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Erstmals Vertreterin der Kirche Jesu Christi auf Kirchentagspodium

Es war der erste Evangelische Kirchentag mit einem "Zentrum Sport". Erstmals waren gleich vier Bundespräsidenten zu Gast. Eine weniger beachtete Premiere: In Dortmund saß eine Vertreterin der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage auf dem Podium einer offiziellen Kirchentagsveranstaltung.

Eben dieses Podiumsgespräch zählte Andreas Main nach gründlicher Lektüre des Programmhefts des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentags mit über 2.000 Einzelveranstaltungen zu seinen persönlichen Favoriten. Main ist Redakteur Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk.

Über 170 Kirchentagsbesucher interessierten sich für das Thema "Sterben und Tod - war's das jetzt? Tod und Jenseits in den Religionen" und kamen am Samstagnachmittag in die katholische St. Ewaldi-Gemeinde im Dortmunder Stadtbezirk Aplerbeck.

     

Verena Holtz ist Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland. Sie stellte sich dem Gespräch mit den Moderatoren Pfarrerin Ingrid Witte von der Bremischen Evangelischen Kirche und Pfarrer Dr. Kai Funkschmidt aus der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.

"Gott hat einen Plan für uns. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, zu ihm zu kommen und nach dem Tod zu ihm zurückzukehren", erklärte Holtz in ihrem Eingangsstatement.

    

Die Einladung an Holtz deutet keine theologische Annäherung an. Sie belegt jedoch die Gesprächsbereitschaft zwischen evangelischer Kirche und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Rahmen eines weltanschaulichen Dialogs.

Die anderen Podiumsgäste waren Apostel Volker Kühnle, Ökumenebeauftragter der Neuapostolischen Kirche, Dr. Martin Ramstedt, Koordinator für Interreligiösen Dialog der Deutschen Buddhistischen Union, sowie Dr. Jörg Bickelhaupt, Referent für Interkonfessionellen Dialog der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nehmen seit vielen Jahren als Gäste und Beobachter an Kirchentagen und Katholikentagen teil. Sie besuchen Empfänge und führen Gespräche im Umfeld, waren jedoch bislang nicht an offiziellen Veranstaltungen beteiligt.

Vor einem Jahr luden die Pressesprecher der Kirche Jesu Christi, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland gemeinsam zu einem interreligiösen Pressegespräch am Rande des Katholikentags in Münster ein. Im Jahr 2017 organisierten die Stiftung Weltethos, die franziskanische Initiative 1219 und die Baptistenkirche Wedding anlässlich der Langen Nacht der Religionen und des Kirchentages gemeinsam interreligiöse Workshops. Ein Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nahm an einem Podiumsgespräch über den Dialog zwischen großen und kleinen Kirchen teil.

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