Dürfen Gemeinschaften andere Religionen beurteilen? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) im Rahmen ihres Jahresempfangs am Donnerstag, den 12. Februar 2015, in Berlin. Unter den Gästen auf dem Podium war auch ein Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Die EZW berät für die Evangelische Kirche die eigenen Gläubigen sowie die Öffentlichkeit über religiöse und weltanschauliche Strömungen der Gegenwart. Gleichzeitig fördert sie den Dialog mit Anderglaubenden und Nichtglaubenden.
EZW-Jahresempfang in Berlin. Gäste auf dem Podium (von links nach rechts): Prof. Ulrich H. J. Körtner, Dr. Susanne Matsudo-Kiliani, Dr. Kai Funkschmidt und Dr. Ralf Grünke. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Yukio Matsudo.
Zur Diskussion unter dem Titel "Religionen bewerten" lud die EZW ins Berliner Dietrich-Bonhoeffer-Haus ein. Auf dem Podium tauschten sich der EZW-Kuratoriumsvorsitzende Prof. Ulrich H. J. Körtner und der EZW-Referent Dr. Kai Funkschmidt mit Vertreter zweier Religionsgemeinschaften aus.
Dr. Susanne Matsudo-Kiliani, Beauftragte der Deutschen Buddhistischen Union für den interreligiösen Dialog, erläuterte dabei, wie notwendig interkulturelle Kompetenz für eine umfassende Beurteilung religiöser Traditionen sei.
Dr. Ralf Grünke vertrat Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als deren stellvertretender Direktor für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Europa. Er sprach sich für eine besondere Sorgfalt im Beurteilen anderer Religionen aus. Vorschnelle Urteile und mangelnde Achtung könnten leicht den anderen verletzen oder folgenreiche Fehleinschätzungen befördern.