organisierten die Kinderbetreuung. Für die Mithilfe bei der Kleiderausgabe und der Sortierung von Kleidung nach Größen übernahm Silvia Primas Verantwortung, die Leiterin der einer kirchlichen Frauengruppe in München. Einige Gläubige waren schon seit einiger Zeit als freiwillige Helfer tätig und waren sie froh über die zusätzliche Hilfe.
Im Gespräch mit den Flüchtlingen erfuhren die Helfer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage einige erschütternde Schicksale und die teilweise jahrelange Odyssee der betroffenen Familien nach München.
Die Münchener Gemeinden und die Gemeinde Augsburg sammelten mit Begeisterung vor allem Kinderkleidung und Spielsachen.
Die benötigte Trockenwand wurde zum Dienstprojekt handwerklich geschickter Gemeindemitglieder. Die fachmännische Leitung übernahm der Münchener Pfahlpräsidenten Michael Auras. Da wurde gesägt, gehämmert, geschraubt und so manch einer kam ins Schwitzen. Zum Schluss wurde noch gestrichen und es wurden die Fußbodenleisten angebracht.
Helfer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nach dem Bau einer Trockenwand in einem Münchener Flüchtlingsheim. Unten links der Pfahlpräsident Michael Auras mit seinem Sohn Simon.
Die Gemeinden spendeten außerdem 170 Päckchen mit Hygieneartikeln für Männer, Frauen und Kinder sowie Müsliriegeln, Malblocks, Farbstiften und Kuscheltieren. Bei der Übergabe im Erstaufnahmelager tanzten die Kinder vor Freude über die Kuscheltiere.