Schweren Herzens geben wir bekannt, dass Russell M. Nelson, allseits geschätzter Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, am 27. September 2025 um kurz nach 22 Uhr bei sich zuhause verstorben ist. Er war 101 Jahre alt und somit der älteste Präsident in der Geschichte der Kirche.
Präsident Nelson wurde am 7. April 1984 als Apostel berufen. Am 14. Januar 2018 wurde er der Führer der Kirche. Man wird mit seiner Amtszeit als Prophet für immer verbinden, dass er in aller Welt wirkte und diente (er bereiste 32 Länder und US-Territorien), den Tempelbau vorantrieb (er selbst kündigte 200 neue Tempel an) und für tiefgreifende Änderungen sorgte. Bereits bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2018 – bei der er als dienstältester Apostel bestätigt worden war – führte Präsident Nelson zahlreiche Anpassungen ein, die den Mitgliedern der Kirche helfen sollen, mehr wie Jesus Christus zu handeln, wenn sie sich um ihre Mitmenschen kümmern, und durch die der Erretter der Welt bei allem, was die Kirche tut, vermehrt in den Mittelpunkt rücken soll. Im Nachruf wird später noch auf Präsident Nelsons Reisen und die vielen Veränderungen eingegangen, die er auf den Weg brachte.
- Quorum-of-the-Twelve-Apostles-2015
- russell-m-nelson-Asia
- Simon-Jones---1387pan
- Nelson-world-tour-london
- Elder-Nelson-Germany
- 20210614_104517_Nilsson_LES_2470.jpg
- Manti-Utah-Temple-Rededication
- Sudan-Ministry
- Pres.-Nelson-Devotional-
- President-Nelson-in-Peru-
- President-Nelson-in-Peru
- President-Nelson-Vegas
- Pres.-Nelson-paraguay
- 20210614_111954_Nilsson_LES_2781.jpg
- President Nelson India
- President-Nelson-Tahiti-
- President Nelson Thailand
- President-and-Sister-Nelson-Visit-with-regional-Governor-
- President-Nelson-and-King-of-Tonga
- Pacific-Ministry-Kona-Hawaii
- President-Nelson-in-Peru-
- President-Russell-M.-Nelson-and-his-wife,-Wendy
- Samoa---PM-reception.jpeg
- Nelson-Chiule
- Chile - President and Sister Nelson
- President-Nelson-meets-with-Muslim-leaders-in-Auckland
- President-Nelson-in-1972
- Presidents-Nelson-and-Ballard-meets-with-the-Pope
- President Nelson Orlando
- Russell M. Nelson meets with New Zealand Prime Minister Jacinda Ardern
- Russell-and-Dantzel
- nelson-guatemala
- nelson-naacp
- nelson-guatemala
- Russell-M.-Nelson-April-2015-GC
- Nelson-graduation
- nelson-naacp
- nelson naacp
- President Nelson in Sao Paulo
- Russell Nelson student
- President-Nelson-throwing-horseshoes-in-1965
- First Presidency and Sheikh
- RMN-child-smile.jpg
- 20191120_194130_DC6A5423A.jpg
- Leader-Vaccines-
- russell-m.-nelson
- nelson-argentina
- Nelson-heart-surgeon-portrait
- Russell-and-Dantzel
- Russell-and-Dantzel
- Nelson-colombia
- President-Nelson-Singapore
- Nelson-family-1935
- Russell M. Nelson family, 1982
- Russell M. Nelson, 1971
- Nelson-family
- elder-russell-m-nelson-1990s
- Samoa-head-of-state
Temple Square is always beautiful in the springtime. Gardeners work to prepare the ground for General Conference. © 2012 Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved. | 1 / 2 |
Bevor er in Vollzeit für die Kirche tätig war, arbeitete Präsident Nelson als Herzchirurg. Als Arzt genoss er einen hervorragenden Ruf und wurde auf der ganzen Welt geehrt und hochgeachtet. 1955 führte er in Utah die erste Operation am offenen Herzen durch. Er war Vorsitzender der Gesellschaft für Gefäßchirurgie, des amerikanischen Dachverbands für Thoraxchirurgie, des Rates für kardiovaskuläre Chirurgie der Amerikanischen Herzgesellschaft sowie der Ärztekammer von Utah. Er hat unzählige Fachartikel veröffentlicht und wirkte an etlichen Medizinlehrbüchern mit. Seine Vorträge und sein Engagement für zahlreiche medizinische Fachverbände führten ihn in etliche US-Bundesstaaten und andere Länder der Welt. Darüber hinaus konnte er sich in elf Sprachen unterhalten.
„Er war der sanftmütigste und gütigste Mensch, mit dem man zu tun haben konnte.“ – Präsident Dallin H. Oaks
„Wir alle, die wir mit Russell M. Nelson zusammengearbeitet haben, und die vielen Menschen, die er unterwiesen hat oder die ihm verbunden waren, haben bewundert, wie außerordentlich bescheiden er angesichts seiner herausragenden Leistungen war“, so Präsident Dallin H. Oaks, der 1984 am selben Tag wie Präsident Nelson ins Kollegium der Zwölf Apostel berufen wurde und dessen Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft war. „Zudem haben [wir] über seine Sanftmut gestaunt. Er war der sanftmütigste und gütigste Mensch, mit dem man zu tun haben konnte. Und genau so werden wir ihn immer in Erinnerung behalten.“
Präsident Nelson hinterlässt seine Frau Wendy, acht seiner zehn Kinder, 57 Enkelkinder und über 167 Urenkel.
Wie die Apostel zur Zeit des Neuen Testaments werden auch die Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als besondere Zeugen Jesu Christi berufen. Präsident Nelson gehörte zu den 15 Männern, die das Wachstum und die Entwicklung der weltweiten Kirche, die heute mehr als 17 Millionen Mitglieder zählt, mit beaufsichtigen.
Die offizielle Benennung eines Nachfolgers durch das Kollegium der Zwölf Apostel ist nicht vor der Beisetzung Präsident Nelsons zu erwarten (Einzelheiten folgen).
Der „geliebte Arzt“ vereinigte Wissenschaft und Glauben

Man erwartet nicht unbedingt, dass ein Apostel vor seiner Berufung zum lebenslangen Dienst in der Kirche als weltbekannter Herzchirurg Karriere macht. Doch die Heilung des Herzens – körperlich wie geistig – war für Jünger Jesu Christi in keinem Zeitalter etwas Ungewöhnliches. Lukas war einer der Verfasser im Neuen Testament und ein angesehener Arzt, weshalb der Apostel Paulus, mit dem er als Missionar zusammen reiste, ihn als „geliebten Arzt“ bezeichnete (siehe Kolosser 4:14).
Auf medizinischem Gebiet war Präsident Nelson vielleicht mit am besten bekannt für seine Beteiligung an der Entwicklung einer Herz-Lungen-Maschine, die klein genug für den Einsatz im Operationssaal war. Diese Errungenschaft – ermöglicht dank der unschätzbaren Unterstützung und Ermutigung durch seine erste Frau Dantzel – veranlasste ihn dazu, noch dankbarer für das Geschenk des Lebens zu sein. „Ein Chirurg ist wohl in einer einzigartigen Lage, was das Erfassen einer der großartigsten Schöpfungen Gottes anbelangt, nämlich des menschlichen Körpers“, sagte er. „Jeder Teil des Körpers lässt mich an Gott glauben.“
Präsident Nelsons Ehrfurcht vor dem Leben ließ ihn einen geistigen Zugang zur Medizin finden. Sein Leitsatz aus dem Buch Lehre und Bündnisse bestimmte sein Vorgehen im Operationssaal, aber auch darüber hinaus: „Wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz beachten, auf dem sie beruht.“ (Lehre und Bündnisse 130:21.)
„Mit anderen Worten: Eine Segnung wünscht man sich nicht, sondern man arbeitet dafür – und dadurch ermöglicht man sie“, stellte Präsident Nelson fest. „Ich habe oft zu meinem Team gesagt: Dieser Patient hat dafür gebetet, dass die Operation erfolgreich verläuft, und seine Familie ebenfalls. Doch all diese Gebete nützen nichts, wenn Sie auch nur einen einzigen Fehler machen. Ihre Arbeit muss also tadellos sein, damit dieser Patient die Chance hat, die Segnung zu erhalten, um die sich alle bemühen.“
Sein Medizinstudium erstreckte sich über die ersten zwölf Jahre seiner Ehe. Im Alter von 22 Jahren machte er den ersten Abschluss an der medizinischen Fakultät der University of Utah. Anschließend arbeitete er als Assistenzarzt in Minnesota und Massachusetts und ließ sich dort noch mehrere Jahre zum Facharzt ausbilden. Es folgten zwei Jahre Militärdienst in Washington, D.C. und im Ausland, und schließlich erwarb er an der University of Minnesota den Doktorgrad. Sein starkes Interesse an der Forschung führte schließlich zu seiner bahnbrechenden Arbeit an der Herz-Lungen-Maschine. Später war er unter anderem als Professor für Chirurgie in der Forschung tätig, als Betreuer der Assistenzärzte im Fachbereich Thoraxchirurgie an der University of Utah und als Vorsitzender der Thoraxchirurgie am LDS Hospital in Salt Lake City.

1955 führte Präsident Nelson in Utah die erste Operation am offenen Herzen durch. Im Laufe seines Berufslebens nahm er über 7000 Operationen vor. Eine Operation ist besonders hervorzuheben: 1972 wurde er gebeten, einen riskanten Eingriff bei Spencer W. Kimball vorzunehmen, der zu dieser Zeit dienstältester Apostel der Kirche war. Hier verbanden sich Präsident Nelsons Liebe zur Medizin und zum Glauben auf besondere Weise. Damals war er parallel zu seiner Tätigkeit als Herzchirurg Präsident der Sonntagsschule. Vor der Operation ließ sich Präsident Nelson einen Priestertumssegen geben. Er war überzeugt, dieser habe den Erfolg des Eingriffs bestimmt.
„Es war wie bei einem Pianisten, dem bei einem Klavierkonzert kein einziger Fehler unterläuft, oder wie bei einem Fußballspieler, der ohne Ballverlust sämtliche Gegner umkurvt und dann das entscheidende Tor schießt“, erzählte er. „Bei dieser langen, komplizierten Operation passierte kein einziger Fehler. Und am Ende, als sein Herz wieder kraftvoll zu schlagen begann, wusste ich, er würde am Leben bleiben. Als wir seinen Brustkorb verschlossen, hatte ich das Gefühl, dass dieser Mann am Leben bleibt, damit er Präsident der Kirche werden kann.“
Spencer W. Kimball lebte noch weitere dreizehn Jahre – und wurde tatsächlich Präsident der Kirche.
„Dank seiner medizinischen Ausbildung konnte [Präsident Nelson] sehr gut helfen, wenn Generalautoritäten gesundheitliche Probleme hatten“, so Präsident Oaks. „Er konnte uns die Bedeutung einer Diagnose genau erklären, was für Aussichten man damit hatte und wie sie sich faktisch auswirken würde.“
Sein Leben mit Dantzel
Präsident Nelson bemühte sich immer, sein Bestes zu geben, ganz gleich, welche Aufgabe vor ihm lag. In früher Kindheit war es die darstellende Kunst, die zuerst seine Aufmerksamkeit erregte, noch vor der Heilkunst. Er sang Tenor in einem preisgekrönten Quartett und spielte zu Beginn seines Studiums an der University of Utah die Hauptrolle in einem Musical. Seine Liebe zur Musik führte ihn schließlich zur Liebe seines Lebens.

Einmal kam er zu einer Probe für ein neues Stück und hörte auf der Bühne eine Sopranistin singen. „Sie war atemberaubend“, erinnerte sich Präsident Nelson. „Ihre Stimme war wundervoll, und ich fragte: ‚Wer ist das?‘ Der musikalische Leiter antwortete: ‚Das ist Dantzel White – Ihre Partnerin bei dieser Inszenierung.‘“ Präsident Nelson erzählte weiter: „Von diesem Zeitpunkt an haben wir uns mit niemand anderem mehr verabredet.“
Die Musik spielte in ihrem gemeinsamen Leben eine zentrale Rolle. Seitdem sie zu Beginn ihrer Ehe für weniger als 100 Dollar ein gebrauchtes Klavier gekauft hatten, war Familie Nelsons Zuhause immer von Musik erfüllt. Während seiner Zeit als Arzt stand Präsident Nelson immer frühmorgens auf, um Klavier zu spielen und sich mit den heiligen Schriften zu befassen. Er betonte, beides zu verbinden habe die Geistigkeit in ihrem Zuhause sehr gefördert.
Wie viele junge Ehepaare arbeiteten die Nelsons zusammen, um über die Runden zu kommen. Das war nicht immer einfach. Präsident Nelson erzählte, er sei einmal mit seiner Frau durch die Straßen von Boston gegangen. Sie hatten damals bereits vier Kinder. Da schaute seine Frau sehnsüchtig in das Schaufenster eines Möbelhauses und fragte: „Schatz, glaubst du, dass wir uns eines Tages eine Lampe leisten können?“ In dieser Zeit, erinnerte sich Präsident Nelson, hätten sie sich oft Matthäus 6:33 ins Gedächtnis gerufen: „Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben.“
„Ich fand, sie waren ein wirklich gutes Team“, meint Gloria Irion, geb. Nelson, das dritte von zehn Kindern der Familie, in der es neun Mädchen und einen Jungen gab. „Einer kümmerte sich um den anderen, und beide konnten sich ihrer Liebe zueinander wirklich sicher sein. Wenn mein Vater von der Arbeit heimkam und das Haus betrat, suchte er als Erstes meine Mutter und begrüßte sie mit einer Umarmung und einem Kuss. … Er lebte es uns vor: Ein Vater kann für seine Kinder nichts Besseres tun, als ihre Mutter zu lieben.“

Dantzel Nelson war das Herz der Familie. Präsident Nelson formulierte es einmal so: „Sie war meine Gefährtin, hat mir zehn wundervolle Kinder geschenkt und mich auf wunderbare, unbegreifliche Weise darin unterstützt, Erfüllung und Selbstlosigkeit anzustreben.“
Von der Ältesten bis zum Jüngsten heißen die Kinder von Russell und Dantzel Nelson (Namen der Ehepartner in Klammern): Marsha Workman (Richard Workman), Wendy Maxfield (verstorben 2019, verheiratet mit Norman A. Maxfield), Gloria Irion (Richard A. Irion), Brenda Miles (Richard L. Miles), Sylvia Webster (David R. Webster), Emily Wittwer (verstorben 1995, verheiratet mit Bradley E. Wittwer), Laurie Marsh (Richard M. Marsh), Rosalie Ringwood (Michael T. Ringwood), Marjorie Lowder (Bradley J. Lowder) und Russell M. Nelson Jr. (Britney).
Trotz seines prall gefüllten beruflichen und kirchlichen Terminkalenders verbrachte Präsident Nelson möglichst viel Zeit mit seinen Kindern. Bei seinen zahlreichen Reisen nahm er oft eines seiner Kinder mit. Die Zeit mit seinen Kindern sah er als eine kluge Investition an. „Auf diesen Reisen konnte ich mir anhören, was sie beschäftigte und welche Ziele sie hatten. Wir konnten einfach miteinander reden und uns über unsere Anschauungen und Erlebnisse austauschen“, erklärte er. Das gemeinsame Schriftstudium, das Familiengebet zweimal am Tag und der wöchentliche Familienabend trugen ebenfalls dazu bei, die Familie zusammenzuhalten.
„Als die Familie wuchs, machte er es sich zur Aufgabe, bei jedem einzelnen wichtigen Ereignis in unserem Leben dabei zu sein. Er kam zu jeder Kindessegnung, Taufe, Ordinierung zum Priestertum, Abschiedsversammlung, wenn jemand auf Mission ging, [und zu jeder] Hochzeit“, so Gloria Irion.
Seine Ehe mit Wendy L. Watson
Präsident Nelson glaubte von ganzem Herzen daran, das Geheimnis eines glücklichen Lebens hänge nicht davon ab, was man hat, sondern beruhe auf dem Wissen, dass es Gott gibt. Die Menschen „sollen wissen, dass Gott lebt. Sie sollen wissen, dass er einen Plan für sie hat. Wer diesem Plan folgt, wird Freude finden, auch wenn die Härten des Lebens Kummer, Anfechtung, manchmal auch Schmerz und Betrübnis mit sich bringen“, versicherte er. „Wenn wir diesen Glauben an Gott aufbringen und uns mit ihm verbinden, sind wir stark genug, den Prüfungen standzuhalten, die das Leben mit sich bringt. Im Verlauf all dessen werden wir große Freude finden.“
Seine geistige Stärke wurde auf die Probe gestellt, als seine geliebte Frau Dantzel im Februar 2005 unerwartet verstarb. Doch sein Glaube und sein Engagement für die Familie wurden eher noch stärker.
Auf der Frühjahrs-Generalkonferenz 2006 sprach Präsident Nelson über die Notwendigkeit, die Ehe zu stärken.
„Die Ehe bietet größere Möglichkeiten, glücklich zu werden, als jede andere menschliche Beziehung“, konstatierte er. „Trotzdem erreichen einige Ehepaare nicht das, was möglich wäre. Sie lassen es zu, dass die Romantik einrostet, sie betrachten einander als selbstverständlich und lassen zu, dass andere Interessen und Vernachlässigung den Blick darauf verschleiern, was ihre Ehe eigentlich sein könnte. Ihre Ehe könnte glücklicher sein, wenn sie sorgfältiger gepflegt würde.“
Kurz nach der Konferenz heiratete Präsident Nelson Wendy L. Watson. Die gebürtige Kanadierin war vor ihrer Eheschließung 25 Jahre lang Professorin für Ehe- und Familientherapie gewesen, davon die letzten dreizehn Jahre an der Brigham-Young-Universität.

Schwester Nelson hat über das geistige Ringen gesprochen, das sie beim Fasten und Beten durchlebte, bevor sie sich entschied, eine Beziehung mit ihrem zukünftigen Mann – damals noch Elder Nelson – einzugehen. Unter anderem habe es sich als enorme Herausforderung für sie erwiesen, in eine so große Familie hineinzukommen und ihre Karriere aufzugeben.
„Wir denken: ‚Es ist ja der Wille des Herrn. Das bedeutet, alles wird ganz einfach und wunderbar und hervorragend laufen. Stattdessen war es schwierig“, erklärte Schwester Nelson, als sie im Mai 2019 mit dem Propheten in den Pazifikraum gereist war. „Wir hatten unterschiedliche Erwartungen. Zweifelsohne trauerte er noch immer um Dantzel. … Es war eine riesengroße Umstellung.“
Gloria Irion sagt über Wendy Nelson: „Wir lieben sie sehr! Sie war ein unglaublicher Segen für meinen Vater und auch für unsere Familie, weil sie sich um ihn gekümmert hat.“
Im Gegenzug lobt Schwester Nelson: „Seine Kinder waren wirklich fabelhaft. Ich wollte mit ihnen Freundschaft schließen, und sie haben es mir wirklich leicht gemacht. Sie haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Die Enkelkinder sind wunderbar. Und jetzt sind die Urenkel einfach hinreißend.“
Als Präsident Nelson 2019 im Rahmen seiner Berufung Australien bereiste, beschrieb er seine zweite Frau so: „Sie hat einen Doktortitel. Sie ist Gerontologin. Sie ist Ehe- und Familientherapeutin. Und es macht richtig Spaß, mit ihr Zeit zu verbringen!“
Ein vielsprachiger Prophet für alle Nationen
Als der Prophet im Herbst 2019 einige Länder Lateinamerikas besuchte, hielt er seine Ansprachen überwiegend auf Spanisch – sehr zur Freude der dortigen Mitglieder der Kirche. In Peru beispielsweise machte er einige einleitende Bemerkungen auf Englisch. Doch dann meinte er: „Ich hoffe, Sie gestatten mir, dass ich mich nun auf Spanisch an Sie wende.“ Seine Zuhörer dankten es ihm mit tosendem Applaus.

President-Nelson-in-Peru
Bei einer abendlichen Andacht am 20. Oktober 2018 begrüßen Präsident Russell M. Nelson, seine Frau Wendy und Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel Mitglieder der Kirche in Peru. 2018 Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.2018 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.Präsident Oaks erinnert sich: „In einem Gespräch mit einem russischen Muttersprachler wechselte er einmal mittendrin ins Russische. Auch sprach er genug Chinesisch, um bei einer Operation am offenen Herzen in China im Operationssaal Anweisungen auf Chinesisch zu geben.“
Seine Tochter Gloria Irion bestätigt, dass ihr Vater sich in elf Sprachen unterhalten konnte:
„Ich glaube, es faszinierte ihn, Menschen aus der ganzen Welt zu treffen. Er erlebte es zu gern mit, wie sie das Evangelium annahmen, sich der Kirche anschlossen und wie sie sich innerlich wandelten: Traurigkeit und Finsternis wichen Hoffnung und Licht.“
Präsident Nelson war auch maßgeblich daran beteiligt, dass die Kirche in vielen kommunistischen Ländern anerkannt wurde. „Er sah die Wunder, die dort geschahen, mit eigenen Augen“, sagt seine Tochter. „Er gab sein Bestes, und dann übernahm der Herr alles Weitere. Eine Tür nach der anderen, von denen er es nie für möglich gehalten hätte, öffnete sich.“
Seit Präsident Nelson im Januar 2018 das Oberhaupt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage geworden war, unterhielt er sich ausgiebig mit unzähligen Mitgliedern der Kirche sowie mit Regierungsvertretern und religiösen Würdenträgern auf fast allen Kontinenten. Er bereiste 32 Länder und US-Territorien.
Viel Zeit verbrachte er auch damit, Brücken zu Führern anderer Glaubensrichtungen, Gruppierungen und Nationen zu bauen. Besonders stachen hierbei sein Besuch im Vatikan bei Papst Franziskus im März 2019 und seine gute Beziehung zum NAACP (einer Organisation der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA) hervor.

„Es war eine sehr herzliche, unvergessliche Begegnung“, berichtete Präsident Nelson über seinen Besuch beim Papst. „Seine Heiligkeit war sehr gütig, warmherzig und offen. Er ist ein freundlicher, wunderbarer Mensch. Die Katholiken können sich glücklich schätzen, ein so gütiges, interessiertes, liebevolles und fähiges Oberhaupt zu haben.“
Im Mai 2018 schloss sich der Prophet einem öffentlichen Aufruf der NAACP an, in dem die Menschheit zu mehr Anstand und mehr Verständigung zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Ethnien aufgerufen wurde. Im Juli 2019 luden die NAACP-Vorsitzenden Präsident Nelson ein, auf ihrem Jahreskongress in Detroit zu sprechen. „Wir müssen weder gleich sein noch gleich aussehen, um einander zugetan zu sein. Dazu müssen wir noch nicht einmal derselben Meinung sein“, machte Präsident Nelson in seiner Rede deutlich. Im Juni 2021 kam er erneut mit führenden Vertretern der NAACP zusammen, um mit ihrer fortdauernden Zusammenarbeit verbundene Bildungsprogramme und humanitäre Initiativen bekanntzugeben.
Der Prophet besuchte auf seinen Reisen die Führer vieler Nationen. Dazu gehörten Regierungsvertreter aus Indonesien, Kambodscha, Kolumbien, Neuseeland, Peru, Samoa, Tonga, Vietnam und anderen Ländern. Auf dem Tempelplatz in Salt Lake City begrüßte er ebenfalls viele führende Amtsträger, darunter eine vietnamesische Delegation, den kubanischen Botschafter und das Oberhaupt der Islamischen Weltliga.
Der Prophet verlieh diesen Bestrebungen, Brücken zu bauen, Nachdruck, als er die Mitglieder der Kirche mahnte, Friedensstifter zu sein, „die aufbauen, erheben, Mut machen, überzeugen und inspirieren – ganz gleich, wie schwierig die Situation sei“.
„Brüder und Schwestern, wir können die Welt buchstäblich verändern – einen nach dem anderen, eine Begegnung nach der anderen. Wie? Indem wir vorleben, wie man mit ernsthaften Meinungsverschiedenheiten umgeht – nämlich mit beiderseitigem Respekt und im seriösen Gespräch“, so Präsident Nelson. „Wenn Ihnen etwas daran gelegen ist, bei der Sammlung Israels mitzuhelfen und Beziehungen aufzubauen, die in der Ewigkeit Bestand haben, ist es jetzt an der Zeit, Bitterkeit abzulegen. Jetzt ist es an der Zeit, nicht mehr darauf zu bestehen, Ihr Weg sei der einzig richtige. Jetzt ist es an der Zeit, nichts mehr zu machen, was andere veranlasst, aus Angst, Sie zu verärgern, wie auf Eierschalen zu laufen. Jetzt ist es an der Zeit, Ihre Kriegswaffen zu begraben. Wenn Sie sich nur mit Beleidigungen und Anschuldigungen wehren können, ist es jetzt an der Zeit, diese Waffen wegzuräumen. Sie werden sich als geistig starker Mann oder starke Frau Christi erweisen.“
Als Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel 2018 mit Präsident Nelson unterwegs war (eine Reise mit Zwischenstopp in Jerusalem, der Stadt des Friedens), fiel ihm besonders auf, welch weltumspannende Vision der Prophet hatte.
„Er ist der Prophet für die Welt, und das merkt man“, so Elder Holland. „Er verfügt über die Gabe eines Sehers und Propheten. Wir unterstützen ihn als Seher und Offenbarer, und sein Blick umfasst die ganze Welt.“
Im Verwaltungsgebäude der Kirche auf dem Tempelplatz in Salt Lake City begrüßt Präsident Russell M. Nelson Reverend Dr. Amos C. Brown; Anlass ist eine Pressekonferenz mit Führungskräften der NAACP am 14. Juni 2021. Copyright 2021 Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Er prägte die Kirche durch vielerlei Veränderungen
Präsident Nelson führte viele bedeutende Änderungen ein. Wie bereits erwähnt, zielten diese darauf ab, Jesus Christus besonders deutlich in den Mittelpunkt zu rücken.
„Präsident Nelson, ich weiß nicht, wie viele ‚Anstürme‘ wir an diesem Wochenende zusätzlich noch verkraften können. Der eine oder andere hat ein schwaches Herz. Aber darum können Sie sich ja auch kümmern, wenn ich es mir recht überlege. Was für ein Prophet!“ – Elder Holland, April 2018
Unter seiner Führung passte der Prophet die Art und Weise an, wie sich die Mitglieder der Kirche auf der ganzen Welt umeinander kümmern. Er betonte wiederholt, welche Bedeutung dem vollständigen Namen der Kirche zukommt. Er verlagerte den Schwerpunkt des Evangeliumsunterrichts: Dieser findet nun vornehmlich zuhause statt und wird von der Kirche unterstützt. Er genehmigte die Richtlinie, dass sich Kinder von Eltern, die sich als LGBT betrachten, taufen lassen konnten. Er aktualisierte die Interviewfragen für den Tempelschein, um den Mitgliedern der Kirche zu einem besseren Verständnis dessen zu verhelfen, wofür der Gottesdienst im Tempel gedacht ist. Er führte eine neue, weltweite Initiative für Kinder und Jugendliche ein. Er gab eine neue Richtlinie dafür bekannt, wer bei Taufen oder Siegelungen für Lebende und Verstorbene als Zeuge fungieren darf. Er genehmigte eine weltweit gültige Richtlinie, die es zivilrechtlich getrauten Ehepaaren erlaubt, ohne weitere Wartezeit in einem der Tempel der Kirche zu heiraten. Er bildete Priestertumskollegien und Organisationen für Erwachsene und Kinder um und führte manche zusammen. Er änderte verschiedene Richtlinien und Bestimmungen für die Missionare. Er änderte das Logo der Kirche, das nun eine Darstellung des auferstandenen, lebendigen Herrn Jesus Christus enthält. Und er verlas eine neue Proklamation an die Welt über die Wiederherstellung der Fülle des Evangeliums Jesu Christi.
„Um frei mit Ralph Waldo Emerson zu sprechen: Die denkwürdigsten Augenblicke im Leben sind jene, in denen wir den Ansturm der Offenbarung spüren“, stellte der damalige Elder Jeffrey R. Holland gegen Schluss der Frühjahrs-Generalkonferenz 2018 fest, in welcher der Prophet einige bemerkenswerte Veränderungen eingeführt hatte. „Präsident Nelson, ich weiß nicht, wie viele ‚Anstürme‘ wir an diesem Wochenende zusätzlich noch verkraften können. Der eine oder andere hat ein schwaches Herz. Aber darum können Sie sich ja auch kümmern, wenn ich es mir recht überlege. Was für ein Prophet!“
All diese Änderungen gingen mit der Aufforderung Präsident Nelsons an jedes Mitglied der Kirche einher, Führung von Gott zu empfangen, so wie der Prophet Offenbarung für die Kirche empfängt. Er und andere führende Amtsträger bekräftigten mehrfach, diese Veränderungen seien Teil der fortdauernden Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi.
Ein meisterhafter Lehrer, der vielen das Herz berührte
Präsident Oaks bezeichnet Präsident Nelson als meisterhaften Lehrer. „Von Chirurgen, die er ausgebildet hat, habe ich erfahren, wie effektiv er dabei vorgegangen ist“, so Präsident Oaks. „Ich selbst habe erlebt, wie er gleichermaßen meisterhaft die Diener des Herrn unterwiesen hat.“
Präsident Nelson war der „geliebte Arzt“, der im wahrsten Sinne des Wortes das Herz hunderter Patienten berührte, die unter körperlichen Beschwerden litten. Als Jünger Christi heilte er durch Wort und Tat vielen Menschen das Herz.