Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat heute folgende Stellungnahme herausgegeben, nachdem Presseanfragen zu den Namen von prominenten Juden in der Genealogie-Datenbank der Kirche eingegangen sind:
Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind davon überzeugt, dass man sich stellvertretend für bereits verstorbene Verwandte, die diese Möglichkeit nicht hatten, taufen lassen kann.
Nach den Richtlinien der Kirche dürfen Mitglieder diese Taufen nur für ihre eigenen Vorfahren vornehmen. Die stellvertretend vorgenommene Taufe für Holocaust-Opfer ist streng verboten.
Im vorliegenden Fall wurden die Namen der Familie Wiesel nicht zur Taufe eingereicht, sondern lediglich in eine Genealogie-Datenbank eingetragen. Das Programm würde diese Namen gar nicht annehmen, wenn man sie einreicht.
In einigen Fällen sind jedoch Namen entgegen den Richtlinien der Kirche eingereicht worden. Darin sieht die Kirche, ganz gleich, ob es rein irrtümlich geschah oder andere Gründe hatte, einen schweren Verstoß gegen die Vorschriften.
Es ist betrüblich, wenn jemand vorsätzlich gegen Richtlinien der Kirche verstößt und eine Sache, die eigentlich als Geste der Liebe und des Respekts aufzufassen ist, zu einem Stein des Anstoßes werden lässt. Die Kirche wird weiterhin nichts unversucht lassen, um solche Vorfälle zu vermeiden. Beispielsweise können denjenigen, die genealogische Aufzeichnungen derart missbrauchen, die Zugangsrechte und weitere Rechte entzogen werden.