Vom 15. bis 17. Juli 2009 befanden sich unter den Besucherscharen auf dem Tempelplatz auch führende Persönlichkeiten des Islam und der katholischen Kirche aus Südkalifornien. Sie wurden von Steve und Judy Gilliland aus dem Rat für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Los Angeles begleitet. Gastgeber war die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit in Salt Lake City.
Der Gesamteindruck nach dem Besuch: einhellige Bewunderung für den humanitären Dienst der Kirche und das Engagement ihrer Mitglieder.
Laut den Gillilands fand die Tour absichtlich zeitgleich mit den Tagen der offenen Tür für den Oquirrh-Mountain-Utah-Tempel statt. Die Besichtigung des Tempels sollte den Gästen ein tieferes Verständnis dafür vermitteln, warum sich die Mitglieder der Kirche dem Glauben, der Familie und dem Dienst am Nächsten so sehr verpflichtet fühlen.
"Sie verstehen unsere Motive jetzt wirklich besser", bestätigte Judy Gilliland. Und setzte hinzu: "Wir wiederum empfinden großen Respekt für die Führer dieser Glaubensgemeinschaften [in Südkalifornien]."
Die zweitägige Tour führte auch durch die kirchliche Brigham Young University und das Zentrum der Kirche für humanitäre Hilfe sowie über den Welfare Square.
Alle Besucher gaben an, es habe ihnen in Utah gefallen, und zeigten sich dankbar für die Freundlichkeit und Gastfreundschaft ihrer Gesprächspartner.
"Diese beiden Tage waren wirklich sehr interessant und voller Anregungen", meinte Hussam Ayloush, der Geschäftsführer des Verbandes für amerikanisch-islamische Beziehungen in Südkalifornien. "Ich werde nach meiner Rückkehr der muslimischen Gemeinde in der Region Los Angeles auf jeden Fall von den Errungenschaften und Leistungen berichten, von denen ich hier erfahren habe." Herr Ayloush verlieh der Hoffnung Nachdruck, dass die guten Beziehungen zwischen den Mitgliedern beider Religionen weiter gefestigt werden.
Zu dem für ihn augenfälligen Engagement und Glauben merkte er an: "Das erinnert uns daran, dass es im Leben Wichtigeres gibt als uns selbst, nämlich Gott zu dienen. Und wir dienen Gott, indem wir den Menschen dienen. Ich habe gesehen, dass jeder, mit dem wir hier zusammenkamen, genau das wirklich umsetzt."
Kalim Farooki, Schatzmeister des islamischen "Shura Council of Southern California" und Vorsitzender einer islamischen Gemeinschaft im Süden Kaliforniens, sagte, er habe am Welfare Square und im Zentrum der Kirche für humanitäre Hilfe gesehen, was man durch Zusammenarbeit, innere Verpflichtung und gute Organisation erreichen kann.
Das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter beeindruckte ihn ebenfalls. Er sagte darüber: "Am Tempel [in Oquirrh Mountain] fielen mir hunderte freiwillige Helfer auf. Jeder kannte seine Aufgabe und trug ein Lächeln zur Schau."
Hedab El Tarifi, die stellvertretende Vorsitzende des Landesvorstands im Rat für Öffentlichkeitsarbeit der Muslime und Geschäftsführerin des islamischen Zentrums von Südkalifornien, berichtete zum Schluss ihres Besuchs: "Jetzt weiß ich sogar, was ich auf bestimmte Bemerkungen über die Mormonen erwidern kann." Sie erklärte, nun könne sie die Kirche besser gegen Angriffe verteidigen, so wie sich umgekehrt hoffentlich auch deren Mitglieder für ihren Glauben einsetzen würden.
"Ich habe mich wirklich gefreut, dass ich den Tempel besuchen konnte", erzählte sie weiter. "Nicht nur, weil es ein so schönes Gebäude ist, sondern auch, weil ich jetzt verstehe, welche religiösen Handlungen die [Mitglieder] dort ausführen. Für mich war das eine ganz neue Erkenntnis."
Shakeel Syed, Geschäftsführer des "Islamic Shura Council of Southern California", wies darauf hin, wie eifrig die Mitglieder der Kirche anderen Menschen Gutes tun. Er meinte, ein Wohlfahrtsdienst sollte grundsätzlich so ausgerichtet sein wie derjenige der Kirche, nämlich "nicht so, dass man Menschen bevormundet, sondern indem man ihnen auf eine demütige und anständige Weise begegnet".
Die katholischen Gäste kamen einen Tag nach der muslimischen Gruppe an, hatten aber im Prinzip denselben Reiseplan.
Als einen besonderen Höhepunkt erlebten die katholischen Würdenträger gemeinsam, wie Erzbischof Alexej Smith während einer Führung durch die Genealogie-Forschungsstelle einige seiner polnischen Vorfahren entdeckte. Reiseleiter Daniel Schlyter half ihm am Computer bei seinen Nachforschungen. Erzbischof Smith ist in der römisch-katholischen Erzdiözese Los Angeles für die ökumenischen und interreligiösen Beziehungen zuständig und außerdem Pastor der russisch-griechischen katholischen Kirche in El Segundo in Kalifornien.
Nachdem Erzbischof Smith die BYU besichtigt hatte, stellte er fest: "Noch nie haben wir eine so große Gruppe anständig gekleideter und gepflegt aussehender junger Leute gesehen. Nicht ein Einziger trug knappe oder freizügige Kleidung. Alle sahen sauber, anständig und ansprechend aus."
Ehrwürden Alfred S. Baca ist in der römisch-katholischen Diözese im Bezirk Orange in Kalifornien bischöflicher Vikar für ökumenische und interreligiöse Beziehungen. Außerdem ist er Pastor an der Kirche und Schule St. Cecilia in Tustin in Kalifornien. Nachdem er an Führungen durch verschiedene Einrichtungen der Kirche und das Museum für Kunst und Geschichte teilgenommen hatte, erklärte er: "Ich habe festgestellt, dass Geschichten den Heiligen der Letzten Tage sehr viel bedeuten, Geschichten über die Familie, über den Glauben und seine Umsetzung. Geschichten zeigen uns viel deutlicher, wer wir sind und wohin unser Weg uns führt. Auch wir Katholiken halten viel von Geschichten. Das haben wir mit Ihnen gemeinsam."
Nachdem Cambria Smith, die Leiterin des Pfarrbezirks Holy Family in South Pasadena in Kalifornien Wohlfahrtseinrichtungen der Kirche besucht hatte, sagte sie den Gillilands: "Jetzt habe ich einen tieferen Einblick in Ihre gemeinnützige Arbeit gewonnen und weiß sie mehr zu schätzen. Ich habe sehr viel über den Aufbau Ihrer Organisation und deren Maßnahmen erfahren. Es hat mich sehr beeindruckt, welche Opfer Sie für Ihre Kirche und insbesondere für andere Menschen bringen."
Pater William Connor von der katholischen Kirche St. Joseph in Long Beach brachte es den Gillilands gegenüber auf den Punkt: "Ich bin sehr dankbar, dass man mich nach Salt Lake [City] eingeladen hat. Ich habe Erstaunliches über die Mitglieder der Kirche Jesu Christi erfahren. Sie sind sehr auf den Dienst am Nächsten ausgerichtet und leben tatsächlich nach den Bündnissen, die Sie geschlossen haben. Sie bemühen sich, die Grundsätze des Evangeliums Christi im Alltag umzusetzen."
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.