Am Freitag, dem 20. Oktober 2023, sagte Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel bei einer Konferenz in Brasilien, die Verantwortung für Gottes Schöpfung müsse unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, wie man Gottes Absichten am besten verwirklichen könne.
- brasil-carousel-01-231120
- brasil-carousel-02-231120
- brasil-carousel-03-231120
- brasil-carousel-04-231120
- brasil-carousel-05-231120
- brasil-carousel-06-231120
- brasil-carousel-07-231120
- brasil-carousel-08-231120
- brasil-carousel-09-231120
1 / 2 |
„In allen Bereichen, für die wir auf der Erde Verantwortung tragen, wird uns unsere Liebe zu Gott und die Art, wie wir Jesus Christus nachfolgen, eine zuverlässige Richtschnur sein, und wir werden gewiss auf der Welt wirklich Gutes tun“, sagte der Apostel bei der Seminario SUD Americano 2023 im brasilianischen Florianopolis. „Möge ein jeder von Ihnen ein Werkzeug in den Händen Gottes sein, und möge Ihr Leben vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Generationen ein Segen sein.“
An der Konferenz, die von Roble del Sur (einer Gruppe von Mitgliedern und Freunden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) ausgerichtet wurde, beteiligten sich etwa 100 junge Fachleute aus 10 Ländern in Südamerika. Das Motto lautete: „Unsere Verantwortung für Gottes Schöpfung“. Im Laufe von vier Tagen hörten die Teilnehmer von führenden Vertretern der Kirche, des öffentlichen Lebens, der Wissenschaft und der Geschäftswelt Vorträge über Nachhaltigkeit, die Beteiligung der Öffentlichkeit, den Schutz menschlichen Lebens und andere, damit verwandte Themen.
„Da wir wissen, welchem Zweck die Schöpfung letzten Endes dient, messen wir unser Tun an einer Standardfrage, nämlich: ,Würde das dem Plan Gottes weiterhelfen oder ihn behindern?‘“, sagte Elder Christofferson. „Beispielsweise sollten wir das, womit wir auf Erden gesegnet sind, dazu nutzen, uns der zeitlichen und geistigen Bedürfnisse anderer auf eine Art und Weise anzunehmen, die es ihnen ermöglicht, Gott kennenzulernen, ihm zu dienen und schließlich das ewige Leben zu erlangen.“
Elder Christofferson wies auch noch einmal auf „etwas ganz Wichtiges zum Thema Schöpfung“ hin, was der Präsidierende Bischof der Kirche, Gérald Caussé, der per Übertragung zugeschaltet war, am zweiten Tag der Konferenz gesagt hatte.
„Die Erschaffung dieser wunderbaren Welt, in der wir leben, ist kein Selbstzweck, sondern das Mittel, mit dem sich die ewigen Absichten unseres himmlischen Vaters verwirklichen lassen“, hatte Bischof Caussé gesagt. „Die Erde und alles, was dazugehört – hohe Berge, weite Ozeane, fruchtbarer Boden, grüne Täler, sich windende Flüsse, ausgedörrte Wüsten und die unzählige Vielfalt an Pflanzen, Insekten, Vögeln und Tieren –, alles, ganz und gar alles, wurde nur zu dem einen Zweck erschaffen, den Söhnen und Töchtern Gottes die Erhöhung und die Unsterblichkeit innerhalb ewiger Familienverbände zu ermöglichen. …
Der Herr selbst hat gesagt, dass die irdische Schöpfung ohne die Bildung ewiger Familien über alle Generationen hinweg ,völlig verwüstet‘ würde“, ergänzte Elder Christofferson.
Lesen Sie Elder Christoffersons vollständige Ansprache, „Honoring the Creator“.
Bischof Caussé sagte, es stimme demütig, wenn man erkennt, dass „jedes Tier, jede Pflanze und alles Irdische, was Gott erschaffen hat, als Liebesgabe gedacht und gestaltet war, die allein dem Zweck dient, die Menschheit zu erhöhen und ihr ewiges Glücklichsein zu ermöglichen.“
Da die Erde ein Geschenk sei, sei die Kirche Jesu Christi darauf bedacht, „durch eine verantwortungsbewusste Betriebsführung weltweit mit den natürlichen Ressourcen weise umzugehen“, so Bischof Caussé. Was die Nachhaltigkeit anbelangt, hat die Präsidierende Bischofschaft sechs wichtige Schwerpunkte vorgegeben:
- Die Energieeffizienz erhöhen und erneuerbare Energien nutzen. Weltweit laufen über 500 Solarenergieprojekte.
- Wasser sparen durch wasserschonende Landschaftsgestaltung, intelligente Technologie und Wassernutzungspläne. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit ist die an die Wüste angepasste Landschaftsgestaltung rund um den neuen Red-Cliffs-Utah-Tempel.
- Materialverschwendung vermeiden durch Einsparung, Mehrwegsysteme, Wiederverwertung, Verpackungslösungen und Bauverfahren. Vor kurzem hat die Kirche die Verwendung von 100-prozentig wiederverwendbaren Kunststoffen anstelle der 40- bis 70-prozentigen bei den Abendmahlsbechern genehmigt. Auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen wurde im Gespräch mit Beratern von außerhalb der Kirche festgestellt, dass Abendmahlsbecher aus 100-prozentig wiederverwendbarem Kunststoff den CO2-Gesamtausstoß im Vergleich mit den derzeitigen Bechern und sogar mit Bechern aus Papier verringern. Der Übergang zu den 100-prozentig wiederverwendbaren Bechern soll Anfang 2024 beginnen.
- Die Luftqualität erhöhen und Emissionen abbauen. Dazu gehört eine effizientere Treibstoffnutzung der Fahrzeugflotte der Kirche in aller Welt.
- Bei der Gestaltung, Planung und Errichtung von Gebäuden auf Nachhaltigkeit achten. Bei den Tempeln beispielsweise achtet die Kirche darauf, dass die Auswahl der Materialien, Grundstücke und Bauverfahren dazu beiträgt, den Betrieb und die Instandhaltung langfristig umweltfreundlich zu gestalten.
- Die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft fördern. Dies umfasst den Anbau von Zwischenfrüchten, Felderwirtschaft und Direktsaat, Weidemanagement, die Aufbereitung von Treibhausgasen und andere bewährte Praktiken.
Jenica Sedgwick, Managerin für Nachhaltigkeit, berichtete den Konferenzteilnehmern am Mittwoch von ihrer Erkenntnis, dass klare Vorstellungen, ständiges Dazulernen und unterschiedliche Sichtweisen der Kirche helfen können, mit Gottes Schöpfung verantwortungsvoller umzugehen.
Sedgwick hörte zum Beispiel vor kurzem bei einer Konferenz in Großbritannien, bei der es um Frauen, Religion und den Klimawandel ging, inspirierende Geschichten von Frauen, die auf der ganzen Welt Initiativen für mehr Nachhaltigkeit leiten.
„Obwohl jede Konferenzteilnehmerin ihre eigene Sichtweise mitbrachte, führten die allen gemeinsame Auffassung von der Schöpfung und unserer Verantwortung sowie unsere Bereitschaft, aus unseren verschiedenen Erfahrungen zu lernen, doch unbestreitbar zu Respekt, Einigkeit und einem ergiebigen Austausch“, sagte sie. „Mir ist bei dieser Konferenz klargeworden, wie die Verschlechterung der Umweltbedingungen sich überall auf der Welt auf die jeweilige Allgemeinheit auswirkt und dazu anregt, kreative Lösungen zu finden. …
Wenn wir mit Glauben, Mut und Beharrlichkeit weitergehen, immerzu lernen und für verschiedene Sichtweisen offen sind“, so Sedgwick, „werden wir zu dem Erfolg geführt, den wir anstreben. Ganz gleich, wie schwierig oder ungewiss unsere Aussichten sind – wir können guten Mutes sein, denn Gott führt uns weiter.“
Bischof Caussé gab den Konferenzteilnehmer die einfache Bitte mit auf den Weg, zu handeln.
„Überlegen Sie sich, wie Sie Ihrer Familie, der Gesellschaft, dem Land, in dem Sie leben, und schließlich Menschen in Not auf der ganzen Welt ein Segen sein können“, sagte er. „Ich hoffe, dass Sie sich um Ihren natürlichen Lebensraum kümmern und sich eine Lebensweise und Verhaltensweisen aneignen, die Gottes wunderbare Schöpfungen respektieren, schützen und verschönern. Ich hoffe, Sie geben ein Beispiel, wie man auf Menschen zugeht, die von einer Naturkatastrophe, der Verschlechterung ihres Lebensraums und anderen Nöten betroffen sind. Ich hoffe, Sie bereiten sich und andere auf eventuelle Notlagen vor und setzen die Leitlinien der Kirche um, wie man vorausschauend lebt und sich selbst vorbereitet.
Zu guter Letzt“, sagte er abschließend, „ist es mit das Wichtigste, was Sie vielleicht jemals tun werden, dass Sie beten und Gott bitten, Sie und die Menschen, unter denen Sie leben, zu segnen und zu beschützen. Die heiligen Schriften bieten eine Fülle an Beispielen, die belegen, wie wichtig es ist, unsere eigenen wie unsere gemeinschaftlichen Bemühungen mit eifrigem Beten zu begleiten.“
Lesen Sie die Ansprache von Elder Christofferson: "Honoring the Creator"
Lesen Sie die Ansprache von Bischof Caussé, „Caring for God’s Creations: A Duty of Love“.