Elder L. Tom Perry im Alter von 92 Jahren verstorben

Elder L. Tom Perry vom Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist am Samstag, den 30. Mai 2015, um 15 Uhr Ortszeit Salt Lake City zu Hause verstorben. Er wurde 92 Jahre alt.

Elder Perry wurde im April 1974 zu einem Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ordiniert, nachdem er bereits seit 1972 Assistent der Zwölf Apostel gewesen war. Mit seiner imposanten Statur gepaart mit seiner Begeisterung und seiner optimistischen Art war Elder Perry eine Persönlichkeit, die unter den Mitgliedern der Kirche überall in der Welt großen Einfluss hatte und sich großer Beliebtheit erfreute.

"Seine Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit, dass er die Menschen wirklich gern hatte und dass ihm alle Mitglieder der Kirche wichtig waren und am Herzen lagen – ich denke, so wird man ihn in Erinnerung behalten", erklärte Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel.

Elder Cook sagte außerdem, dass man auch Elder Perrys Zeugnis von Jesus Christus im Gedächtnis behalten werde. "Tom Perry gab machtvoll Zeugnis von Jesus Christus. Er kannte den Heiland, und er liebte ihn."

"[Wir müssen] unerschrocken über Jesus Christus  sprechen", machte Elder Perry bei der Herbst-Generalkonferenz 2011 der Kirche deutlich. "Wir wollen unsere Mitmenschen wissen lassen, dass er für uns im Mittelpunkt der Menschheitsgeschichte steht. Sein Leben und seine Lehren sind es, worum es in der Bibel und den anderen Büchern geht, die wir als heilige Schriften betrachten."

Wie die Apostel zur Zeit des Neuen Testaments werden auch die Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als besondere Zeugen Jesu Christi berufen. Elder Perry gehörte zu den 15 Männern, die das Wachstum und die Entwicklung der weltweiten Kirche, die mittlerweile über 15 Millionen Mitglieder hat, mit beaufsichtigen.

Elder Perry sprach häufig über den Stellenwert der Religion für die Gesellschaft, die Familie sowie den Erhalt der Religionsfreiheit und betonte, "dass die unverzichtbare Freiheit des Gewissens als Bestandteil der Religionsfreiheit eifrig bewahrt und geschützt werden muss". Er arbeitete eng mit Würdenträgern anderer Glaubensrichtungen zusammen, um für die Religionsfreiheit einzutreten.

"Er konnte gut mit Menschen umgehen und konnte gleichermaßen auf ganz gewöhnliche Menschen zugehen wie auch auf Präsidenten und Herrscher. Er machte da keine Unterschiede und hatte ein erstaunliches Talent dafür, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Beziehungen zu knüpfen", berichtet Lee Perry, Elder Perrys Sohn.

"Ich glaube, man wird ihn als Streiter für die Familie in Erinnerung behalten", so Lee Perry weiter.

Lowell Tom Perry kam am 5. August 1922 in Logan in Utah als Sohn von Leslie Thomas Perry und Nora, geb. Sonne, zur Welt. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er zwei Jahre lang für die US-Marineinfanterie im Pazifikraum im Einsatz.

Elder Perrys Dienst in der Kirche begann 1942 mit einer Mission im Norden der USA. Später war er Ratgeber in einer Bischofschaft in Lewiston im Bundesstaat Idaho, Ratgeber in der Präsidentschaft eines Pfahls in Sacramento in Kalifornien, Hoher Rat im Pfahl New York und Präsident des Pfahles Boston.

1949 erhielt er an der Utah State University den Abschluss Bachelor of Science im Fach Finanzmanagement und bereitete sich dort auf einen weiteren Abschluss vor. Seine berufliche Laufbahn schlug er im Einzelhandel ein; er war Vizepräsident und Finanzchef verschiedener Unternehmen in den Bundesstaaten Idaho, Kalifornien, New York und Massachusetts.

Über Elder Perrys Erfahrung aus der Geschäftswelt sagte Elder Cook: "Er war äußerst praktisch und pragmatisch veranlagt, und davon hat die ganze Kirche sehr profitiert. Er war sehr darauf bedacht, dass sparsam mit dem Opfer der Witwe umgegangen und nichts verschwendet wird. Planung und Rechenschaftspflicht waren ihm sehr wichtig."

Elder Perrys erste Frau, Virgina Lee, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat, war bereits vor ihm verstorben. Virginia Perry starb am 14. Dezember 1974. Er hinterlässt seine Frau, Barbara Taylor Dayton, die er 1976 geheiratet hatte.

Die Kirche wird Einzelheiten zur Trauerfeier bekanntgeben, sobald sie verfügbar sind. Es ist noch nicht entschieden, wann der nun freigewordene Platz im Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche neu besetzt wird.