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Das Geistige in öffentlichen Debatten über Religion

Bemühungen, den Glauben der Mormonen im Einzelnen zu ergründen und zu verstehen, verlaufen nicht immer erfolgreich. Religion mitsamt den Kulturen, Völkern, der Geschichte, den Sitten, Gebräuchen und Anschauungen, die dahinterstehen, ist ein vielschichtiges und facettenreiches Gebiet. Journalisten, die über Glaubensgemeinschaften wie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage berichten, behandeln die Religion und ihre Anhänger oft behutsam und mit viel Bedacht.

Manche widmen sich dem Thema einfühlsam und differenziert und recherchieren gründlich. Andere sind bemüht, in Erörterungen über Lehre, Geschichte und Rituale Zusammenhänge herzustellen. Viele vertiefen ihren Beitrag durch eigene Erfahrung: Sie treffen sich mit treuen, überzeugten Mitgliedern der Kirche, sprechen mit ihnen, besuchen ihren Gottesdienst und suchen den Austausch mit der Gemeinde. Solchen Journalisten und Reportern sind oft wertvolle Einblicke von außen zu verdanken.

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Doch trotz aller gründlichen und feinfühligen Berichterstattung mag denjenigen, die dem Glauben nicht anhängen, entgehen, was es damit auf sich hat, ein Mormone zu sein. Das liegt zum Teil daran, dass sich die geistige Überzeugung, die den gläubigen Menschen formt, antreibt und leitet – mag er zu den Mormonen oder einer anderen Religion gehören –, ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beschreiben lässt. Anders gesagt: Sie lässt sich nicht in einfache Worte fassen.

Unzählige Schriftsteller, Künstler und Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen haben den Versuch unternommen, die Art Glauben zu beschreiben, die über den normalen Erfahrungshorizont hinausgeht. Man denke an Thomas von Aquin, der vor Jahrhunderten den katholischen Glauben auf hunderttausenden von Seiten kategorisiert zu Papier brachte. In seinem Buch über Thomas von Aquin schreibt G. K. Chesterton, Aquin habe kurz vor seinem Tod ein Erlebnis gehabt, "welches ihn derart ergriff, dass er nichts mehr schrieb oder diktierte". Er erklärte seinem Freund und Sekretär: "Was ich gesehen habe, lässt meine Schriften wie Stroh erscheinen." Aquin begegnete dem Unbeschreiblichen und stellte fest, dass Worte ein unzureichendes Mittel waren, es auszudrücken.

Genau darauf bezog sich auch der Apostel Paulus, als er in einem Brief an die Korinther schrieb: "Wir aber haben … den Geist [empfangen], der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. … Der irdisch gesinnte Mensch aber … kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann." (1 Korinther 2:12,14.) Anders ausgedrückt gibt es vieles, "was nicht beschrieben, sondern nur offenbart werden kann", wie der Wissenschaftler Roger Scruton erklärte.

Was die Mormonen und viele Anhänger anderer Glaubensrichtungen als "den Geist" oder "das Geistige" bezeichnen, wird von manchen mitunter als verschleiertes politisches oder soziales Programm, psychologische Störung oder die Folge gesellschaftlichen Drucks oder seelischer Überspanntheit abgetan. Andere wiederum verwerfen Geistiges zwar nicht gänzlich, können aber dennoch die besondere geistige Überzeugung, die einen Mormonen zu dem macht, der er ist, nicht nachempfinden. Der Apostel Paulus sagt, es sei ohne gemeinsame Sprache oder Erfahrungen schwierig, das Wesen des Glaubens, den ein Mensch hat, vollständig zu erfassen oder zu begreifen.

Ein Journalist mag die sichtbaren Merkmale eines Gottesdienstes beschreiben, ein Wissenschaftler die aufgezeichnete Geschichte einer Kirche bis ins Kleinste auslegen, ein Soziologe Wachstums- und Entwicklungstrends analysieren, und all dies sind sicher wertvolle Erkenntnisse.

Doch keiner von ihnen wird das Unfassbare fassen können, wie zum Beispiel die feste Gewissheit der Mormonen, eines Tages mit geliebten Menschen, die gestorben sind, wieder zusammen zu sein, oder was den Mitgliedern der Kirche die wiederhergestellte Lehre vom Vorherdasein bedeutet, von lebenden Propheten und vom grenzenlosen Wert und Potenzial des Einzelnen. Ein Bericht aus weltlicher Sicht kann den schmerzlichen Kampf, den tiefen Frieden, die strahlende Erleuchtung nicht wiedergeben, die ein Mormone auf seiner geistigen Reise erlebt.

Brigham Young, ein Prophet aus der Anfangszeit der Kirche, beklagte diese Kluft in der Verständigung einst so: "Sprechen Sie mit [jemandem, der Geistiges ablehnt,] über Engel, den Himmel, Gott, Unsterblichkeit und ewiges Leben, und es wird ihm wie dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke in den Ohren klingen; es findet keinen Widerhall in ihm." Ein sachkundiger Beobachter kann zum Verständnis der Religion viel beitragen, aber der volle Klang dessen, was es heißt, Mormone zu sein – oder überhaupt religiös zu sein –, lässt sich nur ermessen, wenn man persönlich und tiefgreifend damit vertraut ist, nur durch geistige Erfahrungen.

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