Am 15. Mai 2024 feierte die ganze Welt den Internationalen Tag der Familie. Aus diesem Anlass würdigte das Büro für EU und internationale Angelegenheiten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage herausragende Persönlichkeiten, die sich um die Stärkung der Familie in Europa verdient gemacht haben. Die diesjährigen Empfänger der Auszeichnung für Verdienste um die Werte der Familie sind die Fundación Madrina, vertreten durch ihren Direktor Conrado Giménez, und Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler und Verfechter eines harmonischen Miteinanders der Religionen.
„Mit diesem Preis möchte unser Büro das Engagement der Kirche für die Stärkung und den Schutz der Familie in der Europäischen Union bekräftigen, indem es Personen und Einrichtungen auszeichnet, die durch ihre Arbeit einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben“, so Francesco Di Lillo, Direktor des Büros in Brüssel.
An der Feierstunde nahmen verschiedene diplomatische, religiöse und zivilgesellschaftliche Vertreter und örtliche Führer der Kirche Jesu Christi teil, die sich für das Wohl der Familie einsetzen.
Die Teilnehmer kamen an diesem Abend in den Genuss eines herausragenden und bewegenden Auftritts der weltberühmten Violinisten und Grammy-Preisträger Igor und Vesna Gruppman. Begleitet wurden sie von dem Pianisten Sander Sittig, der bei internationalen Wettbewerben in aller Welt schon zahlreiche Preise gewonnen hat.
Für die schönsten Momente des Abends sorgte zweifelsohne die Verleihung der Auszeichnungen an die diesjährigen Empfänger.
Die erste Preisträgerin, die 2001 gegründete Fundación Madrina, ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Spanien, die sich der Bekämpfung der Armut, insbesondere von Müttern und Kindern, verschrieben hat. Sie bietet Lösungen für die Unterbringung in Ballungsgebieten und Ressourcen für die Umquartierung in ländlichen Gebieten sowie Initiativen, die darauf abzielen, Familien durch Ausbildung und Beschäftigung zu stärken.
„Wir arbeiten unermüdlich daran, Kinder zu schützen, zu gewährleisten, dass sie Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung haben, und Werte wie Verantwortung, Solidarität und Respekt zu fördern“, so Conrado Giménez, Direktor der Fundación Madrina, bei der Entgegennahme der Auszeichnung. „Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung für unsere Arbeit, sondern auch eine Würdigung all der Familien, die uns vertraut haben und die mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit für ihr Vorankommen gekämpft haben. Sie erinnert uns daran, dass die Familie das Fundament der Gesellschaft ist und dass ihre Stärkung für den Aufbau einer gerechteren und ausgewogeneren Welt unerlässlich ist.“
Jean Bingham, ehemalige Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche und derzeit als Beauftragte für Regierungsbeziehungen beim Büro für EU und internationale Angelegenheiten tätig, freute sich, mit Gästen aus verschiedenen Organisationen und Glaubensrichtungen über gemeinsame Werte in Bezug auf die Familie sprechen zu können.
„Es war herzerwärmend, mit so vielen Menschen zusammenzukommen, die die Bedeutung der Familie verstehen und ihre Entwicklung fördern“, betonte sie. „Wir wissen, dass starke Familien entscheidend für eine gesunde Gesellschaft und stabile Nationen sind.“
Dr. Michael Blume, der andere Preisträger, setzt sich in bemerkenswerter Weise für den Schutz gefährdeter Gruppen ein. So leitete er ein Projekt, bei dem rund 1.000 jesidische Frauen und Kinder vor dem Terror des IS gerettet wurden. Er setzt sich außerdem stark für die Bekämpfung des Antisemitismus in Europa ein. Darüber hinaus dient der Umstand, dass Dr. Blume und seine Frau nicht derselben Glaubensrichtung angehören, vielen Familien als Beispiel für Verständnis und Toleranz. Dr. Blume konnte zwar nicht persönlich an der Feierstunde teilnehmen, mit folgenden Worten nahm er die Auszeichnung jedoch an:
„Kluge Menschen haben uns darauf hingewiesen, dass die Liebe nie bei sich selbst bleibt, sondern stets in der Wertschätzung der Vielfalt besteht. In den bedeutendsten Überlieferungen wird dies als das Geheimnis der Schöpfung selbst betrachtet. Bei jeder Verbindung, die zu Kindern führt, bringt die Kombination verschiedener Individuen etwas Einzigartiges und Neues hervor. Und jeder von Ihnen, der sich schon einmal an interreligiösem Austausch beteiligt hat und mit dem Herzen dabei war, wird genau wie wir die Veränderungen erlebt haben, die sich aus gegenseitiger Anerkennung ergeben. Wir danken Ihrer Kirche für ihr vielfältiges, demokratisches Wirken.“
Dr. Blume wird seine Auszeichnung im Oktober 2024 bei einer Feierstunde in Stuttgart entgegennehmen.
Zu den Gästen zählte außerdem Rick Larsen, Geschäftsführer des Sutherland Institutes in Salt Lake City, das gemeinsam mit dem Büro für EU und internationale Angelegenheiten eine Reihe von Webinaren zum Thema Stärkung der Familie veranstaltet hat. Darüber hinaus werden die beiden Einrichtungen im November in Utah einen Gedankenaustausch zum Thema Familienpolitik veranstalten.
Larsen brachte in seinen Ausführungen seine Wertschätzung für diese transatlantische Partnerschaft zum Ausdruck und fügte hinzu: „Das Sutherland Institute setzt sich für den Schutz der Familie durch eine auf Grundsätzen basierende Politik ein, die die Familie, die Glaubensgemeinschaften und das Streben nach persönlichem Erfolg fördert. Wir verstehen diese Bereiche der Politik als miteinander verbunden – mit der Familie als Ausgangspunkt. Denken wir daran, dass die Familie die einflussreichste und wichtigste Institution ist.“
Die Auszeichnung für Verdienste um die Werte der Familie ist ein Kunstwerk aus Buntglas, das einen Baum darstellt. Sie wurde eigens von Holdman Studios in Provo in Utah entworfen. Meisterhafte Buntglaskunstwerke von Tom Holdman findet man auf der ganzen Welt – von einer riesigen, gut 60 Meter langen Buntglaswand an einer Universität in Utah bis hin zu prächtigen Elementen in Tempeln der Kirche Jesu Christi, etwa in Manhattan, Paris und Laie in Hawaii sowie im Besucherzentrum des Tempels in Rom.
„Eine Familie ist wie ein Kunstwerk aus Glasmalerei ein wunderschönes Zusammenspiel einzigartiger Individuen“, so Francesco Di Lillo, als er über die Wahl des Motivs für den Preis sprach. „Der Baum mit seinen tiefen Wurzeln und starken Ästen ist ein passendes Symbol für die Familie und steht für Kraft, Wachstum und Widerstandsfähigkeit. Eine Familie ist ganz wie ein starker Baum oder ein Buntglasfenster ein Zeugnis der Liebe, Einigkeit und gemeinsamen Erfahrungen beim Wachsen. Heute haben wir voll Dankbarkeit die Bemühungen derjenigen gewürdigt, die sich unermüdlich für die Stärkung der Familie einsetzen.“