Am Sonntag, den 21. Juli 2019, nahm der Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage am 110. Jahreskongress der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) in Detroit teil. Dabei wies er warnend darauf hin, dass Unterschiede nicht gefährden dürfen, was die menschliche Gesellschaft zusammenhält.
"Wir sind alle miteinander verbunden und Gott gegenüber dafür verantwortlich, unseren Mitmenschen zu einem besseren Leben zu verhelfen", stellte Präsident Russell M. Nelson in seiner neunminütigen Rede am Abend klar. "Wir müssen weder gleich sein noch gleich aussehen, um einander zugetan zu sein. Dazu müssen wir noch nicht einmal derselben Meinung sein. Wenn überhaupt Hoffnung bestehen soll, zu dem Wohlwollen und der Menschlichkeit, nach der wir uns alle sehnen, zurückzufinden, dann muss jeder Einzelne von uns damit einen Anfang machen - einer nach dem anderen." Lesen Sie die vollständige Abschrift von Präsident Nelsons Rede.
Wir sind alle miteinander verbunden und Gott gegenüber dafür verantwortlich, unseren Mitmenschen zu einem besseren Leben zu verhelfen. - Präsident Nelson
Seit 18 Monaten bereits hat die Erste Präsidentschaft ihre Zusammenarbeit mit der NAACP intensiviert. Bei mehreren Treffen haben Delegationen der Kirche und der NAACP gemeinsame Bildungsmaßnahmen in Chicago und San Francisco sowie Beschäftigungsinitiativen in Houston und Charlotte auf den Weg gebracht. Sie haben das Material und die Programme der Kirche zur Eigenständigkeitsförderung so angepasst, dass sie für diese Initiativen möglichst gut nutzbar sind. Außerdem kamen beide Organisationen im vergangenen Mai auf dem Tempelplatz in Salt Lake City zusammen, um alle Menschen, Organisationen und Regierungen dazu aufzurufen, dass sie sich gemeinsam für mehr Anstand und ethnische Eintracht einsetzen. Im vergangenen Juli sprach Elder Jack N. Gerard von den Siebzigern beim 109. Jahreskongress der NAACP in San Antonio, Texas.
"Ich wünsche mir, dass wir uns zunehmend als liebe Freunde begegnen", schloss Präsident Nelson am Sonntag. "Geben wir weiterhin unser Bestes, um die beiden großen Gebote - nämlich Gott und ein jedes seiner Kinder zu lieben - mit Leben zu erfüllen. Schreiten wir Arm in Arm und Schulter an Schulter voran und bemühen wir uns, unsere Brüder und Schwestern überall auf jede erdenkliche Weise aufzurichten. Dann wird die Welt nie wieder so sein wie zuvor."
Anfang dieses Jahres würdigte die Kirche das Engagement der NAACP für Gleichstellung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft.
"Ich empfinde es als eine Ehre, dass sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Seite an Seite mit der NAACP für Gleichstellung und Gerechtigkeit für alle einsetzt", sagte der Präsident und Vorstandsvorsitzende der NAACP, Derrick Johnson. "Wir müssen verstehen und berücksichtigen, dass es wichtig ist, mit denjenigen ein gutes Einvernehmen zu pflegen, die in diesem Land das Bewusstsein aller schärfen. Genau das hat sich die Kirche auf ihre Fahnen geschrieben."
Neben den gemeinsamen Vorhaben mit der NAACP ist die Kirche bestrebt, Afroamerikaner und ihre Familien durch Familienforschung zu stärken. Die Kirche hilft ihnen, ihre familiären Wurzeln so weit wie möglich zurückzuverfolgen. Im Februar dieses Jahres überreichte sie dem International African American Museum (IAAM), das 2021 am ehemaligen Gadsden's Wharf in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina eröffnet werden soll, eine Spende über zwei Millionen US-Dollar. Im Dezember 2016 übergab die Kirche dem Smithsonian National Museum of African American History and Culture in Washington D.C. eine indexierte Datenbank mit historischen Aufzeichnungen des Freedmen's Bureau. Die Datenbank enthält familiengeschichtliche Daten der nach dem Bürgerkrieg befreiten Afroamerikaner.
Seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2018 hat der Prophet und Präsident der Kirche seinem Wunsch, zu allen Völkern, Glaubensrichtungen und Bevölkerungsgruppen Brücken zu bauen, in Wort und Tat Ausdruck verliehen.
"Nur wenn uns klar ist, dass Gott wirklich unser Vater ist, können wir ganz verstehen, dass alle Menschen buchstäblich Brüder und Schwestern sind", sagte Präsident Nelson anlässlich einer 2018 abgehaltenen Feier zur Vielfalt und Einheit in der Kirche. "Diese Erkenntnis erweckt in uns den brennenden Wunsch, statt trennender Mauern lieber Brücken zu bauen und zusammenzuarbeiten."