Am 14. und 15. September 2025 trafen sich 81 Delegierte des Bundeskongresses der Räte der Religionen aus 44 Städten und Landkreisen im Kreis Offenbach und der Kreisstadt Dietzenbach.
Das Organisationsteam empfing die Teilnehmenden am Sonntagabend im Capitol mit einem vielfältigen kulturellen Programm, das musikalische und künstlerische Beiträge auf einzigartige Weise vereinte. In drei engagierten Grußworten bekräftigen Bürgermeister Dr. Dieter Lang, Landrat Oliver Quilling und Heike Hofmann, die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, ihre Verbundenheit mit den Anliegen des interreligiösen Dialogs. Mit 113 Nationalitäten in der Kreisstadt und über 130 im gesamten Kreisgebiet sei die Region ein „Schmelztiegel“, sodass der Austausch über Grenzen hinweg zur DNA der Bevölkerung gehöre.

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Gruppenfoto der Teilnehmenden am Bundeskongress der Räte der Religionen 2025 in Dietzenbach.2025 by Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.Inhaltlich beschäftigte die Delegierten am Montag im Kreishaus die Frage, wie Brücken gebaut, Verständnis und Empathie gefördert werden könnten, wenn das gesprochene Wort an seine Grenzen stößt. In ihrem Impulsvortrag berichtete Mareike Ritter vom Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienst (REMID e.V.) von ihrer Forschung im Umfeld jüdisch-muslimischer Kunst- und Kulturfestivals und beschrieb das Potenzial alternativer Dialogformate als Mittel gegen die Sprachlosigkeit.
In fünf Workshops konnten die Delegierten anschließend verschiedene alternative Dialogformen kennenlernen und aktiv ausprobieren. Sebastian Römisch stellte das interreligiöse Musikensemble Coexist aus Dresden vor, Simon Klaas und Julia Ley das Festival HolyFlow in Cottbus. Über Gärten der Religionen und interreligiöse Kräuterkunde sprachen die Teilnehmenden mit Aktiven von Religions for Peace und dem Arbeitskreis der Religionen in Dietzenbach. Tuncay Dinçkal stellte seine Arbeit in jüdisch-muslimischen Schul-Tandems vor, die von der Stiftung Weltethos und dem Abrahamischen Forum unterstützt wird. Sehr aktiv wurde es in einem Mitmach-Theater des People’s Theater aus Offenbach, das mit diesem Konzept vor allem in Schulklassen versucht, das Bewusstsein für Konflikt- und Beziehungsdynamiken zu schärfen.
Im kommenden Jahr wird der Bundeskongress in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart tagen. Dort werden sich die Delegierten am 11. und 12. Oktober 2026 treffen. „Der Stuttgarter Rat der Religionen will sich in seiner Vielfalt präsentieren und zeigen, dass wir gemeinsam mit Partner*innen aus der Stadtgesellschaft ein lebendiges, respektvolles und friedliches Miteinander leben.“, sagte Susanne Jakubowski, die die Stuttgarter Bewerbung vorstellte.
Neu gewählt wurde auch in diesem Jahr der Sprecher*innenrat. Dem neuen Rat gehören an: Monika Bunk (Marburg), Susanne Jakubowski (Stuttgart), Semra Kanisicak (Kreis Offenbach), Deniz Kiral (Stuttgart), Issmaail Mouliji (Potsdam), Prof. Dr. Wolfgang Reinbold (Hannover), und Prof. Dr. Joachim Valentin (Frankfurt). Der Sprecher*innenrat bedankt sich herzlich bei seinen ausscheidenden Mitgliedern Dr. Hamideh Mohagheghi, PD Dr. Gerdi Nützel (Berlin), Sebastian Römisch (Dresden) und Sandra Scholz (Dietzenbach) für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Aktive der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage beteiligen sich an interreligiösen Gremien und Initiativen, die in Dietzenbach vertreten waren. Unter den Delegierten beim Bundeskongress waren zwei Heilige der Letzten Tage.