Nicht nur evangelische Gläubige will der Deutsche Evangelische Kirchentag vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover zum Feiern, Staunen und Diskutieren einladen. Auf einer Pressekonferenz in Hannovers Neuem Rathaus stellte sich die frühere thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund als neue Kirchentagspräsidentin vor und kündigte die Fortsetzung des interreligiösen Dialogs an.
Das Bibelwort „mutig – stark – beherzt“ aus dem ersten Korintherbrief dient als Losung für den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag, wie bei der Pressekonferenz verlautbart wurde.
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„Der Kirchentag richtet sich an alle Menschen,“ betonte Siegesmund. Er sei das größte zivilgesellschaftliche Ereignis in der Bundesrepublik. „Wir alle tragen eine gemeinschaftliche Verantwortung für unsere Gesellschaft“, ergänzte sie. Schon beim diesjährigen Kirchentag in Nürnberg seien Menschen aller Religionen zusammengekommen.
„Wenn Menschen zusammenkommen, muss man mit Wundern rechnen“, zitierte die Kirchentagspräsidentin die im heutigen Hannover geborene Publizistin Hannah Arendt. Der Kirchentag strebe ein engeres Verhältnis zu den verfassten Kirchen an und wolle zu einem Zusammenrücken der unterschiedlichen Religionen beitragen, um gemeinsame Botschaften zu vermitteln, erläuterte Siegesmund.
Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover, wies auf das Haus der Religionen in Hannover hin. In einer Zeit, die von Debatten, Ängsten und Sorgen bestimmt sei, zeige Hannover mit seiner religiösen Vielfalt, wie gemeinsames Wirken zum Frieden beitrage.
Es gelte, sich in Verschiedenheit auszuhalten, fügte Kristin Jahn hinzu. „Wir wollen Religion als Teil der Lösung etablieren“, so die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Evangelische Kirchentage hätten über viele Jahrzehnte wichtige Impulse für die den gesellschaftlichen Diskurs gegeben, gab Ralf Meister zu bedenken, seines Zeichens Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Bei der Pressekonferenz waren auch kirchliche Medien vertreten, darunter Medienschaffende der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage versteht sich als Wiederherstellung der christlichen Urgemeinden und betrachtet Gläubige aus evangelischen, katholischen sowie orthodoxen Kirchen mit mitchristlicher Verbundenheit. Sie engagiert sich im interkonfessionellen und interreligiösen Dialog. Ihre Entsandten nehmen seit vielen Jahren an Kirchentagen und Katholikentagen teil.