Letztes Jahr sollte das von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Europa veranstaltete Konzert Zeugen der Weihnacht ursprünglich nur eine Veranstaltung in kleinem Rahmen werden, die man in einem Gemeindehaus der Kirche in Italien besuchen konnte. Und anfangs trug das Konzert auch gar nicht den Titel Zeugen der Weihnacht. Alles begann mit einem großzügigen Angebot der für einen Grammy nominierten Violinistin Jenny Oaks Baker: Sie wollte zusammen mit ihrer Familie ein Weihnachtskonzert für ein paar hundert Mitglieder der Kirche Jesu Christi in Rom ausrichten. So unterhaltsam und inspirierend dies auch gewesen wäre, hatte der Herr anscheinend Größeres im Sinn.
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Angesichts der anhaltenden Belastung durch die Coronapandemie äußerte der neu berufene Gebietspräsident Elder Massimo De Feo den Gedanken, Jenny Bakers Programm wäre doch das perfekte Geschenk an alle Menschen im Gebiet Europa. Es grenzt an ein Wunder, wie aus einer kleinen Andacht letztlich eine geschichtsträchtige Übertragung wurde, die nicht nur europa-, sondern weltweit zu sehen war. Aus dem Besucherzentrum des Rom-Tempels und der berühmten Frauenkirche in Kopenhagen wurden für das Programm Zeugen der Weihnacht Beiträge von Jenny Oaks Baker und Family Four, Alex Sharpe (ehemals Sängerin bei der Gruppe Celtic Woman) und dem bekannten dänischen Schauspieler Tomas Kofod (Mitglied der Kirche Jesu Christi) sowie Schlussworte von Elder De Feo und Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft der Kirche ausgestrahlt. In Anbetracht der bescheidenen Anfänge dieser Produktion sowie der Tatsache, dass sie wegen Corona fast komplett eingestellt werden musste, war dieser Erfolg ein Wunder.
Der Erfolg veranlasste Drehbuchschreiber, Regisseur und Produzent Brian Cordray, sich aber auch sogleich zu fragen: Wie könnte die Kirche in Europa im nächsten Jahr auf dieser Erfahrung gut aufbauen? Wen könnte man als Teil der neuen Besetzung gewinnen? Welche Lieder sollten gesungen werden? Wo sollte man auftreten? Wer könnte durch das Programm führen? Wie könnte man das Drehbuch interessant gestalten? Und wie könnte man die gleiche Stimmung erzeugen wie im Konzert zuvor und gleichzeitig auf dem bestehenden Konzept aufbauen?
All diese Fragen und noch weitere mussten bereits im Januar dieses Jahres geklärt werden. Das Produktionsteam folgte den Weisungen des Herrn, ging glaubensvoll Schritt für Schritt voran und erschuf sozusagen aus dem Nichts ein weihnachtliches Meisterwerk.
Verpflichtung der Künstler
Eines war von Anfang an klar: Das Konzert sollte definitiv europäischen Charakter haben. Es war ja schon beeindruckend gewesen, was für Spitzenkünstler man angesichts der Umstände im Vorjahr hatte gewinnen können. In diesem Jahr wollte die Crew die zusätzliche Vorbereitungszeit dafür nutzen, eine rein europäische Besetzung zu verpflichten – was schließlich auch gelang.
Hierbei machte sich das Team „Vitamin B“ – Beziehungen also – zunutze und knüpfte Kontakte zu einem Netzwerk professioneller Darsteller aus den Reihen der Heiligen der Letzten Tage in ganz Europa. Man rief diese einfach auf gut Glück an oder schrieb eine E-Mail, und schnell kam es zu ersten Gesprächen, in denen das Projekt grob umrissen wurde. Zur Freude der Produzenten konnte das Team relativ schnell Musiker verschiedener Nationalitäten und Genres gewinnen, die allesamt aus Liebe zum Erretter ihre Zeit und ihre Talente kostenlos zur Verfügung stellten.
Jack und Marta Tyndale-Biscoe (Vereinigtes Königreich und Spanien): Der Pianist Jack Tyndale-Biscoe studierte Musik auf drei Kontinenten und ist bereits in ganz Europa auf Tournee gewesen. Er unterstützt Organisationen wie Talent Unlimited U.K. und DEBUT, die neue Talente im Allgemeinen bzw. speziell klassische Künstler fördern. Marta Tyndale-Biscoe ist eine katalanische Pianistin und Pädagogin. Beide unterrichteten Musik und Sprachen an der Brigham Young University Idaho, bevor sie nach London zogen.
Vesna und Igor Gruppman (Serbien und Ukraine): Die mit einem Grammy ausgezeichneten Violinisten Igor und Vesna Gruppman lernten sich am Moskauer Konservatorium kennen und können bereits auf eine sehr erfolgreiche Karriere als Musiker und Lehrer zurückblicken, Igor Gruppman zudem als Dirigent. Heute lebt das Paar in Rotterdam, wo Igor Gruppman Konzertmeister des Rotterdamer Philharmonie-Orchesters ist; Vesna Gruppman gibt Bratschenunterricht am Rotterdamer Konservatorium.
Constanze und Wolfgang Gebauer (Österreich und Deutschland): Wolfgang und Constanze Gebauer – zwei hervorragende Opernsänger – lernten sich auf der Bühne kennen und treten noch immer gemeinsam in Opern, Musicals und Konzerten in ganz Europa auf.
Naura (Spanien): Die Künstlerin studierte Musik an zwei spanischen Hochschulen und trat bei zahlreichen Konzerten als Solosopranistin auf, unter anderem begleitet von dem navarrenischen Symphonieorchester und der Musikkapelle La Pamplonesa.
Ruth Lorenzo (Spanien): Bekannt wurde Lorenzo, als sie in der britischen Musikshow X Factor den 5. Platz belegte. Danach startete sie eine erfolgreiche Solokarriere, drei Alben schafften es in die Charts. Zudem tourte sie bereits viermal durch Spanien und erzielte beim Eurovision Song Contest eine der besten Platzierungen für Spanien.
Alex Sharpe (Irland): Die Künstlerin ist vor allem als Mitglied der für einen Grammy nominierten Gruppe Celtic Woman bekanntgeworden. Sie konnte als Mitwirkende in verschiedenen Musicals und bei Soloauftritten auf der ganzen Welt große Erfolge verbuchen.
Salome Moana (Schweiz): Die aufstrebende Jazz-Pop-Improvisationskünstlerin, die sowohl einen Bachelor- als auch einen Master-Abschluss an der Hochschule für Musik in Basel erwarb, veröffentlichte 2020 ihr Debütalbum und plant, im Frühjahr 2023 ihr zweites Album herauszubringen.
Louis und Per Herrey (Schweden): Louis und Per Herrey sind zwei Mitglieder der ursprünglich dreiköpfigen Boyband The Herreys, die 1984 den Eurovision Song Contest gewann – ein Sprungbrett zu ihrer Karriere, in deren Verlauf die Band zehn Studioalben aufnahm und auf vielen Tourneen Erfolge feierte.
Musikauswahl
Während im Vorjahr vor allem schöne Instrumentalstücke auf dem Programm standen, wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt auf die Aufführung von Instrumental- und Gesangsstücken gelegt. Zu diesem Zweck nahm das Produktionsteam die Hilfe von Jenny Oaks Baker, der Hauptkünstlerin des letztjährigen Konzerts, in Anspruch. Baker tat sich mit dem preisgekrönten Komponisten Kurt Bestor zusammen, und gemeinsam arrangierte man bekannte europäische Weihnachtslieder neu, um die Themen widerzuspiegeln, die bei dem Konzert herausgestellt werden sollen.
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- Ouvertüre: Orchester
- Tu Scendi Dalle Stelle: Naura
- Nu Tändas Tusen Juleljus: L. und P. Herrey
- O Tannenbaum: C. und W. Gebauer
- Holly & Ivy: Salome Moana
- O Come All Ye Faithful: M. und J. Tyndale-Biscoe
- Carol of the Bells: V. und I. Gruppman
- Joy to the World: Ruth Lorenzo
- In the Bleak Midwinter: Alex Sharpe
- Finale: O Holy Night zum Mitsingen
Auf die Frage an die Interpreten, welches Stück ihnen am besten gefiele, nannten mehrere Bestors originelles Arrangement des Weihnachtsklassikers O Holy Night. Dazu der vielgefeierte Pianist Jack Tyndale-Biscoe: „Wir hoffen, dass die Zuhörer – sowohl unsere Mitglieder als auch unsere vielen Freunde – besonders bei diesem letzten Stück dazu gebracht werden, vielleicht mehr Ehrfurcht vor jener heiligen Nacht in der Menschheitsgeschichte zu empfinden und zu spüren, dass mehr Licht in Herz und Seele dringt, wenn sie an das Geschenk denken, dass es einen Erretter gibt. Auch hoffen wir, dass sie letztlich mehr Liebe empfinden, wenn sie darüber nachsinnen, worum es in der Weihnachtszeit wirklich geht: um Dankbarkeit und Geben.“
Suche nach dem Drehort
Manchmal wird der richtige Weg erst ersichtlich, nachdem der erste Schritt ins Ungewisse getan ist. So war es auch bei dem diesjährigen Konzert. Gesucht wurde eine Stätte, die die Zuschauer auf besondere Weise mit der Zeit Jesu in Verbindung bringen würden, wie etwa Ruinen des einstigen Römischen Reiches, da die Römer seinerzeit ja den gesamten Mittelmeerraum beherrschten – allerdings waren die Drehgebühren für viele der bekannteren Stätten in Italien leider viel zu hoch. Bei der Verpflichtung der Darsteller lernte Cordray einen der derzeitigen Stars in Spanien kennen, Ruth Lorenzo. Sie erzählte ihm von dem UNESCO-Weltkulturerbe im spanischen Mérida. Dort befinden sich die Ruinen einer römischen Provinzhauptstadt, die gerade einmal 25 Jahre vor Christi Geburt gegründet worden war. Nach diversen Gesprächen gestatteten die Behörden erst im Oktober die Dreharbeiten vor der Kulisse dieses römischen Bauwerks.
Zu dem Drehort sagt Solistin Alex Sharpe: „Die Kulisse des römischen Amphitheaters in Mérida war atemberaubend. Sie versetzte mich sofort in die Vergangenheit. Als ich dort auf der Bühne stand und unter den Sternen sang, konnte ich mir Maria und Josef gleich viel besser in jener schlichten Umgebung vorstellen, wo der Erretter zur Welt gebracht wurde und die Vorfreude auf Hoffnung in der Luft lag.“
Die Erzählung der Weihnachtsgeschichte
Letztes Jahr führte der dänische Theaterschauspieler Tomas Kofod durch das Konzert. Er hatte auch in dem von der Kirche produzierten Film Die Zeugnisse von einer Herde und einem Hirten die heilige Rolle von Jesus Christus gespielt. Auf der Suche nach einer weiblichen Stimme konnte das Produktionsteam dieses Mal keine Geringere als die britische Schauspielerin Savannah Stevenson gewinnen, die vielen Mitgliedern als Darstellerin von Maria, der Mutter Jesu, in den Bibelvideos der Kirche Jesu Christi bekannt sein dürfte. Cordray zufolge füllte Stevenson ihre Rolle als Erzählerin „mit Wärme und Professionalität“ aus.
Nach Stevensons Zusage, ihr Talent gern in den Dienst der Sache zu stellen, suchte das Produktionsteam nach Drehorten im Vereinigten Königreich, die sich für den Erzählpart eigneten. Man fand, dass etwas aus dem viktorianischen Zeitalter perfekt passen würde, und ortskundige Mitglieder der Kirche schlugen das Charles-Dickens-Museum in London vor. Für Cordrays Drehbuch war dies ein entscheidender Faktor, da er die Möglichkeit erkannte, Dickens’ klassische Weihnachtsgeschichte in seinen Text einfließen zu lassen. „Scrooge“, so Cordray, „befindet sich ja auf einer geistigen Reise, auf der er lernt, mehr wie Christus zu werden. Und wünschen wir uns das nicht alle?“
Das Produktionsteam machte sich auch schon früh Gedanken darum, was verschiedene Aspekte von Weihnachten, die oft als eher weltlich gelten (Weihnachtsbaum, Zuckerstangen, Glocken, gefüllte Weihnachtssocken, Stechpalmenkränze und so fort), mit Christus zu tun haben. Dieser Gedanke schlug sich letztlich in der Produktion nieder, weshalb viele dieser Symbole darin auftauchen und der Titel zu Zeugen der Weihnacht – Symbole für Christus geändert wurde.
Den Geist der Weihnacht durch Musik erleben
Für die Produzenten war es zum Glück nicht schwer, die schöne Stimmung des ersten Konzerts zum Thema Zeugen der Weihnacht wieder einzufangen – denn im Mittelpunkt stand ja nach wie vor der wahre Grund für das Weihnachtsfest, nämlich Jesus Christus. „Gott verlieh dem Konzert einen göttlichen Funken“, so Opernsängerin Constanze Gebauer, „und das konnte jeder spüren“, ganz unabhängig von Herkunft, Nationalität oder religiöser Zugehörigkeit.
Im Neuen Testament schreibt Matthäus: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18:20.) Für das Weihnachtsprogramm Zeugen der Weihnacht – Symbole für Christus versammelten sich buchstäblich zahlreiche Heilige in seinem Namen – vom Produktionsteam über die Darsteller bis hin zu den vielen Übersetzern, die das Konzert in 31 verschiedenen Sprachen erlebbar machen. Sie alle können mit einer Stimme bezeugen, dass Jesus Christus während dieser besonderen Produktion wirklich „mitten unter ihnen“ war.
Informationen zur Übertragung
Gedreht wurde das Konzert auf Englisch, es wird aber in 31 weiteren Sprachen zu sehen sein. Ab Sonntag, den 11. Dezember 2022 um 18:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, bis Mitte Januar 2023 steht es auf den offiziellen Kanäle der Kirche zur Verfügung, wie etwa: DerWeltEinLicht.org, der Länderseite der Kirche, YouTube und Facebook.
Neben dem Konzert werden auf DerWeltEinLicht.org auch Aktivitäten für Kinder und ihre Familie bereitgestellt.
Weiteres Material wie etwa ein Weihnachtskalender mit Anregungen zum Dienst am Nächsten, Poster, Info-Kärtchen und Werbevideos erscheinen demnächst auf DerWeltEinLicht.org.