Von Juni bis Oktober 2005 wird eine beeindruckende Ausstellung über die Schriftrollen vom Toten Meer, auch bekannt als Qumran-Sammlung, im deutschsprachigen Raum zu sehen sein. Die Ausstellung wurde von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Zusammenarbeit mit der Foundation for Ancient Research and Mormon Studies (FARMS) und der Brigham Young University (BYU) ins Leben gerufen und wird unter der fachlichen Leitung von Elder und Schwester Chamberlain nun zum ersten Mal in Europa Mitte stattfinden.
Geplante Ausstellungsorte in Deutschland sind Frankfurt am Main (Anfang bis Ende Juni), Stuttgart (Ende Juni bis Mitte Juli), München (Mitte bis Ende Juli), Berlin Tiergarten (Mitte bis Ende September) und Dresden (Mitte bis Ende Oktober). Weitere Ausstellungen finden in Salzburg (Anfang bis Mitte August) und in Zollikofen (Anfang September) statt.
Die Ausstellung über die Schriftrollen vom Toten Meer zeigt originalgetreue Nachbildungen der Rollen, die im Jahre 1947 in einer Felsenhöhle bei Qumran, einem kleinen Ort ca. 25 km östlich von Jerusalem, gefunden wurden. Verfasst wurden die Aufzeich-nungen von strenggläubigen Juden, die um 130 v. Chr. eine religiöse Siedlung auf den Ruinen einer alten israelischen Festung errichteten. Qumran war das geistige Zentrum dieser Gemein-schaft bis zu ihrer Zerstörung durch die Römer im Jahre 68 n. Chr. Viele ihrer Aufzeichungen enthalten Auszüge aus der Bibel, insbesondere des Buches Jesaja, und geben somit Aufschluss über die Authentizität der Bibel. Gemeinsam mit weiteren zehntausenden Manuskripten und Fragmenten, die bis in die 60er Jahre in zehn weiteren Höhlen entdeckt wurden, gelten die Schriftrollen als einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Sie werfen neues Licht auf die hebräische und aramäische Sprache und geben Einsicht in die verschiedenen Glaubensströmungen und Gebräu-che der Juden zu der damaligen Zeit.
Bei den ausgestellten Schriftrollen handelt es sich verständ-licherweise nicht um die Originale, sondern um beglaubigte Repliken aus Jerusalem, die auf Leder übertragen wurden. Ihre Faszination mindert dies aber keineswegs. Zur Ausstellung gehören ebenfalls beglaubigte Fotografien, Landkarten, 2000 Jahre alte Keramik aus der Wüste Judäas, ein Modell des Dorfes Qumran, Original-Tonlampen, Reliefs römischer Soldaten sowie Münzen und ein Schwert aus der Zeit des jüdischen Aufstandes.
Die Ausstellung ist für jedermann täglich außer sonntags geöffnet. Öffnungszeiten sind 10 bis 18 Uhr, Besichtigungen am Abend sind nach Vereinbarung möglich. Der Besuch lohnt sich – die Ausstellung bietet nicht nur einen phantastischen Einblick in eine verloren geglaubte Welt, sie liefert weiterhin Beweise, dass es neben den traditionellen Schriften noch weitere geben mag, die uns bislang verborgen blieben.