Pressemitteilung

Mormon Tabernacle Choir erstmals seit 25 Jahren wieder in Berlin

Am Donnerstag, dem 29. Juni 2016, trat der Mormon Tabernacle Choir zum ersten Mal seit 1991 – also erstmals seit 25 Jahren - wieder in Berlin auf. Dies war das erste von sieben Konzerten des Chors in europäischen Großstädten und wurde seit dessen Ankündigung im Sommer letzten Jahres mit viel Vorfreude erwartet. Jene, die bei dem Konzert des Chors 1991 in Berlin dabei waren, erinnern sich noch daran, wie begeistert sie waren und wie aufregend es war, den Chor zu sehen und ein besonderes historisches Ereignis mitzuerleben, das an diesem Tag geschah.

Am 20. Juni 1991 gab der Chor zwei Konzerte - eine Matinee und eine Abendvorstellung - im Berliner Schauspielhaus, einem eindrucksvollen Gebäude im ehemaligen Ostberlin. Die Konzerte in Berlin waren Teil einer 22-tägigen Tournee des Chors durch Osteuropa. Die Tournee war historisch bedeutend, denn der Chor trat damals zum ersten Mal in Ländern des Ostblocks auf.

Doch die Auftritte in Berlin am 20. Juni waren für die Deutschen besonders erinnerungswürdig. "Ich habe beide Konzerte besucht und werde die Abendvorstellung nie vergessen", erklärt Gabriele Sirtl, Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Berlin die Hauptstadt Deutschlands gewesen, danach war die Stadt geteilt. Ostberlin wurde die Hauptstadt der DDR, während Westberlin de facto zur Enklave Westdeutschlands wurde, umgeben von der Berliner Mauer und ostdeutschem Gebiet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurde Berlin erneut zur Hauptstadt Deutschlands bestimmt, doch wann die Regierung und das Parlament nach Berlin zurückkehren würden, war noch ungewiss.

Am Tag des Konzerts, dem 20. Juni, beriet sich der Bundestag über elf Stunden lang zum Umzug des Bundestags, des Kanzleramts und des Kabinetts von Bonn nach Berlin und fällte die Entscheidung. Es war eine sehr erregte, hitzige Debatte, und es war nicht klar, wie sie ausgehen würde. Würde man sich für die Verlegung nach Berlin entscheiden?

Am Ende der Abendvorstellung am 20. Juni 1991 kam Herold Gregory, damals Verwaltungsassistent des Chors und ehemaliger Missionspräsident der Ostdeutschen Mission in Berlin (von 1953 bis 1957), auf die Bühne und gab vor versammeltem Publikum bekannt, der Bundestag habe vor einigen Minuten abgestimmt und beschlossen, mitsamt dem Kanzleramt und dem Kabinett von Bonn nach Berlin umzuziehen. Die Reaktion des Publikums war ohrenbetäubend.

"Alle standen auf. Es gab stehende Ovationen. Völlig Fremde umarmten und küssten die Leute, die neben ihnen standen. Ich glaube, im Publikum blieb kein Auge trocken. Die Einwohner von Berlin wussten, was dies für Berlin bedeutete", erklärte Sirtl. "Die Ankündigung des Umzugs der Regierung und des Parlaments in die Hauptstadt Berlin setzte für alle Welt ein Zeichen: Die zwei deutschen Staaten waren tatsächlich wieder vereint. Sie war außerdem der erste Schritt auf Berlins Weg zurück zu einer Weltstadt der Kultur, der Medien, der Wissenschaft und des Tourismus. Ein großer Teil der Elite Deutschlands und Europas zog in die heute pulsierende Metropole um."

Bei dem Konzert am 29. Juni 2016 trat der Chor in Europa erstmals mit dem Orchestra at Temple Square auf, das der Musik an diesem Abend Klangfülle und Vielfalt verlieh. Der Chor und das Orchester liefen zu wahrer Höchstform auf und präsentierten eine breites Spektrum an Musikrichtungen und Tempi. Bei der zweiten und zugleich letzten Zugabe sang der Chor das Lied "Gott sei mit euch bis aufs Wiedersehn", für das er schon bekannt ist. Diesmal erklang es jedoch nicht wie gewöhnlich auf Englisch, sondern auf Deutsch. Das Publikum bedankte sich herzlich bei Chor und Orchester für ihre überragende Darbietung mit nicht aufhören wollendem Applaus.

"Welch ein wunderbarer Auftakt unserer Europatournee!", erklärt Ron Jarrett, der Präsident des Chors. "Wir haben bei dem Konzert heute Abend Freundschaften geschlossen und nehmen weitere wunderbare Erinnerungen an Berlin mit."

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