Bei einem Besuch in Washington, D.C. vom 23. bis zum 27. Oktober 2023 kam Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel mit Botschaftern und Regierungsvertretern aus neun Ländern zusammen (darunter acht asiatische Länder) sowie mit US-Senatoren aus Idaho und Utah.
Dieser Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage stärkte die Beziehungen zu Regierungsvertretern aus Brunei, Kambodscha, Deutschland, Indien, Indonesien, Malaysia, Pakistan, Thailand und Vietnam. Außerdem kam er mit US-Senator Jim Risch aus Idaho sowie den Senatoren Mike Lee und Mitt Romney aus Utah zusammen.
„Die Kirche tritt immer durch die Vordertür des jeweiligen Landes ein“, erklärte Elder Uchtdorf im Zusammenhang mit diesen Besuchen am 1. November 2023 in seinem Büro im Verwaltungsgebäude der Kirche. „Wir sind völlig transparent. Wir wollen, dass jeder weiß, dass wir keine versteckten Absichten haben. Unsere Arbeit erfolgt nicht aus eigennützigen oder wirtschaftlichen Gründen. Wir folgen einer Einladung in ein Land, weil wir glauben, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage diese Welt zu einem besseren Ort machen kann. Bei unseren Anstrengungen in den Bereichen humanitäre Hilfe, seelische Unterstützung und geistige Erleuchtung steht unser großes Vorbild Jesus Christus im Mittelpunkt, der uns führt. Wir laden alle Menschen ein, aus freien Stücken zu kommen, zu helfen und dazuzugehören. Jeder ist willkommen, wirklich jeder!“
„Die Botschafter schätzten unsere Bemühungen, die Jugendlichen zu stärken, indem wir ihnen die sittlichen Werte Lauterkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft vermitteln.“ Elder Uchtdorf ergänzte: „Einige zeigten großes Interesse an der Anleitung Für eine starke Jugend und wollten gern mehr über unser Programm für Kinder und Jugendliche erfahren.“
So sprach der Apostel etwa bei seinem Treffen mit dem malaysischen Botschafter in den USA, Dato’ Seri Mohamed Nazri Abdul Aziz, ausführlich über die Broschüre Für eine starke Jugend.
„Solche Führer haben immer ein Interesse daran, dass ihre Jugend gut aufwächst – mit Lauterkeit und Ehrlichkeit“, fügte er hinzu. Zudem erklärte der Apostel dem malaysischen Botschafter, in dessen Land über 10.000 Mitglieder der Kirche leben, welchen Zweck das Haus des Herrn erfüllt und welche Rolle der Heilige Geist im Leben der Mitglieder spielt. „Diese Belange sind von geistiger und seelischer Bedeutung und verbinden die Menschen“, so Elder Uchtdorf, der im Übrigen Deutscher ist.
Er begrüßte die Gelegenheit, seinen Gesprächspartnern Näheres zur Kirche Jesu Christi zu erzählen. Der pakistanische Botschafter Masood Khan zum Beispiel stellte viele tiefgründige Fragen zur Kirche Jesu Christi. Eine davon lautete: „Was ist Ihr Mekka?“ Mekka ist der Geburtsort des Propheten Mohammed und die heiligste Stadt des Islam. Elder Uchtdorf erklärte ihm, dass die Tempel bzw. Häuser des Herrn der Kirche in aller Welt unsere heiligsten Stätten der Gottesverehrung sind.
„Wollte man einen Vergleich anstellen, könnte man sagen, dass wir viele Mekkas haben. Unsere Tempel sind unsere heiligsten Stätten der Gottesverehrung“, sagte Elder Uchtdorf über die 335 Häuser des Herrn, die in Betrieb oder in verschiedenen Stadien der Planung oder des Baus sind.
Der pakistanische Botschafter verwies in einer Frage auf das fortwährende Beten und die Gottesverehrung an der Kaaba in Mekka, woraufhin Elder Uchtdorf ihm sagte, dass es in vielen Ländern auf der Welt Mitglieder der Kirche gebe. Daher gebe es praktisch immer jemanden, der gerade Gott verehrt und zu ihm betet, sei es im persönlichen Gebet oder in einem Gebet einer Gemeinde. In unserem Gottesdienst verpflichteten wir uns, an Gott zu denken, sodass sein Geist immer bei uns sein kann.
„Wir haben überall auf der Welt Tempel, sodass wir rund um die Uhr Gott verehren und für seine Kinder beten“, so Elder Uchtdorf.
In den letzten Jahren hat die Kirche Jesu Christi angekündigt, dass sie in Kambodscha, Indien und Indonesien jeweils ein Haus des Herrn bauen wird. Und erst letzten Monat hat die Kirche ihren ersten Tempel in Thailand eröffnet.
Das Treffen mit dem vietnamesischen Botschafter Nguyen Quoc Dung erinnerte Elder Uchtdorf an die Kraft der Versöhnung.
„Ein hervorragendes Beispiel dafür ist, dass sich nach einem erbitterten Krieg in Südostasien mit all seinem Leid dieselben Nationen und ihre Bürger nun in einem wunderbaren Versöhnungsprozess befinden“, erklärte Elder Uchtdorf. „Wir sind dankbar für die wunderbaren Beziehungen, die wir zu unseren Freunden in Asien haben.“
Im Juni 2019 besuchte eine vietnamesische Delegation die Erste Präsidentschaft, und im November desselben Jahres besuchte Präsident Russell M. Nelson Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt.
Hinsichtlich Ländern wie Brunei, in denen die Kirche Jesu Christi noch nicht offiziell vertreten ist, sagte Elder Uchtdorf, dass der Aufbau von Beziehungen weiterhin von großer Bedeutung sei.
„Internationale Botschafter kennen und respektieren sich oft gegenseitig. Sie befassen sich mit ähnlichen Themen und tauschen Erfahrungen aus“, sagte Elder Uchtdorf. „Wenn wir mit den Botschaften zusammenarbeiten, um in ihren Ländern nach ihren Gesetzen vorzugehen, bauen wir ein Vertrauensverhältnis auf – als Freunde ihrer Nation und ihres Volkes. Die Kirche und das Evangelium tagen eine universelle Botschaft des Friedens in sich. Unsere Mitglieder sind bestrebt, ehrlich und redlich zu sein, und bemühen sich, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das sind gute Eigenschaften, die sich Botschafter auch für ihr Volk wünschen.“
Am 23. Oktober nahm Elder Uchtdorf außerdem an einer Kranzniederlegung auf dem Arlington National Cemetery teil. Zusammen mit seiner Frau Harriet sowie Elder José A. Teixeira von der Präsidentschaft der Siebziger und seiner Frau Filomena legte Elder Uchtdorf den Kranz im Namen der Kirche Jesu Christi nieder.
„Wir ehren diejenigen, die ihr Leben geben, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, so Elder Uchtdorf. „Durch unsere eigene Geschichte fühlen wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi uns mit den Menschen in aller Welt tief verbunden, die für ihre Überzeugungen einstehen, um die Freiheiten aller Menschen zu schützen.“
Treffen mit hohen Regierungsvertretern werden von der Ersten Präsidentschaft geleitet, damit sichergestellt ist, dass der übergeordnete Auftrag der Kirche immer im Auge behalten wird. Es gibt viele Stätten der Begegnung für die weltweite Kirche. Die meisten von ihnen befinden sich in dem Land selbst und einige in den Vereinigten Staaten, vor allem am Hauptsitz der Kirche. Zum Beispiel treffen sich jedes Jahr wichtige Vertreter aus vielen Ländern zu einem internationalen Rechtssymposium an der Brigham-Young-Universität (BYU) in Provo in Utah.
Die BYU lädt außerdem Botschafter zu einer diplomatischen Vortragsreihe ein. Im Namen der BYU lud Elder Uchtdorf zwei der Botschafter, mit denen er sich traf, dazu ein.
Die Botschafter bedankten sich für diese Gelegenheit, mehr über die Kirche und deren Auftrag für die ganze Welt zu erfahren und zu Studenten und Dozenten über ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zum aktuellen Weltgeschehen zu sprechen. Wenn sie die Gelegenheit erhalten, mit der Ersten Präsidentschaft zusammenzukommen, ist das ein Höhepunkt ihres Besuche in Utah.
Tage der offenen Tür in einem Tempel gehören ebenfalls zu den Veranstaltungen, die sie in ihrem Diplomatenleben als erhellende Erfahrungen erwähnen. Da Botschafter oft mehrere Jahre in ihrem Gastland tätig sind, schätzen sie es sehr, zu Aktivitäten eingeladen zu werden, bei denen auch ihre Familie dabei sein kann. Einige von ihnen hatten erst vor kurzem am Western Family Picnic der Familie Marriott teilgenommen und erzählten, wie sehr ihre Kinder diese kulturelle Veranstaltung genossen haben.
Der normale Alltag besteht aus vielen Berührungspunkten und Erlebnissen. Durch diese Erlebnisse lernen wir unsere Mitmenschen kennen und lieben und wächst unser Respekt für sie. Elder Uchtdorf drückte seine Hoffnung aus, dass, so wie er bei diesen diplomatischen Treffen Wichtiges gelernt habe, die Regierungsvertreter auch den Geist des Herrn gespürt haben, dessen Werk sich über die ganze Welt ausbreite.
Die Kirche hat sehr talentierte Mitglieder mit großer Hingabe an das Werk, die bedeutende Regierungsämter innehaben. „Das Team in Washington ist außerordentlich engagiert und arbeitet fleißig daran, gute Beziehungen zu allen Nationen der Welt aufzubauen“, erklärte Elder Uchtdorf. „Sie werden von den Vertretern anderer Nationen hoch geachtet.“
Die vielen guten Tagen an jedem Tag bringen das Werk voran. Der Herr hat gesagt: „Durch Kleines und Einfaches wird Großes zustande gebracht.“ (Alma 37:6.) Elder Uchtdorf ergänzte: „Der Herr erwartet von uns, dass wir unseren Teil tun, auch wenn dieser vielleicht nicht vollkommen ist. Aber er erwartet es, weil es uns möglich ist. Und dann werden unsere Bemühungen in Christus vollkommen gemacht. Das gilt für unseren Dienst an der Öffentlichkeit, für unsere Berufungen und Aufgaben in der Kirche, aber vor allem auch für unser Privatleben. Wir können Jesus Christus vertrauen. Er steht in diesem Werk im Mittelpunkt.“