Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schickt unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben ein Ärzteteam, Medikamente und medizinisches Gerät nach Haiti, damit den Verletzten geholfen werden kann. Die Ärzte werden in einem Gemeindehaus der Kirche in Port-au-Prince eine provisorische Station für die medizinische Versorgung einrichten. Das Gemeindehaus ist von dem Erdbeben größtenteils verschont geblieben.
"Wir stellen fest, dass es am meisten bei der medizinischen Versorgung hapert. Ganze Krankenhäuser sind eingestürzt. Es gibt kaum Medikamente und Geräte. Unsere provisorische Versorgungsstation wird also von großem Nutzen sein", erklärt Elder Francisco J. Viñas, der als Gebietspräsident für die Kirche in Haiti zuständig ist.
Bei den Ärzten handelt es sich um Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die aus freien Stücken ihre Zeit und ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen, um den Menschen in Haiti dringend benötigte ärztliche Hilfe zukommen zu lassen.
Nach dem verheerenden Erdbeben werden darüber hinaus auch weiterhin dringend Wasser, Medikamente und Geräte, Unterkünfte und Lebensmittel gebraucht. Die Kirche nimmt sich dieser Probleme an, indem sie neben den ärztlichen Helfern auch Hilfsgüter sendet. Einige Lieferungen sind bereits eingetroffen, einige sind noch unterwegs, weitere werden vorbereitet.
Zwei Flugzeuge mit jeweils über 35 Tonnen von der Kirche gespendeten Hilfsgütern sollen am Samstag oder Sonntag nach Haiti fliegen. Unter den an Bord befindlichen Artikeln sind auch 15.000 Filtrierflaschen, mit denen jeweils über 1500 Liter Wasser gefiltert und gereinigt werden können. Außerdem umfasst die Lieferung Lebensmittel, Decken, Hygienepäckchen, Planen, Zelte und weitere Bedarfsartikel. Das erste Flugzeug startet am Samstag, dem 16. Januar, von Denver aus und das zweite am selben Tag oder tags darauf von Miami aus. Darüber hinaus sind am Donnerstag Lastwagen mit Hygienepäckchen und weiteren Hilfsgütern aus der Dominikanischen Republik in Haiti eingetroffen.
Sämtliche Missionare der Kirche, die in der Haiti-Mission Port-au-Prince dienen, sind in Sicherheit, gab Lynn Samsel, der Direktor der Katastrophenhilfe der Kirche, am Mittwochmorgen, dem 13. Januar, bekannt.
Einige Gemeindehäuser der Kirche in Port-au-Prince werden vorübergehend auch als Notunterkunft für Obdachlose genutzt.
"Das übliche tägliche Leben in Haiti ist zum Stillstand gekommen. Inmitten aller Zerstörung zur Normalität zurückzukehren, wird unser größtes Ziel sein. Wir wollen vor allem erreichen, dass die Menschen nicht mehr auf andere angewiesen sind", sagt Elder Viñas.
Die Kirche beobachtet weiterhin ständig die humanitäre Lage, um festlegen zu können, welche Hilfsmaßnahmen am sinnvollsten sind.
Die Kirche ist in Haiti noch relativ jung. Die ersten Taufen auf der Karibikinsel fanden 1978 statt. Im Laufe des Jahres wurde ein Zweig gegründet, 1982 dann der Distrikt Haiti.
1983 wurde Haiti von Präsident Thomas S. Monson, der damals dem Kollegium der Zwölf Apostel angehörte, gesegnet. Ein Jahr darauf wurde die Haiti-Mission Port-au-Prince eingerichtet. Der erste Pfahl in Haiti, der Pfahl Port-au-Prince, entstand 1997. Heute gibt es in diesem Land zwei Pfähle.
Die Kirche hat in Haiti über 15.000 Mitglieder.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.