Seit 2011 nimmt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage immer wieder am Hanauer Stadtlauf teil. Wer mitmacht, unterstützt mit der Teilnahmegebühr die Frauenhäuser in Hanau und Wächtersbach. Doch in Zeiten der Pandemie lief vieles anders ab als sonst.
Auch 2020 schnürten die Beteiligten ihre Laufschuhe und spendeten für den guten Zweck. Am Tag der Veranstaltung, am Freitag, den 18. September 2020, gab es jedoch keinen gemeinsamen Startschuss auf dem Marktplatz, keine feste Laufstrecke und keine Zeiterfassung. Jeder lief für sich alleine oder in kleinen Gruppen - egal wo und wie weit. Das galt auch für das Team der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
"In der Welt gibt es einige Ungerechtigkeiten und für viele Menschen sehr große Herausforderungen und Schwierigkeiten", meinte die Läuferin Cristina García Misiego. "Anderen zu helfen bringt mir viel Freude, weswegen ich dankbar bin, die Gelegenheit gehabt zu haben, beim Hanauer Stadtlauf 2020 teilzunehmen, um durch meine kleine Spende mitzuhelfen, einen Unterschied im Leben der Frauen, die häusliche Gewalt erfahren haben, zu machen."
Marie Henschel ließ sich vom Leitgedanken der Kirche Jesu Christi für Jugendliche inspirieren und organisierte die Beteiligung einer Gruppe junger Gläubiger.
"Das diesjährige Motto war 'Go and do', also 'geh und tu'. Genau das wollte ich mit dem organisierten Lauf zeigen, eben wortwörtlich. Wir sind gelaufen, um ein Zeichen zu setzen. Gewalt an Frauen ist nicht in Ordnung", erklärte die Schülerin. "Wir waren bereit, etwas dagegen zu tun. Auch wenn es uns manchmal auf dem Weg schwer gefallen ist, durchzuhalten, hat es doch ein jeder von uns geschafft. Genau so können wir, wenn alle zusammen an einem Strang ziehen, deutlich machen, dass für Gewalt an Frauen kein Platz ist."
Der 19. Hanauer Stadtlauf war der erste, der dezentral durchgeführt wurde. Die Schirmherrschaft übernahmen Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Erste Beigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler.