
Helmuth-Hubener-Hamburg
Wandbild am Helmuth-Hübener-Gang in Hamburg.2024 by Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.Helmuth Hübener war Jahrgang 1925, dieses Jahr wäre er hundert geworden. Der gebürtige Hamburger gilt als jüngster Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, der vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Über sein Leben referiert der Politikwissenschaftler Dr. Ralf Grünke am Sonntag, den 27. Juli 2025, um 14.30 Uhr im Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der Eupenstraße 1 in Coburg.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In seinem Vortrag mit dem Titel „Helmuth Hübener – Mut in dunklen Zeiten“ geht Grünke der Frage auf den Grund, wie ein Heranwachsender dazu kaum, unter denkbar schwierigen Umständen unerschrocken für seine Überzeugungen einzutreten. Dessen Wirken werde bis heute in der Öffentlichkeit nicht ausreichend gewürdigt, meint der Gastsprecher. Die vorgelebte Aufrichtigkeit und Zivilcourage könnten auch in der Gegenwart mahnen und ermutigen.
Die Geschichte beginnt mit einem Kurzwellenradio und einer Schreibmaschine. Der sechszehnjährige Verwaltungslehrling Helmuth hört heimlich den britischen Rundfunk BBC. Er fertigt Flugblätter an – zunächst einfache Handzettel, dann ausführlichere Texte. „Lasst euch euren freien Willen, das Kostbarste, was ihr besitzt, nicht nehmen“, lautet ein Satz aus einer seiner Schriften vom Jahr 1941.
Beim unauffälligen Verteilen in der Nachbarschaft helfen ihm zwei jugendliche Freunde aus seiner Gemeinde, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Später kommt noch ein Bekannter zur Gruppe hinzu.
Helmuth fliegt auf. Er versucht, alle Schuld auf sich zu nehmen. Seine Mitstreiter erhalten Haftstrafen, ihn trifft die ganze Härte der nationalsozialistischen Justiz. Im Alter von nur siebzehn Jahren wird er im Strafgefängnis Plötzensee in Berlin enthauptet.
Grünke war Teil des Promotionskollegs „Politischer Extremismus und Parteien“ der Hanns-Seidel-Stiftung. Der gelernte Journalist wurde an der Technischen Universität Chemnitz mit einer Arbeit über den Umgang mit dem Rechtsextremismus promoviert. Seit 2005 ist er in der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit tätig. Die Geschichte Helmuth Hübeners beschäftigt ihn seit seiner Jugend.
Die Coburger Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage richtet die Veranstaltung aus und will so dazu beitragen, das Engagement Helmuth Hübeners bekannter zu machen.
Für die Veranstaltung steht ein Livestream zur Verfügung.