Am Donnerstag, den 21. und Freitag, den 22. April 2016, fand in der Gemeinde Frankfurt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ein Hilfsprojekt der besonderen Art statt. Für sechs Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Hessen und Rheinland-Pfalz packten unzählige Helfer 1.061 "Welcome Bags". Diese Willkommenstaschen für Kinder bis zwölf Jahren wurden in den darauffolgenden Tagen in den Einrichtungen in Bitburg, Büdingen, Gießen, Kusel, Neustadt und Rotenburg verteilt.
Initiatorin Melina Grahovac, Beauftragte für die jungen Mütter in ihrer Gemeinde, und ihre Assistentin veranstalteten unter anderem im letzten Sommer Tauschbasare für Kinderkleidung. Der Großteil der übriggebliebenen Kleidung wurden danach an Bedürftige oder Flüchtlinge abgegeben. Dort formte sich zuerst der Gedanke, auch etwas für die Kinder der Flüchtlinge in der Region zu tun.
- Welcome Bags Frankfurt
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Bei dem zuletzt stattfindenden Basar in der Mehrzweckhalle im Gemeindehaus der Gemeinde Frankfurt bot Schwester Rebecca Holt Stay, Koordinatorin für Flüchtlingshilfe in Europa, ihre Hilfe an. Daraufhin beschloss Grahovac, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, zu helfen und gemeinsam mit Nerea Plana-Garcia, der zweiten Ratgeberin in der Leitung der örtlichen Frauenhilfsvereinigung, die Kampagne "Welcome Bags for Refugee Children" zu starten. Grahovac stellte fast alle Kontakte zu den Erstaufnahmeeinrichtungen selbst her und fragte gemeinsam mit ihren Helferinnen bei vielen Organisationen und Firmen an, ob diese bereit wären, zu spenden oder zu helfen.
Freunde, Kollegen, Eltern einer Kindertageseinrichtung und eine Grundschule hätten sich begeistert bereiterklärt zu spenden, vorausgesetzt, jemand würde die Planung in die Hand nehmen, so Grahovac.
Christopher Guthier, einer der Helfer, erklärte, er selbst und viele andere hätten einfach nach einem Türöffner gesucht, der es möglich machte, zu helfen. Grahovac war zwei Tage mit ihren beiden Kindern vor Ort und trug ihre jüngste Tochter beim Organisieren und Verpacken größtenteils auf dem Rücken.
Plana-Garcia sagte: "Wir sind dankbar für alle Spenden, die wir erhalten haben. Freunde, Kollegen, Bekannte, Nachbarn, Kita-Eltern, Kirchenmitglieder - ohne ihre Unterstützung sowohl mit Spenden als ihre tatkräftige Mitarbeit, Zeit und Enthusiasmus hätten wir es nicht geschafft. Oft, wenn wir ihnen für ihre Mithilfe dankten, antworteten sie, dass sie uns danken sollten, weil wir es möglich machten. Die Menschen sind begierig zu helfen, wenn jemand es organisieren kann."
Ursprünglich geplant waren 500 Welcome Bags für Kinder, doch die Anzahl der Welcome Bags wurde aufgrund des großen Bedarfs der Erstaufnahmeeinrichtungen erhöht.
"Wir haben uns bemüht, dieses Ziel erreichen zu können“, meinte eine Helferin. "Dass die Leute so großzügig spenden würden, konnten wir zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen. Wir hatten nur das Gefühl, dass über 1.000 Taschen möglich gemacht werden könnten."
Wie sehr sich dieses Gefühl bewahrheiten würde, konnte man an den überwältigenden Spenden der einzelnen Menschen und vor allem auch dem Großteil der spendenden andersgläubigen Freunde erkennen, die mit ihren kleinen und teilweise auch sehr großen Spenden das Projekt in dieser Ausprägung erst möglich gemacht haben. Eine Helferin bezeichnete die Aktion und die Großzügigkeit der Menschen wiederholt als "wundervoll": "Weil Menschen auf ihr Gefühl und Eingebungen gehört haben, konnte durch viele kleine Dinge etwas Großartiges entstehen! Es war unglaublich zu sehen, wie der Himmlische Vater arbeitet - ich persönlich habe noch nie so viele Wunder in so kurzer Zeit erlebt!"
Neben den Spendern registrierten sich mehr als 200 helfende Mitglieder und vor allem andersgläubige Freunde an den beiden Tagen, um Kleidung zu sortieren und zu packen. Neben den Pfählen Frankfurt, Friedrichsdorf und Kaiserslautern halfen auch die Mitglieder der Gemeinden Krefeld und Koblenz an der Hilfsaktion engagiert mit.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage stellte 300 Fleecedecken, 1.061 Handtücher, 1.700 kleine Packungen Feuchttücher, 670 Packungen Windeln und 422 Unterwäsche-Sets zur Verfügung. Weitere etwa 200 Packungen Windeln wurden zudem von privaten Spendern übernommen gestiftet.
Zur Freude aller Beteiligten erklärten sich auch einige Firmen bereit, zu helfen. Ikea spendete etwa 750 der Taschen, in welche die Spenden verpackt wurden und zusätzlich noch Buntstifte, Filzstifte und Blöcke. 284 Taschen wurden von anderen Personen zusätzlich gekauft. Die Firma Faber-Castell beteiligte sich mit Stiften, Anspitzern und Radiergummis, Playmobil verschenkte Spielzeugfiguren. Von Ria Limam, die sich privat bei Flüchtlingsprojekten engagiert, wurden 760 Decken, die ursprünglich von der Deutschen Lufthansa gespendeten worden waren, zur Verfügung gestellt.
Insgesamt wurden drei Europcar-Transporter zur Verfügung gestellt. Zwei davon wurden von Dimension Data finanziert, der dritte Transporter wurde von Europcar kostenlos als Spende gestellt. Die Brüder Christopher und Florian Guthier, beide Angestellte von Dimension Data und Ruben Marzolla halfen beim Transport der Spenden. Die Benzinkosten wurden von der Kirche übernommen.
Schlüsselfiguren bei der Organisation dieses Projekts waren neben Melina Grahovac und Nerea Plana-Garcia folgende Personen: Rebecca Holt Stay, Ria Limam, Yvonne Bausmann, Marianne Heißer, Corinna Trindeitmar, Dana Pease, Boris Borm (Fotograf), Richard Clabaugh und Marilyn Caracena.
Organisationen wie LDS Charities, die Food Nanny, dem Träger für Kinderbetreuung BVZ und deren Einrichtungen, der Osterkindergarten Frankfurt, der Evangelischen Familienhilfe, der Kleiderkammer Neu-Isenburg, das Regierungspräsidium Gießen, der AfA Bitburg, der Mother’s Corner und Expats Baby Frankfurt gilt ebenfalls großer Dank für Spenden und Unterstützung.
Plana-Garcia ermutigt die Menschen in der Kirche und allen, die helfen möchten, mit folgenden Worten: "Wir müssen denen, die in Not sind, helfen. Während wir nicht die Welt ändern können (zum Beispiel die tragischen Umstände, die Menschen zur Flucht aus ihren Heimen zwingt) können wir einen Unterschied in unserem Umfeld machen. Wenn wir das tun, können wir andere inspirieren, die - zur gleichen Zeit - wieder andere inspirieren und so weiter. Sei ein aktiver Spieler im Leben."