In einem Footballstadion in Arizona hat ein Prophet am Sonntag, den 10. Februar 2019, über 60.000 Mitglieder der Kirche Jesu Christi und geladene Gäste aufgefordert, ihren Glauben vermehrt zuhause zu praktizieren.
Russell M. Nelson, Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sagte den Mitgliedern der Kirche, sie könnten dies umsetzen, indem sie aus ihrem Zuhause ein Zentrum des Lernens und des geistigen Wachstums machen. Dies sehe für einen jeden natürlich anders aus, so Präsident Nelson, der die Anwesenden zudem aufforderte, "jeden Tag bewusst im Gebet zu fragen", wie sie dies erreichen können. "So etwas", sagte Präsident Nelson, "ist die Sache des allmächtigen Gottes".
- Präsident Nelson in Arizona
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Mit Präsident Nelsons historischem Besuch ging in der 189-jährigen Geschichte der Kirche vermutlich die größte Versammlung von Mitgliedern der Kirche in Arizona und eine der größten Zuhörerschaften einher, an die sich ein Präsident der Kirche je gewandt hat. Ebenfalls anwesend waren im State-Farm-Stadion Präsident Nelsons Frau Wendy sowie Präsident Dallin H. Oaks (einer der Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft) und dessen Frau Kristen.
Unter den geladenen Gästen am Sonntag befanden sich über drei Dutzend kirchliche, kommunale und staatliche Führer. Mit einigen von ihnen kam Präsident Nelson vor der Andacht persönlich zusammen, darunter mit Doug Ducey, Gouverneur von Arizona, Thelda Williams, Bürgermeisterin von Phoenix, seine Exzellenz Thomas J. Olmsted, römisch-katholischer Bischof von Phoenix, Michael M. Crow, Präsident der Arizona State University, und Spencer Blake von CBS 5 Television in Arizona.
Gouverneur Ducey nannte die Versammlung am Sonntagabend "nicht nur eine Feier des Pluralismus unseres Landes", sondern man feiere dadurch auch Arizona als "freundlichen und einladenden Ort [...] für Menschen jeglicher Herkunft und aller Glaubensrichtungen". Er dankte Präsident Nelson und der gesamten Gemeinschaft der Heiligen der Letzten Tage für die Hilfe dabei, "die hartnäckigen Probleme zu lösen, die wir in unserem ganzen Land vorfinden".
"Es war nicht so, wie ich erwartet hatte - sondern viel besser", berichtete Bürgermeisterin Williams über das Treffen mit Präsident Nelson vor der Andacht. "Er ist ein mitfühlender, gebildeter, unternehmungslustiger Mensch. Ich achte seine Ansichten sehr. Ich war zutiefst von seinem Terminplan allein für dieses Jahr beeindruckt. Ich fand meinen ja schon zu voll, aber im Vergleich zu seinem ist das gar nichts. Und wenn man unser Alter vergleicht [Präsident Nelson ist 94], ist sein Arbeitspensum beachtlich."
Bischof Olmsted äußerte, er sei erfreut gewesen, in Präsident Nelsons Schilderung, wie ein Heiliger der Letzten Tage nach Wahrheit sucht, dem Katholizismus vergleichbare Gedanken zu hören. "[Er sagte], wir suchen nicht nur durch offenbarte Religion nach Wahrheit, sondern auch durch die Wissenschaft", so Bischof Olmsted. "Und das ist eine feste Überzeugung, die wir als Katholiken teilen. Papst Johannes Paul II. hat gesagt: Bei der Suche nach Wahrheit fliegen wir auf zwei Flügeln – dem Glauben und dem Verstand. Beides zusammen, Wissenschaft und Religion. Wenn wir wirklich nach der Wahrheit suchen, suchen wir sie auf jede erdenkliche Weise und überall. Die Wahrheit ist immer eins."
Präsident Crow vertrat ähnliche Ansichten über Präsident Nelsons Betrachtungsweise von Wahrheit und Leben. "Er hat so positiv über die Zukunft gesprochen und worauf wir zusteuern, über Kreativität und die Verknüpfung von Glauben und Wissenschaft und wie wir all diese Ansichten zusammenbringen müssen, damit wir für uns alle einen besseren Ort schaffen können."
Zusammenfassung der anderen Ansprachen am Sonntag
In Erwähnung der vielen Veränderungen, die die Kirche im vergangenen Jahr an Richtlinien und Bestimmungen vorgenommen hat, wies Präsident Oaks die Mitglieder der Kirche darauf hin, dass es vor allem auf eine Wandlung des Herzens ankommt.
"Veränderungen sind fast immer aufregend", so Präsident Oaks. "Die Veränderungen, die wir mit Blick auf die Versammlungen und Richtlinien der Kirche miterlebt haben, sollen uns helfen, doch sie allein werden unsere Mitglieder nicht dorthin bringen, wo der Vater im Himmel uns haben möchte. Es sind nicht die Veränderungen in den Richtlinien und Bestimmungen der Kirche, die sich darauf auswirken, wo wir uns auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg befinden, sondern die Änderungen, die wir an unseren Wünschen und Taten vornehmen."
Nur wenige Tage vor dem Valentinstag erwähnte Schwester Nelson, dass dieser Tag schön, aber auch schrecklich sein kann: schön für diejenigen, die ihre Liebe jemandem schenken können, schrecklich für diejenigen, die unter Einsamkeit leiden.
"Der Vater im Himmel und Jesus Christus möchten, dass wir spüren, dass sie einen jeden von uns lieben. Der Erretter sagt zu Ihnen und zu mir: 'Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.'", erklärte Schwester Nelson. "Was für ein schönes Valentinsgeschenk können wir unserem Vater im Himmel und unserem Erretter doch machen, wenn wir uns demütigen und unser Herz öffnen, damit wir ihre Liebe empfangen, und wenn wir die Gebote des Herrn mit immer größerer Genauigkeit befolgen."
Schwester Oaks erzählte von einer Freundin in Chicago, die auch der Kirche Jesu Christi angehört. Sie zeigte Schwester Oaks durch ihren Umgang mit einer Krebsdiagnose und der darauffolgenden Behandlung, was es wirklich bedeutet, in schweren Zeiten auf Jesus Christus zu vertrauen.
"Als wir uns trafen, wusste ich nichts von ihrer Krankheit", so Schwester Oaks. "Ich konnte nur die Größe ihrer Seele spüren, ihren Wunsch, dem Herrn zu dienen, und ihre tiefe Dankbarkeit ihm gegenüber für das Leben und die Familie, die er ihr geschenkt hat. Erst später, als sie mir von ihren Herausforderungen erzählte und davon, wie der Herr sie getragen, beschützt und getröstet hatte, wurde mir klar, dass ich gerade mitansah, wie die Macht des Sühnopfers wirkte. Sie nahm es in Anspruch, stützte sich darauf und es stärkte sie. Wenn wir uns in Zeiten der Prüfung Christus zuwenden, stärkt er uns."
Präsident Nelsons Gastkommentar für die Arizona Republic
Vor seinem Besuch schrieb Präsident Nelson auf Wunsch der Tageszeitung Arizona Republic einen Gastkommentar. In seiner Botschaft denkt er über seinen Besuch in Paradise in Kalifornien nach, wo er und seine Frau Wendy den durch die verheerenden Waldbrände Betroffenen beigestanden hatten. Präsident Nelson und seine Frau stellten fest, dass diejenigen, die sie eigentlich trösten wollten, ihnen Trost spendeten - nur 40 Stunden vor ihrem Besuch war ihre Tochter Wendy einer Krebserkrankung erlegen. Das Band des Glaubens zwischen Präsident Nelson, seiner Frau und den Mitgliedern der Kirche in Kalifornien - der Glaube, dass Gott Herzen heilen kann - bewirkte, dass Präsident Nelson "getröstet durch die Gewissheit, dass Gott über seine leidenden Kinder wacht", nach Hause flog.