Elder Patrick Kearon vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärte bei einer Zusammenkunft mit religiösen Würdenträgern aus aller Welt am Mittwoch, dem 17. September 2025, in Kasachstan, dass die derzeitige weitgreifende Renovierung des Salt-Lake-Tempels als Vorlage zur Errichtung einer friedlicheren Welt dienen könne.
Der führende Amtsträger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sagte, das komplexe Projekt, bei dem Hunderte Menschen einzigartige Fähigkeiten zu etwas beitrugen, das größer sei als sie selbst, stelle eine eindrucksvolle Metapher für den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen dar.
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Temple Square is always beautiful in the springtime. Gardeners work to prepare the ground for General Conference. © 2012 Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved. | 1 / 2 |
„Es macht sehr viel aus, wenn wir im Umgang mit unseren Mitmenschen ebenso sorgsam sind wie bei unserem historischen Tempel“, erklärte Elder Kearon den Teilnehmern beim 8. Kongress der Führer von Welt- und Volksreligionen im Unabhängigkeitspalast in Astana in Kasachstan. „Ich bin dankbar, dass wir gemeinsam – über die Mauern von Tempeln, Kirchen, Synagogen und Moscheen hinaus – danach streben, mit dem Bereich zwischen uns mit derselben Ehrfurcht und Entschlossenheit umzugehen.“
Ein heiliger Bereich zwischen Menschen könne auf mehrerlei Weise entstehen, fügte Elder Kearon hinzu, wie etwa indem man sich Zeit zum Zuhören nehme, übereinander zu urteilen durch Mitgefühl ersetze und daran denke, dass das, was uns verbinde, viel größer sei, als das, was uns vielleicht trenne.
„Wie heilige Gebäude der Gottesverehrung einen Stein nach dem anderen errichtet werden, so werden auch Frieden und Verständnis einen Augenblick nach dem anderen, eine Begegnung nach der anderen aufgerichtet.“
Der Apostel lud alle Anwesenden zu den feierlichen Tagen der offenen Tür des Salt-Lake-Tempels ein, die im April 2027 beginnen und sechs Monate andauern werden.
Die Plenarsitzung stand unter dem Motto „Dialog der Religionen – Synergie für die Zukunft“. Der Apostel wurde von Elder Matthew S. Holland von den Siebzigern begleitet, der für die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche weltweit verantwortlich ist. Weitere namhafte Teilnehmer an der Zusammenkunft waren der Patriarch von Moskau Kyrill I. und der Großscheich von al-Azhar und Imam der al-Azhar-Moschee Ahmad al-Tayyib.
Religiöse Stätten schützen
Auch Elder Holland sprach bei dem Kongress. Seine Rede hielt er am Dienstag bei einer Sonderveranstaltung zur Bewahrung heiliger Stätten. Der Generalautorität-Siebziger erklärte, dass der Schutz heiligen Bodens nie wichtiger gewesen sei.
„Es gibt Orte und Stätten auf dieser Erde, mit denen man mit besonderer Ehrfurcht und Sorgfalt umgehen sollte“, so Elder Holland. „Dem ist nicht nur so, weil sie gebaut wurden oder weil es sie gibt, sondern aufgrund dessen, was darin und um sie herum geschieht.“
Weil diese religiösen Stätten so bedeutend und so viele religiöse Würdenträger aus aller Welt für den Kongress zusammengekommen seien, beschrieb Elder Holland es als „passend, ja notwendig“, zum Schutz dieser Stätten aufzurufen.
„Das bedeutet unter anderem, dass wir Regierungen, Journalisten, Touristen und andere dazu aufrufen, die Heiligkeit und Zugangsregeln zu respektieren, die eine bestimmte Religion für die eigene heilige Stätte und die damit verbundenen Zeremonien festlegt.“
Elder Kearon berichtete am Mittwoch davon, wie er selbst religiöse Vielfalt und die heiligen Stätten anderer Glaubensrichtungen schätzen gelernt habe. Als Junge sei er in ein weit entferntes Land umgezogen, wo die Kultur, das Klima und das religiöse Umfeld sich maßgeblich von seinem Heimatland England unterschieden. Er sei dafür sensibilisiert worden, was Freunden aus seinem Gastland heilig war.
„Die Familien in unserem Bekanntenkreis gingen ihren religiösen Riten und Bräuchen mit stiller Ehrfurcht nach. Das war mir ein wunderbares Beispiel“, so Elder Kearon. „Ihre religiösen Stätten waren ihnen heilig. Das haben sie mir mit ihrer beispielhaften Hingabe vermittelt. Es wurde für mich ein berührendes Vorrecht, ihre heiligen Stätten zu betreten. Ich erkannte, dass ein heiliger Ort nicht der meine sein musste, um mir ein Gefühl für Heiligkeit zu vermitteln.“
Anderen Menschen in dieser Weise Achtung entgegenzubringen, sei dem Apostel zufolge unbedingt notwendig, um Frieden aufzurichten und im zwischenmenschlichen Bereich Verbundenheit aufzubauen. Er betonte Mitgefühl, Dialog, Zuhören und Verständnis als Grundsteine von Vertrauen und Freundschaft.
„Wir können Zerbrochenes reparieren, Zerbrechlichem Kraft verleihen und eine Zukunft gestalten, in der Frieden Furcht ersetzen kann“, erklärte Elder Kearon den Kongressteilnehmern. „Wir können ebenso sorgsam und hoffnungsvoll näher zusammenrücken und Verbundenheit aufbauen, wie wir physische Stätten der Gottesverehrung errichten und bewahren. Wenn wir dies tun, können wir am besten erkennen, welche Art von Welt diese Gebäude repräsentieren – ein Stück Himmel auf Erden. Ich danke Ihnen für Ihre Bestrebungen, solch eine Welt zu errichten.“
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Weitere Treffen und Veranstaltungen
Zusätzlich zu seiner Rede beim Kongress kam Elder Kearon auch mit mehreren Würdenträgern anderer Glaubensrichtungen und Regierungsvertretern Kasachstans persönlich zusammen.
Der Kongress selbst, die Reden und die Veranstaltungen in kleineren Gruppen seien nützlich und wertvoll, so Elder Kearon. Der bedeutendste Aspekt der Zusammenkunft bestehe jedoch in den persönlichen Treffen, die Verbundenheit, Verständnis und Freundschaft schaffen.
„Wir verstehen einander besser. Wir wissen dann, was der andere denkt, und wir haben so viele Gemeinsamkeiten“, bekräftigte Elder Kearon. „Insbesondere bei Zusammenkünften wie diesen konzentrieren wir uns nicht auf das Wenige, was uns trennen mag. Wir konzentrieren uns auf das, was uns eint und was wir gemeinsam tun können.“
Elder Kearon zufolge habe beim diesjährigen Kongress „das Sehnen all dieser Glaubensgemeinschaften nach Frieden in der heutigen Zeit, für unsere Kinder und unsere Kindeskinder“ im Zentrum gestanden.
„Das ist in einer Welt voller Unruhen schwierig zu erreichen, aber wenn man die Millionen – oder gar Milliarden – Menschen zusammenzählt, die von den Würdenträgern hier repräsentiert werden, ist es wichtig, dass wir uns an diesem Austausch beteiligen und dass wir gemeinsam auf diese überaus wichtigen Ziele hinarbeiten.“
Der alle drei Jahre stattfindende Kongress religiöser Würdenträger fand erstmals 2003 statt. Anstoß dafür waren die Anschläge des 11. September. Elder Paul B. Pieper von den Siebzigern hielt 2009 eine Rede bei dem Kongress und war der erste Führer der Kirche, der daran teilnahm. Im Laufe der Jahre zählten zudem Elder Jörg Klebingat von den Siebzigern (2015), Elder Alexej W. Samajkin, ehemals Präsident des Gebiets Europa Ost (2018), und Elder Ulisses Soares vom Kollegium der Zwölf Apostel (2022) zu den Kongressteilnehmern.