Hintergrund

Zurückgekehrte Missionare fühlen sich mit ihren Missionsgebieten in Europa weiterhin tief verbunden

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist bekannt für ihre missionarischen Unternehmungen. Seit mehr als einhundert Jahren verlassen junge Männer und Frauen freiwillig ihre Heimat und verbringen einen Abschnitt ihres Lebens damit, anderen zu helfen und das Evangelium Jesu Christi zu verbreiten.

Tausende Missionare erfüllen in Europa eine Mission und tauchen tief in die Kultur des Landes ein, in dem sie tätig sind. Wenn diese Missionare in ihre Heimat zurückkehren, bleiben sie diesen europäischen Ländern ihr Leben lang verbunden.

Karen Draudt ist vor über 40 Jahren von ihrer Mission in Oslo zurückgekehrt und träumt immer noch davon, wie sie das Kopfsteinpflaster entlanggeht und die bunten Häuser bewundert.

„Ich liebe alles, was mit Norwegen zu tun hat. Ich bin so froh, dass ich die Gelegenheit hatte, dort auf Mission zu sein“, sagt Draudt. „Ich denke ständig an Norwegen. Es ist Teil meines Lebens und daher ein Teil von mir.“

Draudt erinnert sich voll Freude an die Menschen, das Essen, die Musik, die traditionelle Kleidung und die Rosemåling-Malerei, die sie dort kennen und schätzen lernte. Ihre Zeit in Norwegen führte sogar dazu, dass sie ihren Ehemann kennenlernte. Die beiden unterhielten sich zuerst über ihre gemeinsame Liebe zu diesem Land. Sie lebten dann vier Jahre in Deutschland und kehrten anschließend in die USA zurück, wo sie weiterhin verschiedene europäische Traditionen in ihren Alltag integrieren.

Kaleb Augat, auch zurückgekehrter Missionar, wuchs in den USA auf, wo er Fußball spielte und mit seiner Familie die Bundesliga schaute. Seine Großeltern stammen aus Deutschland, deswegen war er deutsche Speisen gewohnt und kannte deutsche Bräuche. Auch wenn er die Kultur bereits zu schätzen wusste, vertiefte sich seine Wertschätzung durch seine Berufung als Vollzeitmissionar in Frankfurt.

„In Deutschland zu leben, hat meine Liebe zum Land verstärkt und mir geholfen, die Menschen besser kennenzulernen“, meint Augat. „Seitdem ich dort war, ist Deutschland ein Teil von mir.“

Augat war nicht nur Fußballfan, er hatte auch selbst an der Universität gespielt. Dank seiner Liebe zum Fußball kam er mit anderen schnell ins Gespräch. Doch in den Gesprächen ging es nicht nur um Fußball, sondern auch um das Leben und welchen Sinn es hat.

„Dank meiner Zeit in Deutschland verstehe ich nun besser, was die Menschen bewegt. Ich konnte Beziehungen aufbauen, die über Small Talk hinausgingen. Ich erfuhr, welche Schwierigkeiten die Leute hatten, was sie motivierte, welche Werte und Prioritäten sie hatten“, erzählt Augat. „Ich erinnere mich an wunderbare Menschen.“

Augat ist mit vielen der Menschen, denen er in Deutschland begegnete, noch in Kontakt. Er versucht auch, seiner Familie noch mehr von der deutschen Kultur zu vermitteln. Er spricht mit seinen Großeltern Deutsch und bringt seinen Geschwistern und Cousins und Cousinen deutsche Sätze bei, wenn sie Fußballspiele aus Europa schauen oder anderen deutschen Traditionen nachgehen.

Auch Raya Esplin gehört zu den tausenden zurückgekehrten Missionaren, die sich mit dem Land, in dem sie ihre Mission erfüllt hat, stets tief verbunden fühlt.

„Ich bemühe mich, dass Dänemark weiter Teil meines Lebens bleibt. Da helfen viele kleine Dinge. Ich lese zum Beispiel die heiligen Schriften auf Dänisch, ich esse dänische Gerichte und ich trage sogar dänische Kleidung“, so Esplin. „Jeder Aspekt meines Alltags soll dazu beitragen, dass meine Liebe zu Dänemark erhalten bleibt.“

Viele junge Erwachsene gehen auf Mission, um anderen zu helfen und ihr Leben zu verändern, aber in den meisten Fällen verändern sich auch die Missionare durch ihren Aufenthalt in ihrem Missionsland und durch die Menschen, die sie schätzen gelernt haben.

„Die anderthalb Jahre meiner Mission in England werde ich nie vergessen“, sagt Ali Barnett. „Ich bin den verschiedensten Menschen begegnet, die alle unverwüstlich und wunderbar waren. Diese Zeit, in der ich sie kennenlernen konnte, hat mich von Grund auf verändert.“

Der Einfluss der europäischen Länder auf die Missionare hält weit über die Missionszeit hinaus an. Auch nachdem sie in ihre Heimat zurückgekehrt sind, tragen sie die Liebe zu ihrem Missionsland weiter in sich. Es wird ein Teil von ihnen.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.