Wer pornografiesüchtig ist, weist eine ähnliche Gehirntätigkeit auf wie Alkohol- oder Drogenabhängige. Das hat unlängst eine Studie der Neurowissenschaftlerin Dr. Valerie Voon von der Universität Cambridge ergeben. Die Ergebnisse der Studie wurden am 30. September in einer Fernsehdokumentation im englischen Channel 4 vorgestellt.
Dr. Valerie Voon, die sich auf die Erforschung von Suchtkrankheiten spezialisiert hat, verglich die Gehirntätigkeit von 19 schwer Pornografieabhängigen mit einer Kontrollgruppe, die nicht zwanghaft nach pornografischem Material greift. Beim Anblick von Pornografie reagierte das Belohnungszentrum normaler Testpersonen kaum, während sich bei denen, die sie zwanghaft konsumieren, deutliche Parallelen zu Personen zeigten, die von Substanzen abhängig sind.
Martin Daubney, vormals Chefredakteur eines Männermagazins mit freizügigen Darstellungen, äußerte sich in der englischen Tageszeitung Daily Mail über die Dokumentation.
Daubney, der sich früher für Pornografie stark gemacht hatte, erklärt heute, seit dieser Sendung habe sich seine Einstellung für alle Zeiten geändert. Früher vertrat er die Auffassung, es sei jedermanns gutes Recht, sich so etwas anzuschauen, und könne die Beziehungen zwischen Erwachsenen sogar bereichern. Jetzt rief er in seinem Beitrag Eltern zum Handeln auf. Er meinte, wer seine Kinder ungehindert Pornografie konsumieren lasse, könne genauso gut "Heroin im Haus herumliegen lassen oder am Schuleingang Wodka verteilen".
Während die Ergebnisse der Studie offenbar so manchen aufgerüttelt haben, der sich nicht bewusst war, wie suchtfördernd und zerstörerisch Pornografie wirkt, bemüht sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schon seit Jahren, diejenigen zu warnen und zu schützen, die dem Klammergriff der Pornografie verfallen sind, und ihre Genesung zu unterstützen.
Präsident Thomas S. Monson, heute Präsident der Kirche, sagte 1979 bei einer Generalkonferenz: "Das anhaltende, verzehrende Vordringen der Pornografie vernichtet ganze Wohngebiete so, wie es das Leben Einzelner vergiftet. In manchen tritt ihr schleichender Einfluss besonders erschreckend zutage."
Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: "Die Angriffe der Pornografie in all ihren tückischen, vernichtenden Formen haben großes Leid, Kummer und seelischen Schmerz verursacht und Ehen zerstört. Kaum etwas auf der Erde hat einen vernichtenderen Einfluss [...] Wenn Sie sich in Pornografie verfangen haben, dann geloben Sie jetzt, es zu überwinden. Suchen Sie einen ruhigen Ort auf und beten Sie inständig um Hilfe und Unterstützung. Seien Sie geduldig und gehorsam. Geben Sie nicht auf." Elder Scott riet den Eltern dann, gut aufzupassen, weil diese Art Sucht schon in ganz frühen Jahren einsetzen kann, und Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen.
Bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2005 mahnte Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel eindringlich: "Lassen Sie uns alle unser Verhalten bessern und unsere Bemühungen verdoppeln, unsere Lieben und unsere Umgebung vor dem Ansturm der Pornografie zu schützen."
Im April 2013 hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eine Website herausgebracht, die sich gegen Pornografie wendet und schwerpunktmäßig aufzeigt, was für eine Macht im Sühnopfer Jesu Christi steckt.