Direkt über einem Bild jubelnder Fans des alten und neuen deutschen Fußballmeisters prangt ein Gemälde von Jesus Christus auf der Titelseite der heutigen Ausgabe (22. April 2012) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Grund? Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eines der Themen des Tages für über eine Million Leser. Auf einer Doppelseite berichten die Wirtschaftsredakteurin Dr. Melanie Amann und deren Kollegin Nina Rehfeld über Begegnungen mit Mormonen in Frankfurt am Main sowie im US-Bundesstaat Utah.
Er könne jeden Tag singen und tanzen vor Freude über seine Aufgabe als Missionar, zitiert die Zeitung Elder Forsyth, der mit seinem Kollegen Elder Devonas in Frankfurt am Main Menschen auf deren Weg zu Gott begleitet. Dringlich, aber nicht übereifrig sei das Auftreten der beiden jungen Amerikaner, befindet Dr. Amann. Die Redakteurin ist dabei, als die Missionare in der Frankfurter Innenstadt mit einem jungen Mann ins Gespräch über den christlichen Glauben kommen.
Wenig Aufschluss über den eigentlichen Glaubenskern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gibt ein feuilletonistisch geprägter Beitrag über einen Ausflug zum Sitz der Kirche in Utah. Überspitzte Formulierungen, eigenwillige Auslegungen und waghalsige Vorwürfe sorgen vielleicht für eine unterhaltsame Lektüre am morgendlichen Frühstückstisch. Kaum ein Leser dürfte allerdings darauf kommen, dass sich in Lehre und Praxis der Mormonen alles um die Nachfolge Jesu dreht. Wer verstehen will, was die Mormonen bewegt, muss deren Ausrichtung auf Jesus Christus als Sohn Gottes und Erretter der Welt in Betracht ziehen.
Nachtrag: Die Redaktion der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hat sich entschlossen, am 3. Mai 2012 die Online-Fassung des Beitrags über Mormonen in Utah an zwei inhaltlich relevanten Stellen zu korrigieren. Der offizielle Name der Kirche ("Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage") wurde ergänzt. Ein missverständlich übersetztes Zitat wurde geändert.