Der katholische Gemeindedienst CCS hat Präsident Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage für humanitäre Dienste ausgezeichnet. Die jährliche Preisverleihung des CCS fand am Freitag, den 4. November 2016, im Hotel Little America in Salt Lake City statt. Ebenfalls für ihr Engagement im humanitären Dienst gewürdigt wurden Opferanwältin Elizabeth Smart und der Erzbischof von Santa Fe in New Mexico, John C. Wester.
Von links nach rechts: Bradford R. Drake, geschäftsführender Direktor des CCS, Präsident Nelson, Monsignor Colin F. Bircumshaw, Interim-Vorsitzender des CCS, und Peter Corroon, Präsident des CCS-Treuhänderausschusses.
"Ich fühle mich durch diese Auszeichnung zutiefst geehrt", so Präsident Nelson. "Sie bedeutet mir umso mehr, da sie von geschätzten Freunden kommt, die sich selbst unentwegt vorbildlich für Menschen in Not einsetzen."
Bei seiner Rede im Rahmen des Empfangs erklärte Präsident Nelson: "Wie viele von Ihnen vielleicht wissen, habe ich mich in meiner gesamten Berufstätigkeit als Herzchirurg darum bemüht, Leben zu retten - im buchstäblichen Sinne. Ich fühle mich wie zu Hause unter Ihnen, die Sie ebenfalls Lebensretter sind, weil sie Menschen aus Entbehrung, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung herausholen."
Bradford Drake, geschäftsführender Direktor des CCS, hob hervor: "Als CCS ist es uns eine Ehre, die Kirche Jesu Christi für ihre unzähligen guten Taten zugunsten des CCS auszuzeichnen. Es ist einfach wunderbar, wenn zwei Glaubensgemeinschaften so eng zusammenarbeiten."
Der CCS in Utah versorgt Hungrige, Obdachlose und Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und steht ihnen auch anderweitig zur Seite. Tag für Tag werden im Stadtzentrum von Salt Lake City mehr als 1000 Mahlzeiten ausgegeben, die im Schnitt 450 Menschen zugutekommen. Im Norden Utahs verteilt der CCS jedes Jahr fast 1.400 Tonnen an Lebensmitteln und hilft über 600 Flüchtlingen und Migranten beim Ausfüllen ihrer Anträge. Außerdem kümmert er sich um Flüchtlingskinder, die ohne ihre Eltern in die USA kommen.
Präsident Nelson mit Pamela Atkinson, Vertreterin der Öffentlichkeit.
"Die ganze Flüchtlingsthematik geht uns allen äußerst nahe. Es bricht uns nahezu das Herz, wenn wir mitansehen müssen, welch unvorstellbares Leid Millionen von Menschen widerfährt", so Präsident Nelson beim Galadinner. "Sie mussten lange, gefährliche Bootsfahrten auf sich nehmen oder ausgedehnte Wüstenlandschaften durchwandern, und das alles oft unter unwirtlichen Bedingungen. Sie haben ihre Arbeit aufgegeben und ihr Hab und Gut und viele ihrer Angehörigen zurückgelassen."
Vor einem Jahr hatte die Erste Präsidentschaft der Kirche die Mitglieder in einem Schreiben dazu aufgerufen, Flüchtlingen in aller Welt zu helfen.
"Die Resonanz darauf war bemerkenswert", berichtete Präsident Nelson. "Tausende Mitglieder haben sich überlegt, wie sie am besten helfen können. Viele ihrer guten Ideen konnten nur umgesetzt werden, weil unsere Freunde beim katholischen Gemeindedienst, beim International Rescue Committee und bei anderen Flüchtlingshilfe-Organisationen hier und im ganzen Land schon die notwendige Vorarbeit geleistet hatten."
Erzbischof Wester war von 2007 bis 2015 neunter Bischof von Salt Lake City. Er setzte sich während seiner Zeit in Utah für eine enge Zusammenarbeit mit den Führern der Kirche Jesu Christi ein. Außerdem war er auch schon Vorstandsvorsitzender des CCS. Unter seiner Leitung verdoppelte sich der Umfang der CCS-Projekte zur Eingliederung von Immigranten und Flüchtlingen. Erzbischof Wester trug entscheidend dazu bei, dass der CCS die abendliche Essensausgabe im Speisesaal der Gemeinschaft St. Vincent de Paul übernahm. Zudem setzt er sich weiterhin auf landesweiter Ebene für die Rechte von Einwanderern und Flüchtlingen ein.
Die Opferanwältin Elizabeth Smart, ein Mitglied der Kirche Jesu Christi, war 2002 als 14-Jährige von zu Hause entführt worden und erst nach neun qualvollen Monaten freigekommen. CCS-Direktor Drake wies darauf hin, dass sie die Not derer, die großes Leid erfahren haben, wirklich nachempfinden und ihnen Hoffnung vermitteln kann.
Abendliche Unterhaltung durch Trommelspieler aus Burundi beim jährlichen Empfang des katholischen Gemeindedienstes (CCS).
Präsident Nelson fügte hinzu: "Ich möchte mich auch dafür bedanken, dass ich gemeinsam mit Erzbischof John C. Wester und Schwester Elizabeth Smart Gilmour ausgezeichnet werde, denn sie engagieren sich nach wie vor gleichermaßen dafür, unseren Brüdern und Schwestern in Not zu helfen. Uns alle eint, dass wir uns dem Ruf des Herrn Jesus verpflichtet fühlen, der den Lahmen und den Blinden, den Witwen und den Waisen, den Vaterlosen und den Unterdrückten diente."
Der katholische Gemeindedienst veranstaltet jedes Jahr eine Spendengala, womit das öffentliche Bewusstsein für die Programme des CCS geschärft werden soll. In vergangenen Jahren wurden unter anderem der verstorbene Elder L. Tom Perry, seinerzeit vom Kollegium der Zwölf Apostel, und seine Frau Barbara, die Präsidierende Bischofschaft, Präsident Dieter F. Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, und seine Frau Harriet sowie Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel gewürdigt.