Pressemitteilung

Apostel spricht bei Konferenz in Windsor über religiöse Verfolgung und erzwungene Völkerwanderung

Ein tragischer, jedoch "größtenteils unsichtbarer Teil von Kriegen und Konflikten" und der daraus resultierenden Flüchtlingskrise ist sexuelle Gewalt gegen Frauen, erklärte Elder Jeffrey R. Holland, Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Elder Holland sprach am 11. September bei einer Konferenz auf Schloss Windsor zu Philanthropen, Wissenschaftlern sowie Religions- und Regierungsvertretern. Die Konferenz wurde von der AMAR Foundation zu dem Thema "Religiöse Verfolgung: Die treibende Kraft hinter erzwungener Völkerwanderung" ausgerichtet.

"Wir haben beeindruckende Weisheit hier versammelt", erklärte Baronin Emma Nicholson, Vorsitzende und Gründerin der AMAR Foundation und Mitglied des Oberhauses des britischen Parlaments. "Die friedevolle Atmosphäre in diesem wunderschönen Schloss unterscheidet sich natürlich um Welten von dem Leben, das viele Millionen Menschen im Nahen Osten derzeit ertragen müssen. In den kommenden Tagen, die wir hier zusammen verbringen, müssen wir den Ursprüngen von Jahrhunderte alter Feindschaft unbedingt auf den Grund gehen. Warum wurde religiöse Verfolgung die größte treibende Kraft hinter erzwungener Völkerwanderung? Wie können wir verhindern, dass sich diese Gräuel in Zukunft wiederholen?"

Elder Holland lobte Baronin Nicholson für die Initiative für mehr religiöse Toleranz, die ihre Organisation ins Leben gerufen hat, sowie für deren Engagement gegen sexuelle Gewalt in Konflikten.

"In unserer globalisierten Welt halten wir es scheinbar für akzeptabel, dass mindestens 60 Millionen unserer Mitbürger Flüchtlinge sind, und tolerieren das. Aber wir dürfen das nicht tolerieren. Es ist falsch, und zwar in vielerlei Hinsicht!", so Baronin Nicholson. "Die harte Realität ist: Hinter all dem steckt religiöse Verfolgung."

Da der religiöse Glaube Antwort auf die grundlegenden Fragen des Lebens gibt, machte Elder Holland in seiner Rede deutlich: "Das Recht auf Religionsausübung ist ein Menschenrecht. Einem Menschen muss es erlaubt sein, einen Sinn im Leben und für sein Leben zu finden." Doch diese Rechte sind vielen verwehrt, die in Konfliktregionen leben oder ihr Zuhause verlassen mussten.

Elder Holland erklärte, dass die Freiheit, nach einem Sinn im Leben zu suchen und daran zu glauben, dass eine höhere Macht dem Leben diesen Sinn verliehen hat, "eine der wichtigsten Freiheiten ist, die eine Frau haben kann, wenn die Gesellschaft ihr durch kulturelle Bräuche und Traditionen eine geringere Vorstellung von ihrem Wert aufdrücken will. Religionsfreiheit ist der Grundstein von allem, was man als Stärkung der Mitwirkungsmöglichkeiten ansehen kann."

Weiter führte er aus: "Einschränkungen der Religionsausübung führen nicht nur zu mehr sozialer Gewalt und zu Feindseligkeiten, sondern nachweislich auch zu der angestiegenen erzwungenen Völkerwanderung." Er erklärte, dass sich viele religiöse Gruppen in der Vergangenheit zur Auswanderung entschieden, um Verfolgung zu entgehen, sofern ihnen diese Möglichkeit offenstand. Ein Beispiel dafür sind die Jesiden und andere Minderheiten, die derzeit von Konflikten im Nahen Osten umgeben sind.

Elder Holland verwies auf Studien von Forschern, die sich mit Religionsfreiheit befassen. Den Studien zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen größerer Religionsfreiheit und weniger bewaffneten Konflikten, besserer Gesundheit, höherem Einkommen sowie besseren Bildungsmöglichkeiten für Frauen.

"Wir müssen uns bewusst machen, dass eine Lockerung der Beschränkungen der Religionsausübung – insbesondere wenn diese Beschränkungen gegen Minderheiten gerichtet sind – einen zusätzlichen Beitrag zu einer Lösung für das Problem der erzwungenen Völkerwanderung leisten kann", so Elder Holland.

Er zitierte aus einem Bericht des Sonderkomitees für sexuelle Gewalt in Konflikten, dem Baronin Nicholson vorsteht. Dort heißt es: Wenn keine Frauen an Friedensverhandlungen und an der Umsetzung von Friedensplänen beteiligt sind, ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass diese erfolgreich verlaufen.

"Wir brauchen den machtvollen und einzigartigen guten Einfluss der Frauen", erklärte Elder Holland. "Emma Nicholson ist ein großartiges Beispiel für die Stärkung der Mitwirkungsmöglichkeiten, von denen wir hier sprechen. Sie hat eine Herkulesaufgabe beim Voranbringen dieser Sache bewältigt. Wir stehen alle in ihrer Schuld."

Die fünftägige Konferenz in Windsor geht noch bis Mittwoch, den 14. September. Elder Holland wird in dieser Zeit noch über die Erfahrungen sprechen, die die Mormonen auf ihrer Flucht machten.

2015 sprach Elder Holland auf Einladung von Baronin Nicholson zu einer parteiübergreifenden Parlamentariergruppe des britischen Oberhauses über humanitäre Hilfe und die Rolle der Religion bei der Lösung von Konflikten.

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