Die umgekehrte Bescherung ist gewohnter Bestandteil der Adventsfeiern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Hanau. Geschenke werden nicht verteilt, sondern eingesammelt und an soziale Einrichtungen weitergeleitet. Da die Feier dieses Jahr als Videokonferenz stattfand, hatten Gläubige über mehrere Wochen Geschenke für das Franziskus-Haus gepackt und im Gemeindehaus in der Donaustraße abgeliefert. Am Sonntag, den 13. Dezember 2020, holte der Einrichtungsleiter Rainer Broßmann die Päckchen ab.
„Wenn es kalt wird und während der Feiertage schmerzhafte Erinnerungen wach werden, geht es Menschen ohne geschützten privaten Wohnraum oft gar nicht gut“, erklärt Mike Lesner, der wie in den Vorjahren die Sammelaktion für das Franziskus-Haus organisiert hat. „An Weihnachten feiern wir als Christen die Geburt des Erretters. Das sollte für uns Anlass sein, zu erwägen, wie wir anderen beistehen können.“
Die insgesamt 55 Päckchen enthielten Süßigkeiten, Körperpflegeartikel, Rätselhefte, Kartenspiele, Konserven und warme Socken.
Das Franziskus-Haus ist eine Einrichtung der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe in Hanau. Sie ist Tagesstätte, Herberge und Anlaufstelle für Menschen ohne Unterkunft.
In Hessen ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage seit 1953 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Seit 1945 feiert sie Gottesdienste in Hanau. Das Gemeindehaus im Gewerbegebiet Hanau-Nord wurde im Dezember 1989 fertiggestellt. Die Gemeinde beteiligt sich von Anfang an am Runden Tisch der Religionen in Hanau.