Fünfhundert Jahre nach Martin Luthers Thesenanschlag stand der Deutsche Evangelische Kirchentag unter besonderem Vorzeichen. In vielen der 2.500 Einzelveranstaltungen stellte sich die Frage nach der Wirkung der Reformation bis heute. Die Veranstalter der Langen Nacht der Religionen hatten ihr Event in die Zeit vom 24. bis 28. Mai vorverlegt. So erlebte Berlin ein großes Fest des Glaubens.
Der Kirchentag feierte das Reformationsjubiläum nicht nur evangelisch. Ökumenische Partner gestalteten Inhalte und Ablauf mit. Das jüdisch-christliche sowie das muslimisch-christliche Gespräch gehörten zum Programm. Eine Anzahl Gläubiger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, landläufig als "Mormonen" bekannt, war ebenfalls unter den 140.000 Besuchern.
- Kirchentag 2017
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- Lange Nacht der Religionen 2017
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"Wenn ich an das insgesamt heilsame Schaffen der Reformatoren denke, fühle ich mich meinen evangelischen Mitchristen verbunden", erklärte Frerich Görts, Staatssekretär a.D. und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland. "Mormonen sind weder evangelisch noch katholisch. Wir schätzen Gemeinsamkeiten mit anderen Christen und achten die Unterschiede. Den Kirchentag in seiner Vielfalt habe ich mit Sympathie beobachtet."
Die Stiftung Weltethos, die franziskanische Initiative 1219 und die Baptistenkirche Wedding luden anlässlich der Langen Nacht der Religionen und des Kirchentages gemeinsam zu interreligiösen Workshops ein. Bei einem Podiumsgespräch über den Dialog zwischen großen und kleinen Kirchen plädierte Dr. Ralf Grünke für achtsames Zuhören im Alltag und einen respektvollen Umgang. Der Politikwissenschaftler fungiert als deutscher Pressesprecher und stellvertretender europäischer PR-Direktor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Auch bei mehreren Empfängen und Begleitveranstaltungen aus Anlass des Kirchentages waren Vertreter der Mormonen anwesend.
In Deutschland arbeitet die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit anderen Glaubensgemeinschaften zusammen, um sich für das Gemeinwesen einzusetzen, Bedürftigen zu helfen und Toleranz und Respekt zu fördern. Sie ist Gründungsmitglied des Rates der Religionen in Frankfurt am Main und beteiligt sich an den Arbeitsgemeinschaften der Kirchen und Religionsgesellschaften (AKR) in Berlin, Hamburg und Niedersachsen.