Hintergrund

Cos­ta-ri­ca­nischer Missionar in Deutschland: Beste Entscheidung meines Lebens

Elder James Calderón war außer sich vor Freude, als er im Brief vom Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage las: "Sie werden beauftragt, in der Deutschland-Mission Frankfurt zu arbeiten.“ Er ist einer der ersten, wenn nicht gar der erste Missionar der Kirche Jesu Christi aus Costa Rica in Deutschland. Da sich seine zweijährige Mission dem Ende zuneigt, blickt er zurück.

Seit seine Familie vor über zehn Jahren von Missionaren belehrt wurde, hatte Elder Calderón den Wunsch, selbst eine Mission zu erfüllen. Er hatte erlebt, wie das Evangelium seiner Familie Freude brachte, besonders in herausfordernden Zeiten.

"Nachdem sich meine Familie taufen ließ, traten viele Schwierigkeiten auf und wir mussten uns entscheiden: Wenden wir das nun an oder nicht? Mein Vater meinte: 'Wir sind ein Bündnis eingegangen, also halten wir uns daran.' So beschlossen wir, weiterhin das anzuwenden, was wir gelernt hatten, und sogleich stellten sich Segnungen ein. Ich wusste, das Evangelium ist wahr", sagt er.

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Elder James Calderón (links) und sein Mitarbeiter Elder James Adams vor dem Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Nürnberg.2020 by Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
              

Elder Calderóns Wunsch, eine Mission zu erfüllen, wuchs im Jugendlichenalter. Er traf sich regelmäßig mit Missionaren in Costa Rica. Missionare suchen sich ihren Einsatzort nicht selbst aus, sie werden von Gott berufen. Trotzdem wusste der junge Costa Ricaner genau, wohin er gehen wollte, als es an der Zeit war, die für eine Mission notwendigen Formulare auszufüllen. Er hatte eine deutschsprachige Schule besucht und sprach bereits fließend Deutsch.

Elder Calderón innigster Wunsch wurde erfüllt. Für die Einreise nach Deutschland galt es jedoch, Hindernisse zu überwinden. Das Büro in der Kirchenverwaltung, das Missionare bei der Reiseplanung und Visabeantragung unterstützt, konnte nicht auf frühere Erfahrungen mit costa-ricanischen Missionaren auf dem Weg nach Deutschland zurückgreifen. Der für den Beginn des Unterrichts an der Missionarsschule vorgesehene Termin verstrich, ohne das ein Visum erteilt war.

Elder Calderón war besorgt, aber blieb optimitisch. Dann erhielt er entscheidende Hinweise von einer guatemaltekischen Missionarin, die ein Visum erhalten hatte. Die Sache ging voran und eines Tages erhielt Elder Calderón einen Anruf. Schon am Folgetag sollte er sich an der Missionarsschule in Guatemala melden.

"Ich hatte noch nichts gepackt. Mir wurde bewusst: Oha! Morgen breche ich auf! An diesem Abend rief ich meinen Pfahlpräsidenten an. Er setzte mich als Missionar ein und ich machte mich auf den Weg", erinnert er sich.

Er kam in Deutschland an und musste sich zunächst auf das deutsche Klima einstellen. Der erste Winter in Deutschland machte ihm zu schaffen. In Costa Rica ist es das ganze Jahr über tropisch und warm. "Die Kälte und Dunkelheit war ich nicht gewohnt", erklärt Elder Calderón. "An einem Morgen tat mir alles weh, weil es so kalt war. Schon mein Hemd anzuziehen, bereitete mir Schmerzen. Mein Mitarbeiter und ich liefen stundenlang herum und jeder Teil meines Körpers schmerzte."

Elder Calderón fiel es schwer, mit seinem Mitarbeiter Schritt zu halten. Schließlich kamen die beiden in der warmen Wohnung an. Elder Calderón bat seinen Mitarbeiter um einen Priestertumssegen. Dieser legte ihm die Hände auf und sprach Segensworte.

"Nach dem Segen fühlte ich mich immer noch etwas unwohl, aber hatte das Gefühl, am nächsten Tag sei alles Ordnung. Ich schlief die Nacht durch und am folgenden Morgen wachte ich auf und es ging mir sehr gut. Nichts tat mir weh. Ich konnte meinen Körper ohne Mühe bewegen. Dies war eine der Erfahrungen, die mein Leben verändert haben - zu erkennen, was es bedeutet, des Priestertums würdig zu sein und daran zu glauben", berichtet der Lateinamerikaner.

Elder Calderón bezeichnet seinen Entschluss, eine Mission zu erfüllen, als die "beste Entscheidung" seines Lebens.  

Sein letzter Einsatzort ist Nürnberg. Sein Mitarbeiter dort ist Elder James Adams aus Colorado Springs in den Vereinigten Staaten. Dieser fügt an, er hätte ebenfalls mit Herausforderungen zu kämpfen gehabt.

"Ich war mir oft unsicher, wie ich mich verhalten sollte, wenn ich mich mit Menschen unterhielt. Ich hatte das Gefühl, ich käme einfach nicht voran", sagt er. Eine Telefonat mit seinem Vater vermittelte ihm Orientierung.

"Mein Vater erinnerte mich daran, dass ich dazu berufen sei, Menschen von Jesus Christus zu erzählen, und ihnen mitzuteilen, was er und sein Opfer, das er für uns alle brachte, mir bedeuten. Darin besteht meine Aufgabe. Alles andere ist Beiwerk. Mir wurde klar, dass sich alles um Jesus Christus dreht", berichtet er. "Danach machte ich mich mit dem Hauptaugenmerk an die Arbeit, dass ich wegen Jesus Christus hier bin. Das war für mich in meinem Leben der Wendepunkt".

Elder Calderón und Elder Adams glauben an Jesus Christus und daran, dass das Evangelium Menschen in ihrem Leben ein Segen sein kann.

Elder Calderón ergänzt: "Manchmal bin ich davon überwältigt, wie gesegnet wir sind." Elder Adams stimmt zu. "So glücklich wie jetzt war ich noch nie", sagt er.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.