In den Medien wurde im Laufe der vergangenen Wochen wiederholt über die sogenannte "Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" berichtet, eine texanische Polygamisten-Kommune, deren Selbstbezeichnung sich an die landläufig als Mormonen bekannte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage anlehnt.
Dabei wurden gelegentlich Anhänger der texanischen Gruppe als "Mormonen", "Mormonen-Fundis" oder "radikale Mormonen" bezeichnet. Diese Formulierungen sind irreführend und falsch:
- Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage praktizieren nicht Polygamie.
- Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat keinerlei Beziehungen welcher Art auch immer mit polygamistischen Gruppierungen, wie der sogenannten "Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage". Lehre und Lebensstil der texanischen Polygamisten sind der Kirche fremd.
- Der landläufige Begriff "Mormonen" wird für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verwandt, aber auch oft fälschlicherweise für andere Gruppierungen, die nichts mit der Kirche zu tun haben. Es gibt keine "Mormonen-Fundamentalisten" oder "Mormonen-Sekte". Wird in diesem Zusammenhang das Wort "Mormonen" verwendet, ist dies irreführend und falsch.
- Es ist klar zu unterscheiden zwischen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit über 13 Millionen Mitgliedern weltweit, die nicht in Polygamie leben und der texanischen Polygamisten-Kommune oder vergleichbaren Gruppen.
- Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat die Mehrehe 1890 abgeschafft. Wenn festgestellt wird, dass eines der Kirchenmitglieder die Mehrehe praktiziert, wird es exkommuniziert, was die schwerste Sanktion ist, die die Kirche verhängen kann. Es verstößt also nicht nur gegen das Zivilrecht, sondern missachtet auch die Gesetze der Kirche.