Zu dieser wunderbaren Zeit, in der die Generalkonferenz stattfindet, ist es uns eine Ehre, erfahrene Führer der Kirche aus aller Welt zusammenzubringen, ihnen Anleitung zu geben und unsere Bemühungen, Gottes Kinder näher an das Evangelium Jesu Christi heranzuführen, zu vereinen. Heute Morgen [4. April 2019] hat die Erste Präsidentschaft bei einer Führerschaftsversammlung Anweisungen zu mehreren wichtigen Themen gegeben. Wir freuen uns, dass wir an unsere Mitglieder und Freunde einige sehr erfreuliche Neuigkeiten aus dieser Versammlung weitergeben können.
Präsident Russell M. Nelson sagte, der Herr habe uns im vergangenen Jahr mit "Offenbarung um Offenbarung, Erkenntnis um Erkenntnis [und mit dem gesegnet], was Freude [und] ewiges Leben bringt" (Lehre und Bündnisse 42:61). Wir alle haben mit eigenen Augen gesehen, wie der Herr Offenbarungen gibt, um die Angelegenheiten seiner Kirche zu leiten. Präsident Nelson sprach über das Betreuen und über die Umkehr. Er sagte, wenn wir die Gabe der Umkehr annähmen, würden wir uns aufrichten, auf heiligere Weise anderen Menschen dienen und aus unserem Zuhause ein Zentrum des Evangeliumsunterrichts machen. Israel werde auf beiden Seiten des Schleiers gesammelt werden, und wir würden mithelfen, die Welt auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorzubereiten.
Präsident Dallin H. Oaks sagte, das Evangelium Jesu Christi verlange von uns, liebevoll zu sein und alle Menschen freundlich und mit Respekt zu behandeln - auch wenn wir nicht mit ihren Ansichten übereinstimmten. Gott habe all denen, die bestrebt sind, seine Gebote zu halten, sämtliche Segnungen verheißen, und wir hätten die Pflicht, "des anderen Last zu tragen, damit sie leicht sei" (Mosia 18:8). Auch wenn wir die Lehre des Herrn nicht ändern könnten, wollten wir doch, dass unsere Mitglieder und auch unsere Richtlinien berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die mit den Herausforderungen des Erdenlebens zu kämpfen haben. Bei seinen Ausführungen sprach Präsident Oaks auch über vor kurzem vorgenommene Änderungen der Richtlinien in Bezug auf homosexuelle, bisexuelle und transsexuelle Mitglieder (Näheres zu dieser Ankündigung weiter unten).
Präsident Henry B. Eyring sprach über fortdauernde Offenbarung in der wahren und lebendigen Kirche und sagte, dass der Herr von der Zeit Adams und Evas an bis heute seine Propheten immer schon durch Offenbarung geführt habe und dass solche Offenbarungen auch weiterhin an seine Diener ergehen würden, bis er wiederkehrt. Einerseits benötigten wir Weisung vom Herrn, um dem Wandel der Verhältnisse gerecht zu werden, andererseits habe Gott in der Geschichte der Kirche immer wieder Änderungen an der Religionsausübung und den Richtlinien in die Wege geleitet.
Wir beten, dass diese Worte mit demselben Geist aufgenommen werden, mit dem wir sie vom Herrn empfangen und an unsere Führer weitergegeben haben - als positive und inspirierende Weisung, die vielen ein Segen sein wird. Wir sind Gott für seine anhaltende Führung und die Liebe zu all seinen Kindern dankbar und bitten unsere Mitglieder, ihren Entschluss, den Worten des Erretters zu folgen und Gott und einander zu lieben (Matthäus 22:37.29), erneut zu untermauern.
Mit freundlichen Grüßen
Die Erste Präsidentschaft
Näheres zu den Worten von Präsident Oaks
Auf Weisung der Ersten Präsidentschaft verkündete Präsident Oaks, dass ab sofort die Kinder von Eltern, die sich als homosexuell, bisexuell oder transsexuell bezeichnen, ohne Erlaubnis der Ersten Präsidentschaft getauft werden können, wenn die Erziehungsberechtigten der Taufe zustimmen und sowohl die Lehre verstehen, die einem getauften Kind beigebracht wird, als auch die Bündnisse, die einzugehen von ihm erwartet wird.
Bei Nichtmitgliedern können ein Elternteil oder beide Eltern (auch homosexuelle, bisexuelle oder transsexuelle) darum bitten, dass ihr Baby von einem würdigen Priestertumsträger gesegnet wird. Diese Eltern müssen wissen, dass Mitglieder der Kirche regelmäßig Kontakt mit ihnen aufnehmen werden und dass sich ein Mitglied der Kirche mit ihnen in Verbindung setzen wird, sobald das Kind 8 Jahre alt wird, und ihnen vorschlagen wird, es taufen zu lassen.
Zuvor galt ein Mitglied, das sich in einer gleichgeschlechtlichen Ehe befand, unserem Handbuch zufolge als vom Glauben abgefallen. Obwohl wir eine solche Ehe noch immer als schwere Übertretung betrachten, wird sie in der Kirche nicht mehr als Abfall vom Glauben mit Disziplinarmaßnahmen geahndet. Stattdessen wird unmoralisches Verhalten in heterosexuellen und homosexuellen Beziehungen gleich behandelt.
Diese recht erfreulichen, heute Morgen bekanntgegebenen Richtlinien sollten betroffenen Familien eine Hilfe sein. Außerdem sollten die Bemühungen unserer Mitglieder um mehr Verständnis, Mitgefühl und Liebe bei allen Menschen, die guten Willens sind, zu mehr Respekt und Verständnis führen. Wir wollen den heutzutage so verbreiteten Hass und Streit abbauen. Wir glauben, dass sich die meisten Menschen - unabhängig von ihren Überzeugungen und ihrer Orientierung - nach mehr Verständnis und weniger Streitereien sehnen. Wir jedenfalls hegen gewiss diesen Wunsch und bitten unsere Mitglieder und alle anderen Menschen um ihre Hilfe, dies zu erreichen.
Die neuen Richtlinien gehen den Priestertumsführern in aller Welt zu und werden als Aktualisierung in die Online-Version des Handbuchs der Kirche für Führungsbeamte eingepflegt. Diese Änderungen stellen weder eine Veränderung der Lehre der Kirche über die Ehe noch der Gebote Gottes in Bezug auf das Gesetz der Keuschheit oder auf moralisches Verhalten dar. An der Lehre vom Erlösungsplan und von der Bedeutung der Keuschheit ändert sich nichts. Diese Änderungen an den Richtlinien sind das Ergebnis langer Beratungen mit unseren Brüdern im Kollegium der Zwölf Apostel. Es wurde inständig und in Einigkeit gebetet, um den Willen des Herrn in diesen Angelegenheiten in Erfahrung zu bringen.