Pressemitteilung

Weltversammlung von Religions for Peace: Dialog für Frieden

Teilnehmer aus über 125 Ländern treffen sich in Lindau

"Religion darf niemals Rechtfertigung von Hass und Gewalt sein. Kein Krieg darf geführt werden im Namen der Religion!", mahnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Beginn der 10. Weltversammlung des internationalen Netzwerkes "Religions for Peace" (RfP) vom 20. bis 23. August 2019 in Lindau.

 

Leitende Personen von RfP, welches 1970 im Rahmen einer ersten Weltversammlung in Kyoto gegründet wurde, betonten die Bedeutung, positiven Frieden zu fördern. Präsident Steinmeier erläuterte dieses Konzept wie folgt: "Dabei meint der Frieden mehr als nur Abwesenheit von Krieg. Frieden meint die Möglichkeit, an den Gütern der Welt seinen gerechten Anteil zu haben. Frieden meint, seine Religion und seinen Glauben ungehindert leben und ausdrücken zu können. Frieden meint, gleiches Recht zu haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Stellung. Frieden in diesem umfassenden Sinn, den auch das hebräische Wort ‚Shalom‘ zum Ausdruck bringt, meint die Möglichkeit, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Ohne Frieden können auch die entsprechenden nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nicht wirklich erreicht werden."

Dr. William Vendly, ehemaliger RfP-Generalsekretär betonte, wie Religionen und Familien dazu beitragen können, den Ethos zu stärken. Auf diese Weise könnten sie einen wesentlichen Beitrag dafür leisten, dass der notwendige politische Wille entsteht, harte politische Entscheidungen zu treffen.

Die Weltversammlung befasste sich außerdem mit dem Schutz religiöser Stätten. Bei einer Zeremonie an der Holzskulptur "Ring for Peace" im Luitpoldpark berichtete der UN-Gesandte Miguel Ángel Moratinos Cuyaubé, Hoher Vertreter der Allianz für Zivilisationen, dass man auf UN-Ebene an Beschlüssen zum Schutz religiöser Stätten arbeite. Das multireligiöse Netzwerk RfP arbeitet an Programmen und Materialien, die Religionsgemeinschaften Hilfestellung dabei geben, sich für den Schutz von religiösen Stätten der sie umgebenden Glaubensgemeinschaften einzusetzen.

Parallel zum Programm der über 900 Delegierten, fand eine Reihe an Friedenskonsultationen statt. Diese umfassten Sitzungen zu Myanmar und Bangladesch, Nord- und Südkorea, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und weiteren Regionen.

Die Versammlung diskutierte ebenfalls die zentrale Rolle, die Frauen auf dem Weg hin zum Frieden spielen. Ein Podium befasste sich mit herausragenden Beispielen aus dem Mittleren Osten und Nordafrika. Mehrézia Labidi Maiza, erste Vizepräsidentin der verfassungsgebenden Versammlung Tunesiens und Ehrenpräsidentin von RfP, lud Frauen ein, für öffentliche Ämter zu kandidieren, die religiösen Lehren zu kennen und sich Gehör zu verschaffen. "Frauen im Allgemeinen und Frauen, die sich selbst als gläubig betrachten, haben eine Rolle im Öffentlichen Leben zu spielen, sie sollten dort sein wo Entscheidungen getroffen werden, die ihr Leben und das Leben der Gesellschaft im Allgemeinen betreffen" sagte sie.

Im Rahmen der 10. Weltversammlung wurde mit Prof. Dr. Azza Karam erstmals eine Frau zur Generalsekretärin von Religions for Peace gewählt. Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus Deutschland, den Philippinen und Peru nahmen an der interreligiösen Veranstaltung teil.

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